Hygiene
Klinik testet neuartige Luftfiltergeräte

Die Daten sollen zeigen, ob mithilfe des neuen Systems das Ansteckungsrisiko minimiert werden kann.

17.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:42 Uhr
Von links: Prof. Dr. Hamid Hossain, Thomas Pfeiffer, Tobias Schwarz-Gewallig, Dr. Harald Hollnberger und Tobias Meindl −Foto: Dietl

FRIDA – das ist der Name eines neuartigen Luftreinigungssystems, von dem aktuell zwei Geräte als Leihgabe im Klinikum St. Marien Amberg zu finden sind. Das Ziel ist, mit den in Deutschland hergestellten Geräten nicht nur die Luft zu reinigen, sondern gleichzeitig Oberflächen zu desinfizieren. Damit können virushaltige Aerosole in der Luft und auf Flächen eliminiert werden, wie das Klinikum St. Marien Amberg mitteilt.

„Neue Erfindungen wie FRIDA haben gerade im Hinblick auf die Covid-Pandemie einen besonderen Mehrwert für unsere Mitarbeiter und auch für unsere Patienten. Wir freuen uns über die Möglichkeit, diese Geräte testen zu können. Es ist eine gute Ergänzung zu unseren aktuellen Schutzmaßnahmen“, so Dr. Harald Hollnberger, der Ärztliche Direktor des Klinikums. Getestet wird das neuartige Hygiene-Gerät jetzt in den nächsten Monaten unter anderem auf der Covid-Station.

„FRIDA ist ein leistungsstarker Luftreiniger“, erklärt Tobias Schwarz-Gewallig. „Die Raumluft wird angesaugt und zunächst durch einen Hochleistungsfilter gezogen und von Viren, Bakterien und sonstigen Keimen sowie Schwebstoffen gereinigt. Die gereinigte Luft wird im System danach zusätzlich mit UV-C-Licht bestrahlt, um noch verbliebene Mikroorganismen vollständig zu deaktivieren. Beim Verlassen von FRIDA wird die bereits hoch-gereinigte Luft zusätzlich mit DiOMiX versetzt. Wir arbeiten hier mit der sogenannten DiOMiX-Technologie. Dabei wird die Raumluft mit einer eigenen Rezeptur auf Basis von Chlordioxid behandelt. Diese spezielle Chlorverbindung ist bekannt für seine hohe desinfizierende Wirksamkeit in bereits sehr niedriger Dosierung. Mit FRIDA in Kombination mit DiOMiX können daher sowohl die Raumluft als auch die Flächen desinfiziert werden, ohne dass dies auf Mensch und Tier einen negativen Einfluss hat. Ein eingebauter Sensor für Kohlenstoffdioxid überwacht zusätzlich die Luftqualität – 24 Stunden am Tag“, so Schwarz-Gewallig.

„Unser Ziel ist es, die Wirksamkeit von FRIDA im Krankenhaus wissenschaftlich und evidenzbasiert zu erfassen. Dieses neuartige Multifunktionssystem wäre aufgrund des hohen Ausbreitungs- und Durchdringungsgrads sicherlich eine große Unterstützung zu den bereits etablierten Hygienemaßnahmen zur Risikominimierung in sensiblen Bereichen. Wir sind daher sehr gespannt auf die Ergebnisse der Testphase“, so Prof. Dr. Hamid Hossain, Chefarzt der Mikrobiologie und Leiter der Krankenhaushygiene am Klinikum St. Marien Amberg und der Kliniken Nordoberpfalz AG.