Schadstoffe in den eigenen vier Wänden ernstnehmen

09.06.2023
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Beim Umgang mit Altlasten und Schadstoffen ist höchste Vorsicht und vor allem Professionalität oberstes Gebot.  −Foto: Unsplash

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In Altbauten können sich Baustoffe befinden, die Schadstoffe enthalten. So wurde noch bis 1993 Asbest in Dämmstoffen verwendet. Hinzu kommen weitere Gifte, welche die Gesundheit der Bewohner gefährden. Umso wichtiger ist es, die Gefahren zu erkennen und zu verbannen.

Asbest, der heimliche Killer
Erst seit knapp 20 Jahren darf Asbest nicht mehr zum Dämmen verwendet werden. Laut Umweltbundesamt wurde der Baustoff in Deutschland in etwa 3.000 verschiedenen Produkten verwendet. Eingesetzt wurde er ab etwa 1930. Besonders in den 1960ern und 1970ern wurde in beiden Teilen Deutschland Asbestzement eingesetzt. Er ist unter anderem hitzebeständig, nicht brennbar und hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit. 

Verwendet wurde der Stoff in Dach- und Fassadenplatten, aber auch in Kanal- sowie Druckrohren. Der giftige Stoff kommt auch in Nachtspeicheröfen, Fensterkitt und in Vinyl-Fußböden vor. Generell ist es deshalb nicht verkehrt, die Belastung mit einem Asbest Test zu prüfen. Dies gilt vor allem im Rahmen von Baumaßnahmen. Durch sie entsteht Feinstaub, der ein erhebliches gesundheitliches Risiko in sich trägt. Schon seit 1936 ist die Asbestose eine anerkannte Berufskrankheit, die zu Krebs führen kann. Erst ab Ende Oktober 1993 wurde der Einbau von Asbastfasern komplett verboten.

Unterschiedliche Risiken
Die Gefahren für Bewohner von betroffenen Altbauten sind unterschiedlich. Gefährlich ist vor allem schwach gebundener Asbest. Diese Baumaterialien besitzen gewöhnlich einen hohen Anteil des Giftstoffs und eine geringe Dichte. Ein bekannter Vertreter ist Spritzasbest. Durch eine Erschütterung oder die Alterung wenden Fasern leicht freigesetzt, was eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit birgt. Meist wurde das Verfahren in Industriebauten eingesetzt. Zu Hause können Nachtspeicheröfen und Vinyl-Fußböden zum Problem werden. 

Die Cushion-Vinyl-Beläge aus den 1960er-Jahren sind selbst für Fachleute kaum von anderen zu unterscheiden. Sie enthalten eine Asbest-Trägerpappe. Neben entsprechenden Arbeitsschutzmaßnahmen beim Austausch ist auf die fachgerechte Entsorgung zu achten. Andernfalls droht eine erhebliche Belastung für die Umwelt. Gebäude mit schwach gebundenem Asbest müssen dringend saniert werden, weil hier akute Gesundheitsgefahren lauern. 

Anders liegt der Fall bei fest gebundenem Asbest. Er ist bei einer normalen Nutzung der Immobilie ungefährlich. Der Asbestanteil liegt normalerweise nicht höher als 15 Prozent und weist eine hohe Dichte auf. Enthalten ist er in Fliesenkleber, Putzen und Asbestzement. Auch die Floor-Flex- oder Flex-Platten aus den 1960ern enthalten fest gebundenen Asbest. Kritisch wird es, wenn die Produkte bearbeitet oder zerstört werden. Bei unsachgemäßer Bearbeitung können größere Mengen an Asbestfasern freigesetzt werden. Nach Angaben des Umweltbundesamtes ist das Bohren eines Loches kein Problem. Anders sieht dies beim Abschleifen oder Abstemmen von Materialien aus. Ein Asbest Test bietet einen sicheren Aufschluss, ob bei den Arbeiten gefährlicher Staub entstanden ist.

Weitere Gifte, welche die Gesundhit beeinträchtigen
Asbest ist nicht der einzige Stoff, der die Gesundheit von Bewohnern eines Hauses beeinträchtigen kann. Beachtung sollte der Gruppe der Lösungsmittel geschenkt werden. Leicht flüchtige Chemikalien entweichen schnell und können verschiedene Auswirkungen haben. Betroffene leiden unter Atemwegsreizungen, trockener Haut sowie Geschmacks- und Geruchsstörungen. Kopfschmerzen und Müdigkeit können ebenfalls auf giftige Dämpfe aus Lösungsmitteln hinweisen. Eine weitere Gefahr in der Wohnung geht von Schimmel aus.

Fazit
Besonders in Altbauten können erhebliche Gefahren. Giftstoffe können die Gesundheit beeinträchtigen. Einer dieser gefährlichen Stoffe ist Asbest. Da er bis 1993 wurde er für den Hausbau verwendet, weshalb er noch allgegenwärtig ist. Mit Tests kann ermittelt werden, ob eine akute Gesundheitsgefahr besteht.