Modernisierung
Ein neues Herz für das Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg

11.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:27 Uhr
Die neue Technikzentrale präsentieren (v. l.) Andreas Poeplau (Stab Vorstand) und Josef Hofmann (Leiter Technik) Vorstand Roland Ganzmann und Landrat Richard Reisinger an. −Foto: B. Mertel

Am St. Anna Krankenaus in Sulzbach-Rosenberg wurde die zentrale Haustechnik auf einen modernen Stand gebracht: Alte Anlagenteile aus den 1980er-Jahren wurden gegen energiesparende und wirtschaftlichere ausgetauscht. Die Energieversorgung bleibt eigenständig, um eine Abhängigkeit von externen Betreibern und Lieferanten zu reduzieren.

Ohne ein stetig und verlässlich schlagendes „technisches Herz“ wäre eine qualitativ hochwertige und gesundheitsfördernde Patientenversorgung am St. Anna Krankenhaus nicht möglich, heißt es in einer Mitteilung. Um dies zu erreichen, wurde in den vergangenen zwei Jahren die komplette zentrale Haustechnik erneuert. Dies geschah relativ unbemerkt im Untergeschoss des Gebäudes, jedoch immer im laufenden Betrieb des Krankenhauses.

Blockheizkraftwerk wird Strom produzieren

Die Erneuerung der Technik war auch nötig, um auf den kurz bevorstehenden Abbruch des ältesten Gebäudeteils am St. Anna Krankenhaus vorbereitet zu sein. In dessen Keller waren technische Anlagen untergebracht, die das Gesamtgebäude mitversorgten. So mussten zunächst zusätzliche Räume im Bestand erstellt werden, bevor die zentrale Druckluft- und Vakuumversorgung neu aufgebaut werden konnte. Die zusätzlichen Flächen, unter anderem auch mit einem neuen Lagerraum für einen Heizölvorrat, konnten geschaffen werden, da bereits mit dem Küchenumbau auf die zentrale Dampfversorgung verzichtet wurde.

Im neuen Konzept zur Versorgung des Krankenhauses sind nun zwei Heizkessel für die Heizungs- und Warmwasserversorgung vorhanden. Bald wird zusätzlich ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen. Dieses produziert zudem einen Anteil des benötigten Stroms des Krankenhauses, wodurch der externe Stromeinkauf wesentlich reduziert werden kann.

Neue Anlagen sparen Geld und CO2

Im Zuge der Modernisierung wurde zudem die zentrale Trinkwasserversorgung sowie die Heizungsverteilung saniert. Neben der Heizungstechnik wurde auch die Kälteversorgung neu konzipiert. Bisher versorgten zwei elektrisch betriebene Kälteanlagen das Gebäude. Im neuen Konzept ist nun eine Absorberkältemaschine direkt an das BHKW angebunden. Als Unterstützung und für die Deckung des Kältebedarfs während Wartungsarbeiten steht eine weitere elektrisch betriebene Kältemaschine zur Verfügung. Mit den Kälteanlagen kann auch in den warmen Sommermonaten im Gebäude ein Wohlfühlklima erreicht werden, was sich auch positiv auf die Genesung der Patient auswirken soll, teilt das Krankenhaus mit.

Die neuen Anlagen mit moderner Regelung und Steuerung bieten eine hohe Versorgungssicherheit für das gesamte Krankenhausgebäude. Für die alten Anlagen waren zum Teil bereits keine Ersatzteile mehr vorhanden. Die Einsatzzeiten des hauseigenen technischen Dienstes können durch einen reduzierten Reparaturaufwand um einen wesentlichen Faktor verringert werden.

Zudem laufen die neuen Anlagen wesentlich wirtschaftlicher. Sie reduzieren damit die Betriebskosten des Hauses und sparen nicht zuletzt auch noch einen hohen Anteil an CO2-Emmissionen in Höhe von knapp 200 Tonnen pro Jahr ein.