Praxisnahe Forschung
Mathematiker promoviert an der OTH Amberg-Weiden

07.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:45 Uhr
Stefan Förstel hat Mathematik studiert und forscht nun an der OTH Amberg-Weiden. −Foto: Jennifer-Lynn Kremer/fennamenal.de

Promotionen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) und Technischen Hochschulen (THs) sind keine Seltenheit mehr. Diese sind im Rahmen von Verbundpromotionenbereits seit einigen Jahren möglich und eine beliebte Option – sowohl bei Hochschul- als auch Universitätsabsolventen. An der OTH Amberg-Weiden forscht und arbeitet der Doktorand Stefan Förstel seit zwei Jahren an einem wichtigen Projekt mit.

Wie auch die Lehre sind Promotionen an Hochschulen dabei anwendungsorientiert und praxisnah ausgerichtet und gehen oft mit einem konkreten

Forschungsprojekt einher. Dies war einer der Gründe, warum sich Stefan Förstel als Universitätsabsolvent für eine Promotion an der OTH Amberg-Weiden entschied: „Mir war es nach meinem eher theoretisch orientierten Mathematikstudium wichtig, etwas zu tun, was einen ersichtlichen und baldigen Nutzen bringt“, sagt er.

Seit zwei Jahren forscht und arbeitet der 33-jährige Doktorand an der OTH Amberg-Weiden im Projekt „MALEB“, das mittels maschinellen Lernens die Personalbedarfsplanung in Krankenhäusern verbessern soll, um die angespannte Pflegesituation in Deutschland zu entschärfen.

Ausgangslage des Projekts ist laut einer Pressemitteilung der OTH Amberg-Weiden, dass die Patientenzahlen in Krankenhäusern starken Schwankungen unterliegen. Diese Schwankungen folgten aber einem Muster, das man von außen nicht direkt sehen könne. Es hänge unter anderem von Faktoren wie dem Wetter oder den Schulferien ab. Wenn es beispielsweise schneie und man in einem Skigebiet sei, gebe es mehr Beinbrüche und

Kreuzbandrisse, erklärt Förstel. Ziel von „MALEB“ sei es, genau diese Muster zu suchen und daraus die Patientenzahlen abzuleiten. Es werde ein Lernsystem entwickelt, das den Personalbedarf möglichst präzise vorhersagen könne und in Kliniken und Krankenhäusern zum Einsatz komme.

Das Forschungsprojekt findet in Zusammenarbeit mit der Kliniken Nordoberpfalz AG sowie der infoteam Software AG als Unternehmenspartner statt. Da Hochschulen noch kein eigenständiges Promotionsrecht haben, ist im Rahmen kooperativer Verbundpromotionen immer eine Universität beteiligt. In Förstels Fall ist es die FAU Erlangen-Nürnberg, an der er seinen Bachelor und Master machte.