Die Sommerreisesaison läuft gerade auf vollen Touren. Doch wer schon jetzt seinen Urlaub für den Herbst oder Winter planen will, könnte durchaus sparen - und dabei auch noch flexibel bleiben.
Manche verreisen lieber im Sommer, manche im Herbst oder Winter - und wer es sich leisten kann oder mag, tut das vielleicht auch mehrfach im Jahr. Doch wer dabei sparen will, plant seine Reise im Herbst und Winter besser längerfristig und nutzt nun Frühbucherangebote anstatt auf Last-Minute zu hoffen.
Dazu rät auch das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ). Denn wenn möglichst viele möglichst früh buchen, können Veranstalter durch diese Planungssicherheit auch attraktivere Preise anbieten.
Aber je früher Reisewillige buchen, desto mehr kann theoretisch noch passieren und dazwischenkommen. Die Corona-Pandemie hat die Menschen vorsichtig und vor allem bei langfristigen Buchungen zurückhaltend werden lassen. So führten die Veranstalter Flex-Tarife ein.
Diese kosten in aller Regel einen Aufpreis, dafür haben Reisende dann aber die Option, die Reise bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ohne Angabe von Gründen kostenfrei zu stornieren oder umzubuchen.
Aus Sicht von Karolina Wojtal vom EVZ können die Flex-Tarife speziell für Frühbucher eine gute Option sein. Ein etwaiger Aufpreis ist dabei natürlich einzukalkulieren. Doch auf der anderen Seite könne die Einsparung durch den Frühbucherrabatt ein Stück weit in den Flex-Tarif investiert werden, um sich Unsicherheiten zu nehmen.
Das Problem mit der Flex-Lücke
Ein Haken können dabei aber Befristungen sein. So erlauben die Tarife teils eine kostenlose Stornierung nur bis zwei Wochen vor Reisebeginn, manchmal auch länger. Das mag reichen, wenn man ausreichend vorher etwa ein attraktiveres Angebot findet oder man feststellen muss, dass einem das ursprüngliche finanzielle Polster für diesen Urlaub schwindet und man es anderweitig braucht.
Aber manchmal muss man kurzfristig umplanen. Auch Wojtal verweist auf Zahlen der Versicherungsbranche, wonach Reisen oft erst sieben Tage vorher oder noch kurzfristiger storniert werden.
Zusätzliche Absicherung: Reiserücktrittsversicherung
Diese «Lücke» zwischen Ablauffrist der Flex-Tarife und Reisebeginn lässt sich mit einer Reiserücktrittsversicherung zumindest teilweise schließen. Diese kann einspringen, wenn zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls der Urlaub kurzfristig platzt und die dann anfallenden Stornogebühren tragen.
Gerade wer mit Kindern reist oder wessen Urlaub sehr viel Geld kostet, sollte laut der Expertin über so eine Versicherung nachdenken. Wichtig zu wissen: Es müsse ein sogenannter versicherter Grund vorliegen, um die Versicherung in Anspruch nehmen zu können. Das können unter anderem gesundheitliche Gründe sein oder etwa ein Jobwechsel.
«Die Tatsache, dass ich es mir anders überlegt habe und nun doch nicht reisen möchte, ist nicht ausreichend, damit die Versicherung die Stornokosten übernimmt», so Wojtal.
Doch es ist nicht nur «Lückenschließern» geraten, darüber nachzudenken. Auch alle anderen Urlauber sollten sich Gedanken machen, ob und wie sie eine gebuchte Reise absichern.
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