Enthalten Mineralöl
Spaghetti auf dem Prüfstand: Zwei Produkte im Öko-Test „mangelhaft“

22.02.2024 | Stand 22.02.2024, 11:43 Uhr

Beliebt bei Groß und Klein: die klassischen Spaghetti. − Symbolbild: Zibibbo GmbH/dpa

Ob Spaghetti aglio e olio oder klassisch mit Tomatensauce: Gleich in welchen Variationen, Spaghetti sind der Renner bei Groß und Klein. Nun wurde die Nudel auf den Prüfstand gestellt. Im Öko-Test überzeugen zwei Drittel der Spaghetti, zwei Bio-Produkte tanzen jedoch aus der Reihe – und erhalten das Urteil „mangelhaft“.



Die Deutschen lieben Pasta: Knapp zehn Kilogramm Nudeln werden jährlich pro Kopf verspeist. Im Jahr 2000 waren es rund 5,7 Kilo im Durchschnitt, betrachtet man die Zahlen des statistischen Bundesamts. Das zeigt: Die Nudel steht immer noch hoch im Kurs – vor allem Spaghetti sind beliebt.

Nun hat der Öko-Test (Ausgabe 3/2024) 37 klassische Spaghetti aus Hartweizengrieß unter die Lupe genommen. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der getesteten Nudeln, insgesamt 25 Produkte, werden mit der Note „sehr gut“ ausgezeichnet. Davon sind knapp die Hälfte bio, heißt es weiter.

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Die klaren und „enttäuschenden“ Schlusslichter im Ökotest bilden zwei Bio-Eigenmarken: Bio Bio Spaghetti von Netto und Edeka Bio Spaghetti. Die Tester sehen folgende Probleme: In beiden Produkten wies das Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) in Gehalten nach, die Öko-Test als „stark erhöht“ bewertet. Zur Erklärung: Das sind Erdölbestandteile, die sich im menschlichen Körper anreichern. Doch was sie dort anrichten, ist noch völlig unklar, wie Öko-Test mitteilt. Der Wert in den Edeka Bio Spaghetti sei dabei so hoch, dass er den festgelegten Orientierungswert von der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) um ein Vielfaches überschreitet.

Öko-Test appelliert an Hersteller



In sechs weiteren Produkten sind die Gehalte aus Öko-Test-Sicht „erhöht“ – vier davon bio. „Für Spaghetti sind das ungewöhnlich hohe Werte“, sagt Birgit Hinsch, Öko-Test-Projektleiterin und Ökotrophologin. „Auf hohe Mineralölrückstände sind wir bisher in unseren Tests vor allem bei fetthaltigen Produkten gestoßen, wozu Spaghetti nicht gehören. Wir appellieren an die Hersteller, herauszufinden, wie diese Verunreinigungen in den Produkten landen.“

Größter Rückstand an Glyphosat im Bio-Produkt



Doch in Sachen Pestizidrückstände sieht es besser aus: Nur in acht der 37 getesteten Produkte wies das Labor Spuren eines Pestizids und/oder eines Wirkverstärkers nach – in drei Fällen handelt es sich um den Unkrautvernichter Glyphosat. Im Vergleich zum letzten Test vor drei Jahren ist das eine bessere Bilanz. Trotzdem: Ausgerechnet in einem Bio-Produkt steckt der größte Rückstand an Glyphosat. Ein weiteres Bio-Produkt im Test wertet Öko-Test wegen Schimmelpilzgiften ab.

„Auch wenn einige Ergebnisse dieses Tests besonders bei den Bio-Produkten enttäuschend sind, freuen wir uns, dass es viele Anbieter gibt, die die Schadstoffbelastungen bei Spaghetti im Griff haben“, zieht Hinsch ihr Fazit.