Geschichte
Der Nachlass von Jackl Schmidt erscheint

Der Eisengau, Band 55, berichtet über die Biergeschichte der Stadt Amberg.

16.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:44 Uhr
Das Titelbild des neuen Bandes „Der Eisengau“ zeigt das „Gasthaus zur Goldenen Krone“ vor 1951. −Foto: Dieter Dörner

Das Traditionslokal „Goldene Krone“, geführt von Jackl Schmidt in der 5. Generation, war in Amberg eine Institution. Einst war es Taverne, besucht von vornehmsten Gästen, dann Hotel mit Kegelbahn und nach einem Brand in den 1970er Jahren mit dem „Wittelsbacher Saal“ ein Lokal, von dem heute noch viele schwärmen. Jackl war im Stadtrat und im Fremdenverkehrsverein aktiv, war Kenner der Geschichte seiner Heimatstadt, Gästeführer und Wirt, weiß Kreisheimatpfleger Dieter Dörner. Jackl war Familienmensch, seine Freizeit galt der Geschichte des Bieres und besonders des Amberger Bieres. „Er verließ uns leider viel zu früh“, so Dörner.

Hunderte Seiten umfasst sein Nachlass, angefangen mit der Bierherstellung bei den Sumerern, über die Germanen, bis zum eigentlichen Grund seiner Recherchen, der Biergeschichte seiner Heimatstadt Amberg. Seine Tochter, Steffi Schmidt-Froschauer, erlaubte der Redaktion des Eisengau, den Nachlass ihres Vaters für interessierte Leser aufzubereiten und zu vervollständigen. Dies geschah im soeben erschienenen Eisengau, Band 55.

Aufarbeiten hieß für die Redaktion, das auf Amberg bezogene Material zu sammeln und bis in die jüngste Zeit zu ergänzen. Das nun 160 Seiten umfassende Werk beginnt mit der ersten Nennung von Bier in Erlheim zu Beginn des 11. Jahrhunderts, setzt sich über die Erwähnung der beiden ersten Brauereien in Amberg 200 Jahre später bis hin zu den Kommunbrauereien fort. Aus diesen wurden, beginnend mit der Wende vom 18. zum 19 Jahrhundert, eine Vielzahl gewerblicher Brauereien. Vergessen sind natürlich nicht die Waizenbierbräu-Gesellschaft, die Klosterbrauereien und die bis Ende des 20. Jahrhunderts hinzugekommenen Brauereien. So erfreulich das Geschehen beim Brauwesen war und ist, so traurig stimmt die Entwicklung der Gastronomie. Vor 100 Jahren kamen auf ein Wirtshaus rund 240 Einwohner, Ende der 1950er Jahre waren es noch 400, heute sind es 760, Imbissstuben mit eingerechnet. Gerade rechtzeitig zu den Bierwochen ist Der Eisengau, Band 55, erschienen und ab sofort im Buchhandel und bei der Redaktion erhältlich.