Fünf Spartipps im Alltag

06.07.2023
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Wird das Geld knapp und steht eine große Investition an, ist es sinnvoll, rasch einen Kreditvertrag abzuschließen. Wenn der Leitzins steigt, werden Krediten noch teurer. −Foto: Pixabay.com © LoboStudioHamburg (CC0 Public Domain)

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Es ist nicht nur das bloße Gefühl, dass das Leben aktuell teurer wird. Stattdessen zeigt sich: Für weniger im Einkaufswagen muss mittlerweile deutlich mehr bezahlt werden als noch vor einem Jahr. Kreditzinsen sind unfassbar teuer geworden und auch Energiekosten, Versicherungen und der Urlaub werden in vielen Haushalten zur großen finanziellen Belastung. Wie es sich genau an diesen Punkten sparen lässt, verrät der folgende Beitrag.


Tipp 1: Sparen beim Geld

Das Sparen beim Thema Geld ist aktuell ein wahrlich schweres Unterfangen, denn: Experten befürchten bereits im Juli 2023 eine weitere Erhöhung des Leitzinses, was sich natürlich unmittelbar auf all jene auswirkt, die Geld aufnehmen möchten oder müssen. Wer einen Ratenkredit im Visier hat, sollte schnell zugreifen, heißt es aus den Kreisen der Finanzexperten, denn wenn der Leitzins der Europäische Zentralbank, der im Juni 2023 bei vier Prozent lag, weiter steigt, werden Kredite noch teurer. 
Trotz dem Spartipp, sich bei Bedarf schnell um einen Kredit zu bemühen, um nicht Gefahr zu laufen, noch höhere Zinsen bezahlen zu müssen, funktioniert das Sparen bei der Kreditaufnahme nur, wenn auch diese Spartipps berücksichtigt werden:
-    Ein Kreditvergleich ist sinnvoll, denn der Leitzins der Europäischen Zentralbank ist nur eine Richtlinie und beinhaltet keine Verpflichtung, sich an die vier Prozent zu halten. Für Kreditnehmer bedeutet das: Idealerweise werden auf Online-Vergleichsportalen, wie beispielsweise bei Finanzcheck, Kreditangebote eingeholt. Diese werden in einer einheitlichen und übersichtlichen Art und Weise dargestellt, was den Direktvergleich der Konditionen – beispielsweise des effektiven Jahreszinses – ermöglicht.
-    Die Zinspreisbindung auszuwählen, ist das aktuell schwierigste Detail beim Kreditabschluss, denn: Keiner weiß wirklich, in welche Richtung sich die Zinsen entwickeln und wann diese Entwicklung bei den Verbrauchern ankommt. Greifen die Anpassungen beim Leitzins, wird also eine Eindämmung der Inflation spürbar, könnte es sinnvoll sein, eine kürzere Vertragslaufzeit zu wählen. Wer hingegen auf kalkulierbar Geld leihen möchte, setzt auf eine längere Laufzeit.
-    Wer beim Geldaufnehmen sparen möchte, sollte genau wissen, welchen Kreditbetrag er aufnehmen möchte. Ein zu hoch angesetzter Ratenkredit kostet mehr als nötig, ein zu niedrig angesetzter Ratenkredit zwingt zum Nachjustieren, was meist teurer wird. Und wer dann ohnehin schon eine genaue Kostenkalkulation vor Augen hat, kann auch einen Verwendungszweck für den Kredit hinterlegen, denn auch dieses Detail kann die Kosten reduzieren. Kredite für Immobilien und Autos haben bessere Konditionen als Kredite für Konsum- und Luxusgüter.
-    Wer beim Kreditvergleich flexible Vertragskonditionen angeboten bekommt, sollte diese nutzen. Gibt es die Option, den Kredit abzulösen, ohne dass dies extra kostet, ist das eine gute Option, um im unsicheren Finanzmarkt flexibel zu bleiben. Würden die Zinsen fallen, könnte der teurere Kredit schneller abgelöst werden. Hierfür empfehlen Experten eine wache Beobachtung des Finanzmarkts und entsprechende Klauseln im Kreditvertrag. Gibt es keine kostenlose Vorfälligkeitsentschädigung, ist eine kostenfreie Sondertilgung eine denkbare Alternative.
-    Wer weit vor der Kreditaufnahme sich ordentlich um seine Finanzen gekümmert hat, ein regelmäßiges Einkommen nachzuweisen hat und etwaige Kredite regelmäßig bedient, wird als solider Kreditnehmer angesehen – und dafür lässt das eine oder andere Kreditinstitut durchaus günstigere Konditionen springen.


Tipp 2: Sparen beim Einkauf

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Beim Einkaufen lohnt sich der Preisvergleich heute mehr denn je. −Foto: pixabay.com © stevepb (CC0 Public Domain)

Die Verbraucherzentrale beziffert die Teuerung bei Nahrungsmitteln binnen einem Jahr auf 14,9 Prozent, was für nahezu jeden Verbraucher die Frage aufwirft, wie im alltäglichen Einkauf gespart werden kann. Nach einem Marktcheck, der im Mai 2023 durchgeführt wurde, raten die Verbraucherschützer mehr denn je zu einem Preisvergleich, denn der Check ergab: Die Preise für 19 Grundnahrungsmittel variieren stark. Von Preisunterschieden bis zu 400 Prozent war die Rede. 
Im Fokus des Preischecks standen vier Discounter- und Supermarktketten, der Preisvergleich wurde in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Ein Blick in die Details zeigt: Einen Blumenkohl gab es in einem Laden für 99 Cent, in einem anderen Laden für 4,99 Euro. Sonnenblumenöl gibt es für 1,99 Euro pro Liter oder für 6,12 Euro pro Liter. Bei Kartoffeln und Butter wurden ebenfalls massive Preisunterschiede deutlich.
Zur Frage, ob Eigenmarken immer die günstigere Wahl seien oder ob im Discounter das Sparpotential grundsätzlich höher ist als im Supermarkt, gab es keine klare Aussage, denn: Eigenmarken sind meist günstiger als Markenprodukte, wenn sie regulär angeboten werden. Im Angebot sind Markenprodukte jedoch oft günstiger. Auch ist es nicht zwingend sinnvoll, ausschließlich im Discounter zu kaufen. Im Test zeigte sich, dass Butter, Öl und Blumenkohl eben dort am teuersten waren.
Zusammenfassend sollten Verbraucher diese Tipps berücksichtigen, um beim Einkauf zu sparen:
-    Planung macht den Einkauf günstiger. Zum einen ist es hilfreich, einen Blick auf die Angebote zu werfen und dementsprechend den Essensplan aufzustellen. Besonders groß ist das Sparpotential, wenn Gemüse, Fleisch und Fisch, die im Angebot sind, reichlich in die Essensplanung einfließen. Zudem sollten Grundnahrungsmittel, wie Nudeln, Reis, Mehl etc., am besten dann gekauft werden, wenn sie im Angebot sind. Zur sparsamen Planung gehört auch, möglichst in einem Laden viele Einkäufe tätigen zu können. Das spart Zeit und Sprit. Abweichungen vom Einkaufszettel sind zu vermeiden.
-    Große Mengen helfen sparen. Wer die Chance hat, Produkte in größeren Chargen einzukaufen und diese dann auch verwerten zu können, könnte dadurch sparen, denn: Größere Mengen sind – umgerechnet auf den Preis pro Liter oder Kilogramm – oft günstiger als kleine Packungen. Alleinstehende könnten sich mit Nachbarn oder Familienmitgliedern zusammentun, um diesen Spartipp zu nutzen.
-    Wer regional und saisonal kauft, könnte beim örtlichen Landwirt die größten Schnäppchen machen. Hofläden, auch mit Produkten in Bio-Qualität, entstehen in der Region immer häufiger. Günstiger wird es dort für die Verbraucher immer dann, wenn die Energiekosten hoch sind. Im Discounter oder Supermarkt kommen die Preise für Transport, Verpackung und Lager on top. In Hofläden in der Region gibt es diesen Kostenfaktor nicht.


Tipp 3: Sparen im Haushalt

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Zu duschen anstatt zu baden, ist nur eine Option, um Energiekosten im Haushalt zu sparen. −Foto: pixabay.com © Pexels (CC0 Public Domain)

Unter dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“, wird Verbrauchern empfohlen, ein Haushaltsbuch zu führen, um im Blick zu haben, welche Kosten monatlich zu Buche schlagen. Nur wer sich die Beträge vor Augen führt, wird spüren, dass das Drehen an kleinen Stellschrauben im Haushalt sich durchaus finanziell auswirken wird. Kleine Verhaltensänderungen können dabei schon einiges bewirken.
-    Gut gefüllte Wasch- und Spülmaschinen laufen effektiver als halb gefüllte Geräte. Das Gerät läuft einmal unter Volllast deutlich effizienter als zweimal nur halb befüllt. An dieser Stelle lassen sich in erster Linie Energiekosten sparen.
-    Auch im Badezimmer können Energiekosten reduziert werden, wenn gilt: Duschen anstatt Baden. Im Sommer lässt sich leichter umsetzen als im Winter, wenn die Erkältungszeit droht und ein heißes Erkältungsbad eine wahre Wohltat darstellt. Wer beim Einseifen oder Zähneputzen das Wasser ausstellt, spart weiter. Und auch bei der Toilettenspülung lässt sich Wasser sparen, wenn die Spar-Taste betätigt wird.
-    Zugegeben, das Thema Mobilität geht vielleicht über den klassischen Haushalt hinaus, doch gerade in Familien mit Kindern kann eine durchdachte Fahrerei Geld für die Haushaltskasse sparen. Zum Kindergarten, zum Sport oder zum Musikunterricht Fahrgemeinschaften zu bilden, spart Sprit und Zeit. Gerade in der Nachbarschaft lässt sich dieser Eltern-Fahrdienst meist gut organisieren. Kinder zur Schule zu chauffieren, ist zwar denkbar, aber in den meisten Fällen nicht praktisch, wie ein Blick auf die Verkehrssituation vor Schulen in der Region zeigt.


Tipp 4: Sparen bei laufenden Verträgen

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Wer Verträge mit mehreren Streaminganbietern abgeschlossen hat, könnte von Paketpreisen profitieren. −Foto: pixabay.com © Mohamed_hassan(CC0 Public Domain)

Der Ratschlag, in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, ob der Versicherungsschutz für Hab und Gut sowie für die im Haushalt lebenden Familienmitglieder noch passt, ist kein Novum. Umgesetzt wird er jedoch meist erst dann, wenn das Haushaltsbudget immer knapper wird. Bei der Überprüfung der laufenden Verträge gilt es diese Sparoptionen zu berücksichtigen.
-    Im Paket billiger. Das gilt insbesondere für Personen- und Sachversicherungen, die – wenn sie bei ein- und demselben Anbieter abgeschlossen werden – für Sparpotential sorgen. So ließen sich Haftpflicht-, Hausrat- und Glasversicherungen koppeln. Auch Krankenzusatz- und Reiseversicherungen gibt es häufig im günstigen Komplettpaket. 
-    Nutzung prüfen. Wer Pay-TV-Verträge abgeschlossen hat, sollte das eigene Nutzerverhalten überprüfen. Wer sich beispielsweise nicht mehr für die Formel 1 interessiert, weil kein Sebastian Vettel und kein Mick Schumacher mehr am Start ist, kann das Sky-Sport-Ab getrost kündigen. Alternativ ließen sich auch hier Paketangebote prüfen, beispielsweise wenn Sportfans ein Bundle aus Sky und Dazn günstiger zusammen bekommen als mit Einzelverträgen. Dasselbe gilt für die Fans von Serien und Filmen, die mit Netflix, Amazon oder anderen Streaminganbietern Einzelverträge abgeschlossen haben, die es günstiger im Paket gibt.


Tipp 5: Sparen im Urlaub

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Je flexibler die Verbraucher bei der Urlaubsplanung sind, desto größer ist das Sparpotential. −Foto: pixabay.com © garten-gg (CC0 Public Domain)

Die Redaktion des Spiegels hat sich zu einer Prognose für das Jahr 2023 hinreißen lassen, die da heißt: Beim Last-Minute-Urlaub lässt sich mehr sparen als mit dem Frühbucherrabatt. Allerdings zeigt sich auch, dass dieser Tipp nicht für alle Verbraucher in der Praxis umsetzbar sein kann. 
Familien mit schulpflichtigen Kindern tun beispielsweise gut daran, möglichst frühzeitig zu buchen. Via Frühbucherrabatt sichern sie sich nicht nur das Urlaubsziel in der Nähe oder Ferne, sondern auch an die 40 Prozent Frühbucherrabatt. Zudem ist die Auswahl an Hotels für Frühbucher besonders groß. Sie können sich die Zimmer mit dem schönsten Ausblick und die zeitlich günstigste Flugverbindung sichern. Die Nachteile: Mit der Buchung wird meist eine Anzahlung fällig. Zudem schlägt die Reiserücktrittversicherung, die angeraten wird, finanziell zu Buche. Je nach Vertragswerk sind nachträgliche Preissteigerungen möglich. Hierauf sollte im Kleingedruckten des Buchungsvertrags geachtet werden. 
Last Minute zu buchen ist – allein schon mit Blick auf die Rahmenbedingungen – vor allem dann möglich, wenn die Verbraucher recht flexibel sind, was bedeutet: Es ist leicht möglich, kurzfristig Urlaub zu bekommen, und es gibt keine detaillierte Vorstellung darüber, wohin es im Urlaub gehen soll. Die Spiegel-Redaktion spricht von Last-Minute-Preisrabatten in Höhe von bis zu 70 Prozent, wobei gilt: je kurzfristiger, desto günstiger. Allerdings sind die Urlaubsziele bei einer Last-Minute-Buchung oftmals eingeschränkt und es gibt eher selten den Glücksfall, dass das Lieblingshotel noch verfügbar ist, wenn erst eine Woche vorher gebucht wird. Dafür braucht es meist jedoch keine Reiserücktrittversicherung und vielleicht lässt sich sogar schon absehen, wie das Wetter werden wird.