Ein neuer Werbespot des Discounters Lidl sorgt derzeit für Diskussionen im Internet. Zu sehen ist in dem Video eine ältere, offensichtlich arme Frau, die Flaschen sammeln geht – und bei der Pfandrückgabe einen Teil an die Tafeln spendet. Die Meinungen über den Spot gehen im Internet weit auseinander.
Gepostet hat den Werbefilm eine Nutzerin auf der Plattform X (vormals Twitter). Wie der Merkur zuerst berichtet, haben den Spot allein durch ihren Post am Freitagmorgen schon mehr als 380.000 Menschen gesehen, über 800 Kommentare wurden unter dem Post hinterlassen.
„Frollein B.“, wie sich die X-Nutzerin nennt, schreibt dazu: „Liebe
@lidl Geschäftsleitung, Euer Spot ist böse und unsäglich zynisch. Eure Marketingabteilung ist völlig Banane und sollte ihr Jahresgehalt an Obdachlose & arme Rentner spenden – vor allem aber sich in aller Form entschuldigen.“
Liebe @lidl Geschäftsleitung, Euer Spot ist böse und unsäglich zynisch. Eure Marketingabteilung ist völlig Banane und sollte ihr Jahresgehalt an Obdachlose & arme Rentner spenden - vor allem aber sich in aller Form entschuldigen. pic.twitter.com/dHZVjuLu1p — Frollein B.️ (@Bloominje) December 28, 2023
Zu sehen ist in dem Film eine offensichtlich arme, ältere Frau, die sich in der weihnachtlichen Dunkelheit aufmacht, um Flaschen zu sammeln. Mit ihrem ziehbaren Wäglein und dem Leergut steht sie dann am Pfandautomaten von Lidl – und spendet einen Teil des Betrags, den sie gesammelt hat, mit einem Druck auf den Knopf am Automaten an die Tafeln.
„Spenden lohnt sich“
„In Deutschland sammeln über 900.000 Menschen täglich Pfand“, schreibt Lidl dazu in dem Film, „Vielen wird auch bei den Tafeln geholfen.“ Und: „Spenden lohnt sich“, heißt es.
Im Internet sogt der Streifen unterdessen für harsche Kritik: Als „unterirdisch und ekelhaft“ bezeichnet ihn eine Nutzerin, „geschmacklos, menschenverachtend und ja, sehr zynisch“, schreibt ein anderer. „Ich bin entsetzt“, fasst ein weiterer zusammen. „Was für ein Zynismus, Flaschensammeln ist für @lidl also eine Selbstverständlichkeit, weil auch die noch spenden sollen? Gehts noch?“ Und in einem anderen Post schreibt ein Nutzer: „Der #Lidl Gründer Dieter #Schwarz ist mit 44,7 Mrd. Euro der reichste Deutsche. Da ist es doch zynisch, dass sein Unternehmen signalisiert, dass #Rentner in #Altersarmut ruhig etwas für die #Tafel spenden können. Dieter #Schwarz tut das auch.“
Eine versteckte Botschaft?
Andere wiederum glauben, in dem Spot eine versteckte Botschaft entdeckt zu haben: „Mir kamen die Tränen! Löst euch mal von der Wut, schaut ihn euch nochmal an! Ich glaube Lidl sagt etwas durch die Blume. Der ärmste Bürger ist für die ärmsten Bürger da, wird aber vergessen vom der staatlichen Obrigkeit... Jetzt schaut ihn euch noch mal an & sagt ob ihr weint?“
Lidl spendet immer wieder an wohltätige Vereine
Lidl spendet unterdessen immer wieder an wohltätige Vereine. Laut eigenen Angaben spendet Lidl jährlich für den Tafel-„Zukunftsfonds“ 500.000 Euro. Ebenso 500.000 Euro sind kürzlich an „Ein Herz für Kinder“ bei einer Spendengala gegangen.
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