Städtepartnerschaft
Kümmersbruck und Holysov: Seit 30 Jahren fest verbunden

26.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:37 Uhr
Klaus Högl
Einträchtig zusammen hingen in Kümmersbruck die Fahnen aus Holysov (links) Tschechei und Kümmersbruck. −Foto: Klaus Högl

Die beiden Orte Kümmersbruck und Holysov feierten ein ganz besonderes Jubiläum. Beim Festakt zu Ehren der Städtepartnerschaft war einiges geboten.

„...Wir versprechen im Geiste der Verständigung unserer Völker und in der Bereitschaft von einander zu lernen, unsere Bürger zueinanderzuführen und einen Beitrag zur Einigung Europas zu leisten.“ Diese Partnerschaft haben die damals amtierenden 1. Bürgermeister Richard Gaßner und 1. Starosta Jaromir Prach aus Holysov am 25. April 1992 im Kümmersbrucker Rathaus feierlich unterzeichnet. Jetzt, 30 Jahre später, lässt sich bekräftigen: Versprechen gehalten, was mit Delegationsreisen und Gegenbesuchen in damals durchaus heiklen Zeiten begann, hat sich zu einer formidablen Städtepartnerschaft zwischen Kümmersbruck und Holysov entwickelt.

Fast alle Mandatsträger waren vor Ort

Dieses Ereignis galt es gebührend zu feiern, die Gemeinde Kümmersbruck hat dazu alle Register gezogen. Fast alle Mandatsträger waren da, die Flaggen Kümmersbruck, Holysov und Tschechien aufgezogen. Aus Holysov war zusammen mit 1. Starosta Libor Schröpfer, seinen Vertreterinnen Hana Valachovicova und Alena Burionova eine ganze Hundertschaft mit zwei Bussen angereist. Die Freundschaft zwischen Kümmersbruck und Holysov hat auch Zukunft: Viele Gäste aus Holysov waren dabei, die zum Zeitpunkt der Partnerschaft noch gar nicht geboren waren. Und das war von Anfang auch ein Ziel: Die Jugend mit einbinden zu einem regen Austausch. Das kam dann auch so: Vereine, Verbände, Schulen, Feuerwehr beispielsweise, auch private Besuche und Gegenbesuche – die Menschen aus Kümmersbruck und Holysov sind sich näher gekommen. Holysov und seine Einwohner sind beileibe nicht mehr unbekannt, Kümmersbruck und seine Bürger in Tschechien gerne gesehen.

„Rund 100 offizielle gegenseitige Besuche werden es wohl gewesen sein in den 30 Jahren“, mutmaßt 1. Bürgermeister Roland Strehl, der mit Richard Gaßner einen „Vater“ der Partnerschaft begrüßte , nachdem Jaromir Prach nicht dabei sein konnte. „Die deutsch-tschechische Freundschaft existiert – nicht nur zwischen den Rathäusern, sondern auch zwischen der Bevölkerung“, bekundete Strehl im Rathausfoyer. Amtskollege Libor Schröpfer stufte in deutscher Sprache die lebendige Partnerschaft als „Ergebnis von vielen Leuten auf beiden Seiten ein, allen voran Richard Gaßner und Jaromir Prach“.

Über „nicht mehr zu zählende Begegnungen“ berichtete der amtierende Bürgermeister Libor Schröpfer und davon, „dass beide Kommunen und die Menschen davon profitieren“. Am Ende hat Libor Schröpfer die Frage gestellt: „War die Partnerschaft ein guter Schritt?“ Seine Antwort war eindeutig unter dem Beifall der Gäste: „ Ja, ja und nochmals ja, möge die Partnerschaft weiter gedeihen“.

Spiele, Musik und kulinarische Schmankerl

Der offizielle Teil war relativ kurz, der weitere Verlauf der Jubiläumsveranstaltung verlagerte sich dann ins Sportzentrum. Gemeinsame Spiele und Kräftemessen stand auf dem Programm. Das war nicht so ernst zu nehmen, hat aber doch für angenehme gemeinsame Unterhaltung gesorgt. Die Bratwürste waren würzig, das Bier süffig, die Gemeinde Kümmersbruck hat für ein entsprechendes Bierzelt-Umfeld gesorgt, die meteorologischen Verhältnisse waren wie geschaffen – man kam sich näher.

In 30 Jahren hat sich die deutsche Sprache offenbar einen festen Platz bei den Bürgern in Holysov geschaffen. An musikalischer Gestaltung hat es dem Abend dann auch nicht gemangelt: Der Musikverein Haselmühl-Kümmersbruck, dessen „Nachwuchs“ und die vier Protagonisten von „High Grass“ aus Holysov übernahmen den musischen Part. Die Jugend aus Holysov fuhr dann gegen 20 Uhr heim, bis dann der 2. Bus zurück fuhr hat es noch gedauert: Wie das halt so ist, wenn Freunde feiern.