Stippvisite im Biopark
SPD-Bundespolitiker Mützenich bekommt in Regensburg Denkanstöße

05.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:37 Uhr
Rolf Mützenich (2.v.l.) stattete dem Biopark eine Stippvisite ab. Mit im Bild: Thomas Diefenthal (l.) und ( v.r.) Thomas Burger, Axel Trefzer, Carolin Wagner −Foto: is

Die größten Sorgen bekommt SPD-Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich am Ende seiner Stippvisite im Regensburger Biopark im Kreis von Studierenden zu hören:



Carolin Haas, Sprecherin der Asta, erzählt am Montag von den Zukunftsängsten ihrer Kommilitonen, von Existenznöten durch steigende Lebensmittelpreise und Energiekosten. „Weniger essen, weniger gesund essen“, sei für die Betroffenen häufiger Ausweg. Madeleine Schneider berichtet von der wachsenden Zahl junger Frauen und Männer, die zermürbt von den Krisen der vergangenen zwei Jahre psychosoziale Hilfe benötigten – doch die Anlaufstellen seien völlig überlastet. Es verfestige sich der Eindruck, von der Politik vergessen worden zu sein. „Was tun Sie im Bund konkret, damit es uns besser geht?“, fragt sie Mützenich.

49-Euro-Ticket vs. Studententicket

Der SPD-Politiker ist auf Einladung der Parteifreundin und Bundestagsabgeordneten Carolin Wagner nach Regensburg gereist. Der Eindruck, Studierende seien durchs Raster gefallen, mache ihn betroffen, sagt er. „Ich nehme das sehr ernst.“ Das Gegenteil sei jedoch der Fall.

Wagner und Mützenich nehmen von dem Treffen auch mit, dass das für April geplante 49-Euro-Ticket für den ÖPNV de facto eine Verteuerung gegenüber dem Studententicket bedeutet. „Das haben wir auf dem Schirm“, signalisiert Wagner, die stellvertretende bildungspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag ist. Sie verspricht zudem, alles dafür zu tun, damit Hilfszahlungen wie der 200-Euro-Energiebonus so direkt und schnell wie möglich an die Studierenden fließen.

Im ersten Part war die SPD-Delegation, zu der auch Stadtratsfraktionschef Thomas Burger zählte, mit Biopark-Geschäftsführer Thomas Diefenthal im Gespräch. Er hatte ebenfalls eine Wunschliste parat: Es mangele in Deutschland an Laborflächen, sagte er. Gebäude, in denen Zukunftsforschung passiere, würden als „Risiko-Investition“ gelten. Im Gesundheitsbereich müsse Länder-Föderalismus abgebaut werden, um Entwicklungen etwa bei der Digitalisierung von Krankenhäuser nicht zu behindern.

38 Mieter in Biopark

Der Regensburger Biopark ist eine von rund 60 Institutionen dieser Art bundesweit. 38 Mieter – vom Startup bis zum renommierten Unternehmen – haben dort ihren Sitz. Schwerpunkte sind etwa Biotech und Medizintechnik. Zu den Vorzeigefirmen gehört „ThermoFischer“, das in der DNA-Technologie hohe Expertise hat. Geschäftsführer Axel Trefzer führte Mützenich durch Labore und skizzierte die Lage der vergangenen Jahre. „Wer mit Impfstoffen auf dem Markt ist, hat bei uns eingekauft.“