Großeinsatz in den USA
Brücke in Baltimore stürzt nach Kollision mit Schiff ein – noch immer Menschen vermisst

26.03.2024 | Stand 26.03.2024, 20:26 Uhr

In der Stadt Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ist am Dienstag eine gut zwei Kilometer lange Brücke eingestürzt, nachdem sie von einem Schiff gerammt worden war. − Fotos: Uncredited/WJLA/AP/dpa

In der US-Stadt Baltimore ist ein Schiff in eine große Brücke, die Francis Scott Key Bridge, gefahren und hat diese zum Einsturz gebracht. Der Gouverneur von Maryland hat nach dem Einsturz den Notstand im US-Bundesstaat ausgerufen.



In der Stadt Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ist am Dienstag eine gut zwei Kilometer lange Brücke eingestürzt, nachdem sie von einem Schiff gerammt worden war. „Um 1.35 Uhr wurde die Polizei von Baltimore über einen teilweisen Einbruch der Brücke informiert“, teilte die Polizei mit.

Zwischenzeitlich 20 Menschen vermisst



Mehrere Autos, die zum Zeitpunkt des Einsturzes blinkend auf der Brücke standen, stürzten demnach in den Fluss. Nach Angaben des Senders CNN suchten Rettungskräfte nach mindestens 20 Menschen, die ins Wasser gestürzt sein könnten.

Mittlerweile werden nur noch sechs Menschen vermisst. Das teilte der Verkehrsminister des Bundesstaats, Paul Wiedefeld, am Dienstagmorgen (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz mit. Zwei Menschen seien bislang gerettet worden, von denen eine Person sich im Krankenhaus befände. Man gehe davon aus, dass es sich bei den Opfern um Bauarbeiter handele. Nach den Vermissten werde aktiv gesucht.



Die Temperaturen böten Grund zu großer Sorge, nicht nur in Bezug auf die Verunglückten, sagte der Sprecher von Baltimores Feuerwehr, Kevin Cartwright, dem Sender CNN. Die Außentemperatur fühle sich wie minus 1 Grad Celsius oder weniger an, das Wasser sei sicher noch kälter, erklärte Cartwright. „Das kann eine Sorge und ein Risiko für unsere Taucher darstellen.“

Die Francis Scott Key Bridge führt über den Patapsco River in der Metropole im Nordosten der USA. Sie ist nach Angaben der Verkehrsbehörde des US-Bundesstaats Maryland mehr als 2,5 Kilometer lang und hat vier Fahrspuren.



Schiffsbesatzung wohlauf



Nach dem Brückeneinsturz in der US-Stadt Baltimore ist die Besatzung des Schiffs, das einen der Stützpfeiler gerammt hatte, nach Angaben der Eigentümer wohlauf. Es gebe keine Verletzten auf dem Schiff, hieß es am Dienstagmorgen (Ortszeit) in einer Mitteilung, die der „New York Times“ vorlag. Die Eigentümer bestätigten demnach den Vorfall. Das Schiff mit dem Namen „Dali“ habe einen der Brückenpfeiler gegen 1.30 Uhr gerammt. Die Ursache der Kollision müsse noch ermittelt werden.

Wie mehrere US-Medien unter Berufung auf die Küstenwache berichteten, handelt es sich bei der „Dali“ um ein Containerschiff, das unter der Flagge Singapurs von Baltimore aus nach Sri Lanka fahren sollte. Das Schiff sei knapp 290 Meter lang. Auf dem Portal Marinetraffic hieß es, die „Dali“ habe den Hafen von Baltimore um 1 Uhr (Ortszeit) verlassen.

− afp/dpa