Süßes Jubiläum
Die Haribo-Gummibärchen feiern ihren 100. Geburtstag

16.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:51 Uhr
Linda Rosenberger

Haribo feiert im Jahr 2022 sein 100. Jubiläum. −Symbolbild: Archiv dpa

„Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso" – Was heute noch gilt und regelmäßig in der Werbung gesungen wird, war auch vor zehn Dekaden nicht anders. Tatsächlich feiern die Haribo-Gummibärchen in diesem Jahr bereits ihren 100. Geburtstag. Das Verlangen nach den winzigen Leckereien scheint bei Klein und Groß nach wie vor riesig.



Doch wie hat das alles eigentlich begonnen? Wofür steht der Markenname „Haribo“ eigentlich genau? Was hat es mit dem „Lakritz-Äquator“ auf sich und welche auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnliche Produktidee darf sich 2022 Haribo-Stückartikel des Jahres nennen? All diese kuriosen Fragen wollen wir anlässlich des 100. Gummibärchen-Geburtstages nun nicht mehr länger unbeantwortet lassen.

Goldener Geburtstag: Die Haribo-Gummibärchen werden hundert

„Von A wie Ananas bis Z wie Zitrone stehen die sechs farbenfrohen Goldbären vor allem für eines: leckere Freude, die man gerne teilt“. So formuliert es Haribo auf seiner Website. Geteilt wird diese Freude dabei schon mehreren Generationen: 1922, also exakt vor hundert Jahren, erfand der Haribo-Gründer Hans Riegel eine Bärenfigur aus Fruchtgummi, die er damals noch „Tanzbär“ nannte und die später als „Goldbär“ weltberühmt werden sollte. In ihrer Form unterscheiden sich die beiden Naschereien aber voneinander, denn im Vergleich zu den einstigen Tanzbären sind die Haribo-Goldbären hundert Jahre später etwas kleiner, breiter und beinahe schon legendär geworden.

Haribo-Gründer Hans Riegel startet Gummibärchen-Produktion mit überschaubaren Mitteln

Den Startschuss für diese leckere Legende lieferte die Gründung Haribos, wie sie bereits 1920 geschah. Damals war es ein 27-Jähriger Bonbon-Kocher namens Hans Riegel, der in der Nähe von Bonn geboren wurde und in einer Hinterhof-Waschküche seine Süßwaren-Produktion lediglich mit einem Sack Zucker, einer Marmorplatte, einem Hocker, einem Herd, einem Kupferkessel und einer Walze begonnen haben soll. Als Namen für sein Unternehmen verwendete er eine Kombination seines Namens und seines Geburtsortes: Aus Hans Riegel und Bonn entstand folglich „Haribo“.

1921 stieg Riegels Frau Gertrud dann als erste Mitarbeiterin bei ihrem Gatten ein, bevor ein Jahr später der besagte „Tanzbär“ das Licht der Welt erblickte und nun als Haribo-Goldbär seinen 100. Geburtstag feiert.

Die Harbio-Gummibärchen feiern eine weltweite Erfolgsgeschichte

Schwer vorstellbar, wie viele dieser Gummibärchen seither schon über die Fließbänder der Haribo-Fabriken in den Bäuchen der Kinder und Erwachsenen gelandet sind. Um die Erfolgsgeschichte seines Prestige-Produkts ein wenig greifbarer zu machen, wählt der Süßwarenhersteller auf seiner Website einen kuriosen Vergleich. So heißt es dort, aneinandergereiht würde die Jahresproduktion der Haribo-Goldbären ganze zehn Mal unsere Erde umspannen.

Von Bonn aus in den Rest der Welt: Haribo ist zum 100. Goldbären-Geburtstag in sämtlichen Ländern zu finden

Egal, ob rot, gelb, grün oder dergleichen, so bunt wie die Haribo-Gummibären aus der Verpackung leuchten, so bunt ist mittlerweile auch die gesamte Produktpalette des Unternehmens. Hunderte Naschereien haben es inzwischen auf den Markt und auf die Zungen sämtlicher Schleckermäulchen geschafft. Ein Ende ist dabei aber noch lange nicht in Sicht. Denn die Haribo-Produkte sind tatsächlich in aller Munde – und das eben nicht nur in Deutschland.

So ist der „ Weltmarktführer im Fruchtgummi- und Lakritzbereich“, wie sich Haribo auf seiner Website selbst stolz nennt, in mehr als 100 Ländern zu finden. An 16 Standorten beschäftigt der Süßwaren-Hersteller über 7000 Mitarbeiter, die nicht nur Goldbären, sondern hunderte verschiedene Schleckereien produzieren. Der Kreativität sind dabei – wenn man so will – ebenfalls keine Grenzen gesetzt, denn immer wieder landen neue Gummi-Tierchen, Gelee-Artikel und Kaubonbons in den Regalen der Supermärkte.

Nicht nur die Haribo-Goldbären machen Kinder und Erwachsene froh: Diese Gummi-Nascherei wird „Stückartikel des Jahres“

Inzwischen gibt es dort also nicht nur die Geburstags-Goldbären zu finden, sondern auch einen Gassenhauer, den man dort zunächst vielleicht nicht vermutet hätte: die sogenannten „Super-Gurken“. Dabei handelt es sich allerdings nicht um grünes Gemüse, sondern – in entsprechender Haribo-Manier – ebenfalls um bunte Fruchtgummis, die es in den Geschmacksrichtungen Erdbeere, Himbeere und Zitrone zu kaufen gibt. 2022, also im Geburtstagsjahr seiner Goldbärchen, kürt Haribo diese „Super Gurken“ offiziell zum Stückartikel des Jahres.

Goldbären, Gurken imd dergleichen: Diese Haribo-Naschereien kommen weltweit am besten an

So, wie Haribo seit einem ganzen Jahrhundert hierzulande die Kinder und Erwachsenen mit eben jenen Gurken und den klassischen Goldbären froh macht, sind es in anderen Ländern oft aber ganz andere süße Freuden des Konzerns , die am liebsten vernascht werden. Die Geschmäcker waren eben schon vor dem Gummibären-Geburtstag verschieden.Die Franzosen beispielsweise lieben vor allem bunte Geleeprodukte, während man ins Skandinavien am liebsten starkes Lakritz nascht.

Haribo teilt Deutschland anhand des „Lakritz-Äquators“ in zwei Hälften

Doch vor allem an Letzterem scheiden sich die Geister: In Deutschland hat Haribo sogar schon den sogenannten „Lakritz-Äquator“ festgestellt, der das Land deutlich in zwei Hälften teilen soll. So will der Süßwarenhersteller erkannt haben, dass man im Norden deutlich mehr Lakritz esse als im Süden, wo man eher Fruchtgummi bevorzuge.

Doch egal, ob Lakritz, Gurke, Gummi oder was auch immer, Hauptsache, den Naschkatzen schmeckt es. Und das scheint es in der Tat seit hundert Jahren zu tun. Wer weiß, in wie vielen deutschen Familien der Goldbären-Geburtstag auch bereits gebührend mit einer Extra-Portion Gummibärchen gefeiert wurde.