Nach fast vier Jahren
Blaskapelle St. Ägidius begeistert in Schmidmühlen mit ihrem Osterkonzert

13.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:40 Uhr
Paul Böhm
Die Blaskapelle St. Ägidius in Schmidmühlen hatte wieder zum Osterkonzert eingeladen. Mehrere hundert Zuhörer waren beim musikalischen Osterspaziergang dabei. −Foto: Paul Böhm

Fast vier Jahre hat es gedauert, ehe sich die Liebhaber der Blaskapelle St. Ägidius in Schmidmühlen wieder über ein Osterkonzert freuen durften.

Zuletzt wurde im April 2019zu einem Konzert eingeladen. Damals hatte noch Richard Fischer als Vorsitzender die Begrüßung vorgenommen. Heuer hatte Andreas Preußl die Ehre, die Gäste willkommen zu heißen. Er ist erst vor wenigen Wochen neu gewählt worden.

Mehrere Hundert Zuhörer freuten sich über den musikalischen Oster-Spaziergang, der mit ausgewählten Melodienreigen bestach, darunter Konzertmärschen und Musicals, Werke aus der Pop- und Schlagerszene, Filmmusik und einfühlsamen Polka-Klängen.

Schwungvoller Auftakt der Blaskapelle

Mit dem schwungvollen Marsch „Homeward Bound“ hieß das Orchester um Dirigent Christian Bäuml die Besucher willkommen. Im Konzertwerk Tokyo Adventure begegnete man den Gegensätzen der fremdartigen Tradition einer modernen Welt-Metropole, die ihr Schöpfer Luigi di Ghiasallo in seiner Fantasie „Abenteuer in Tokio“ fesselnd eingefangen und als Szenario eines Agentenfilms aufgezeichnet hat.

Dass die Fantasieberge der Yellow Mountains nicht irgendwo in den Vereinigten Staaten, sondern gleich hinter St. Moritz in der Schweiz liegen, davon erzählte das Orchester aus der musikalischen Inspiration von Jacob de Haan in einer lyrischen Komposition. Sechs verschiedene Melodien findet man in der Second Suite in F von Gustav Holst niedergeschrieben. Bei gutem Zuhören konnte man aus diesem englischen Folk-Music-Werk traditionelle Passagen von „Morris Dance“, „Swansea Town“, „Claudy Banks“, „I love my love“, „Song of die Blacksmith“, „Dargason“ und „Greensleeves“ heraushören.

Das könnte Sie auch interessieren:Gegen das Vergessen: Mahnmal in Schmidmühlen wird saniert

Mit der Polka „Wir sind wir“ nahm man eine Anleihe an böhmischer Blasmusik in Verbindung mit Schlager-Big-Band-Sound der Kärtner Fegerländer Musikanten. Fast schon heimisch für Schmidmühlen war der „Dance of Moriscos“ des Nachwuchsorchesters nach einem Arrangement von Christian Bäuml als Erinnerung an die Moriskentänzer Erasmus Grassers ganz im Stil der Renaissance. Mit Blasmusik Rox folgte eine poppig-rockige Nummer zu einem lyrischen Mittelteil, ehe sich das Nachwuchsorchester mit der Amboss-Polka als Erinnerung ans Hammerwerk in Schmidmühlen verabschiedete.

Auch James Bond war zu Gast in Schmidmühlen, zumindest mit einer ausgewählten Folge von einprägsamen Titel-Melodien der unvergessenen Film-Erlebnisse von 007. Mit Julius Fucik´s Florentiner Marsch gelang den Musikerinnen und Musiker einen weiteren Haupttreffer. Als „La Rosa di Toscana“ geschrieben, hat er in der Welt der Marschmusik seinen Siegeszug genommen.

Richard Fischer war 27 Jahre Vorsitzender

Dazu gesellte sich als Zugabe das Schmidmühlener Kreuzberglied aus dem Nachlass des verstorbenen Dirigenten Josef Lobenhofer und die Bayern-Hymne, ehe die Musikerinnen und Musiker ihre Instrumente beiseitestellen durften.

Für seine Verdienste um die Blaskapelle St. Ägidius der vergangenen 27 Jahre als Vorsitzender wurde Richard Fischer von den beiden Vorsitzenden Andreas Preußl und Alexander Böhm noch gebührend mit einem Geschenk verabschiedet.