Zum Weltmännertag
Alkohol, Übergewicht und Co.: Männer leben gefährlicher – Diese Vorsorgeuntersuchungen gibt es

03.11.2023 | Stand 04.11.2023, 6:16 Uhr

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen unter anderem ab 35 Jahren, alle zwei Jahre, eine Ganzkörperuntersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs. Zudem können sich Männer ab 45 Jahren zur Erkennung von Prostatakrebs jährlich von einem Urologen abtasten lassen.  − Foto: Benjamin Nolte, dpa

Dieser Freitag ist kein gewöhnlicher Wochentag: Heute ist Weltmännertag. Dabei geht es jedoch nicht darum, die Männer zu bejubeln. Vielmehr sollen sie auf ihre Gesundheit und Vorsorge aufmerksam gemacht werden – denn Männer leben gefährlicher.



Zahlen zu Alkohol, Rauchen, Übergewicht, Vorsorgeuntersuchungen



• Alkohol: Ein Glas Wein oder eine Flasche Bier gehören für viele einfach mal dazu – für manche bleibt es aber nicht bei einem hin und wieder. Genauer gesagt, trinken 14 Prozent der Erwachsenen in Deutschland riskante Alkoholmengen. Das zeigen Zahlen des Dashboards zu Gesundheit in Deutschland des Robert Koch-Instituts. Aufgeschlüsselt auf Geschlechter ergibt sich folgendes Bild: 16 Prozent der Männer und elf Prozent der Frauen trinken riskante Mengen Alkohol.



Rauchen: Rauchen ist gesundheitsschädlich und teuer – das ist kein Geheimnis. Dennoch rauchen laut dem Robert Koch-Institut noch 29 Prozent der Erwachsenen in Deutschland täglich oder gelegentlich. Bei den Männern in Deutschland greifen 34 Prozent gerne zur Zigarette. Bei den Frauen sind es 24 Prozent.

Lesen Sie dazu auch: Husten, Schnupfen und Fieber gehen um: Inzidenz des RKI höher als in Corona-Jahren

Übergewicht: Weitere Zahlen des Robert Koch-Instituts verraten, dass rund 53 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland übergewichtig sind. Dabei sind es die Männer, die prozentual die Nase vorne haben: 60 Prozent bringen zu viel auf die Waage. Bei den Frauen sind es 47 Prozent. Das könnte auch an der unterschiedlichen Ernährung der Geschlechter liegen. Daten des Instituts zeigen, dass lediglich 24 Prozent der Männer täglich Obst und Gemüse essen. Bei fast doppelt so vielen Frauen (45 Prozent) landen diese Nahrungsmittel täglich auf dem Teller.

• Vorsorgeuntersuchungen: Den Bereich Vorsorge teilt das RKI in fünf Gruppen ein – Blutdruckmessung, Blutfettwertebestimmung, Blutzuckermessung, Darmspiegelung und Test auf Blut im Stuhl. Dabei zeigt sich auch hier wieder ein einheitliches Bild: Die Frauen nehmen es mit der Vorsorge genauer. Den Blutdruck haben schon 81 Prozent der Frauen messen lassen. Bei den Männern sind es zehn Prozent weniger. Gleiche Tendenz gibt es bei der Blutfettwertebestimmung (Männer: 59 Prozent, Frauen 65 Prozent) und bei der Blutzuckermessung (Männer: 57 Prozent, Frauen: 62 Prozent). Eine Darmspiegelung haben 53 Prozent der Männer und 59 Prozent der Frauen vornehmen lassen. Beim Stuhlbluttest ergeben sich hingegen fast gleiche Zahlen: Den Test hatten 41 Prozent und 42 Prozent der Frauen.

Lesen Sie dazu auch: Verzwirbelte Hoden, verschämte Patienten: Urologe aus Regensburg im Interview

Männer ab 45 Jahren: Einmal im Jahr kostenlos zum Urologen



• Untersuchungen für Männer – das übernimmt die Krankenkasse: Laut dem Bundesgesundheitsministerium zahlt die Krankenkasse einmalig einen Gesundheits-Check-up. Ab 35 Jahren sogar alle drei Jahre. Auch in Sachen Krebsfrüherkennung gibt es einige bezahlte Untersuchungen: Laut der Internetseite gesund.bund.de wird ab 35 Jahren, alle zwei Jahre, eine Ganzkörperuntersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs übernommen. Zur Früherkennung von Prostatakrebs können sich Männer ab 45 Jahren jährlich von einem Urologen abtasten lassen. Auch zur Früherkennung von Darmkrebs gibt es einige Untersuchungen: So gibt es für Menschen zwischen 50 und 54 Jahren eine jährliche Untersuchung auf verborgenes Blut im Stuhl. Die erste Darmspiegelung ist für Männer ab 50 Jahren möglich – wenn diese unauffällig ist, kann sie nach zehn Jahren wiederholt werden. Wer diese nicht machen lässt, kann ab 55 Jahren alle zwei Jahre die Untersuchung auf verborgenes Blut im Stuhl vornehmen lassen. Ab 65 gibt es für Männer noch eine weitere Untersuchung. Wie das Bundesgesundheitsministerium informiert, ist dann einmalig eine Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung eines Bauchaortenaneurysmas (Erweiterung der Bauchschlagader) möglich.