Kultur
Kammeroper inSomnia wird aufgeführt

Der alte Ringlokschuppen und die Amberger Kaolin-Bahn bilden das technikhistorische Ambiente für diese Theatervorstellung.

08.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:10 Uhr
Drehscheibe und Ringlokschuppen im Amberger Eisenbahn-Betriebswerk 2018 −Foto: Peter Rezek

Die Geschichten um die vielen Sagen- und Märchenfiguren, die Franz Xaver Schönwerth gesammelt und aufgeschrieben hat, lassen ihn selbst in seinen Träumen nicht los. Kaum eingeschlafen, erscheinen ihm Wasserfrau, Holzmännlein und viele mehr, um Nachbesserungen zu fordern: zu einseitig, zu knapp, zu lieblos seien sie dargestellt. Wer soll da in Ruhe schlafen können? Doch bald verschwimmen Schönwerth selbst im Wachen immer mehr die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit. Bis auch der Zuschauer ins Zweifeln kommt: Welche Welt ist real – die der Märchen oder die der sogenannten Wirklichkeit?

Die Premiere der Kammeroper inSomnia wird im Amberger Ringlokschuppen am Donnerstag, 15. Juli, um 20 Uhr stattfinden und auch am 16. und 17., jeweils 20 Uhr, aufgeführt. Komponiert wurde die spannungsvolle Musik von Raphael Fusco nach einem neuen Libretto von Ruth Zapf, Regie führt Eva-Maria Eiberger. Karten gibt es bei Eventim (www.eventim.de) sowie an der Theaterkasse der Tourist-Information Amberg, Hallplatz 2, Tel. (09621) 101233.

Auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Ort für eine Theateraufführung stießen die Suchenden der Oberpfälzer Opernfestival-Aktiven (https://opernfestival-oberpfalz.de/) auf den alten Ringlokschuppen und die Amberger Kaolin-Bahn (AKB). Schnell war die gemeinsame Idee geboren, eine Opernaufführung daraus zu machen. Der Lokschuppen, Baujahr 1918-1923, wurde am Galgenbergweg in Amberg auf dem Eisenbahn -Betriebsgelände erbaut. Der Verein der Amberger Kaolinbahn-Freunde e.V. (AKB) hat das Ziel, Teile des Geländes samt Drehscheibe und Ringlokschuppen zu einem Oberpfälzer Industrie- und Lokalbahnmuseum auszubauen (OIL-M), näheres zum Verein sowie zum aktuellen Stand der Arbeiten ist unter https://amberger-kaolinbahn.de/ zu finden. Dem Verein ist unter Mithilfe von Spendern sowie der Stadt Amberg gelungen, das gepachtete Gelände mit dem technischen Kleinod der 1914 erbauten Drehscheibe sowie dem Ringlokschuppen vor dem weiteren Verfall zu retten.