Tödlicher Tunnelunfall
Deutscher Bierlaster fährt Reisebus auf Adria-Autobahn auf: Busfahrer tot – elf Verletzte

05.04.2024 | Stand 05.04.2024, 22:52 Uhr

Wie die italienische Feuerwehr auf Twitter schreibt, waren insgesamt drei Fahrzeuge an dem Auffahrunfall in dem Tunnel beteiligt: zwei Lastwagen und ein Reisebus.  − Symbolbild: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Ein tödlicher Verkehrsunfall hat sich laut italienischen Medienberichten am Donnerstagvormittag auf der Adria-Autobahn A14 im Vinci-Tunnel in der Nähe von Cupra Marittima (Italien) ereignet. An dem Unfall war auch ein Bierlastwagen aus Deutschland beteiligt.



Wie die italienische Feuerwehr auf Twitter schreibt, waren insgesamt drei Fahrzeuge an dem Auffahrunfall in dem Tunnel beteiligt: Zwei Lastwagen und ein Reisebus. Der Busfahrer starb, elf Menschen wurden verletzt. Bei dem Zusammenstoß ging der Bierlaster in Flammen auf – die Feuerwehr war mehrere Stunden lang im Löscheinsatz. Bilder, die beispielsweise auf der Nachrichtenseite „Riviera Oggi“ veröffentlicht wurden, zeigen eine große Rauchwolke, die aus dem Tunnel qualmt.



Reisebus aus Mazedonien, Bierlaster aus Deutschland



Wie mehrere italienische Medien berichten, stammt der Reisebus aus Mazedonien, der Bierlastwagen aus Deutschland. Ersten Erkenntnissen zufolge musste ein Lastwagen, der Glas transportierte, im Stau im Tunnel anhalten. Dies übersah offenbar der Fahrer des Reisebusses und fuhr dem Lastwagen auf. Der dahinter fahrende Bierlastwagen aus Deutschland sah dies ebenfalls zu spät und fuhr wiederum dem Bus auf.



Auch wenn auf den Unfallbildern Paulaner-Bierkästen zu sehen sind, handelt es sich bei dem ausgebrannten Lastwagen nicht um einen Lkw der Münchner Brauerei. Wie ein Sprecher von Paulaner auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern berichtet, gehöre der Lastwagen einer italienischen Speditionsfirma, die auch eine Niederlassung in Deutschland hat. „Unsere eigenen Bierfahrer sind nicht so weit im Süden unterwegs“, so der Sprecher.

Videos der Löscharbeiten



Videos der Feuerwehr auf X/Twitter zeigen die Löscharbeiten an dem Bierlaster, der dazu aus dem Tunnel gebracht wurde. Diese zogen sich laut Feuerwehr bis in den Nachmittag. Es gab Stau und Behinderungen im Reiseverkehr. Die A14, die im italienischen „Autostrada Adriatica“ (deutsch: Adria-Autobahn) genannt wird, führt von Bologna bis nach Tarent in Apulien. Viele Urlauber reisen über diese Schnellstraße in den Süden.



Der Straßenabschnitt ist laut italienischer Medien wohl öfter von schweren Unfällen getroffen. 2018 soll es etwa unweit der Mautstelle Grottammare zu einer Explosion gekommen sein, nachdem ein schweres Fahrzeug bei der Fahrt durch den Castello-Tunnel Feuer gefangen hatte.

„Apokalyptische Szenen“



Regionale Politiker fordern dort offenbar seit langem eine dritte Spur. „Wieder einmal ist der Autobahnabschnitt im Süden unserer Provinz Schauplatz von Tod, Leid, Verzweiflung und Angst“, sagten Emiliano Tomassini und Andrea Caranfa, Präsident und Direktor der CNA (Verband der Handwerker und Kleinunternehmen) der Region Fermo in einer Pressemitteilung am Donnerstag. Sie sprechen den Betroffenen ihr Beileid aus und fürchten durch diese „apokalyptischen Szenen, die leider jetzt die Regel für unsere Autobahn sind“ gleichzeitig negative Auswirkungen auf den Tourismus vor Ort. „Aber wir betonen heute auch noch einmal“, fügen sie hinzu, „dass Menschenleben unbezahlbar sind und dass sich dieses Gebiet das nicht länger leisten kann.“