Logistikbataillon 472
Rekruten legten in der Schweppermannkaserne in Kümmersbruck ihr Gelöbnis ab

24.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:25 Uhr
Klaus Högl
Mit der Hand auf der Nationalflagge sprachen Männer und Frauen stellvertretend für alle Rekruten ihren Eid auf die Bundesrepublik Deutschland. −Foto: Klaus Högl

Auf dem Appellplatz der Schweppermannkaserne in Kümmersbruck legten Rekruten des Logistikbataillons 472 ihren Eid auf die Bundesrepublik ab. In ihren Reden sprachen die Ehrengäste unter anderem von einer „dramatisch veränderten politischen Lage in Europa“.

„Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“: 21 Rekruten des Kümmersbrucker Logistikbataillons 472 waren auf dem Appellplatz, sozusagen im Zentrum der Schweppermann-Kaserne, angetreten, um mit allen militärischen Ehren ihr Bekenntnis zur demokratischen Grundordnung und zum Leben als Soldat abzuleisten.

Das sei nicht nur ein bedeutsamer Abschnitt im Leben der mitten in der Grundausbildung stehenden jungen Rekruten, es sei auch stets ein Anlass für die politischen Mandatsträger, der Öffentlichkeit und natürlich der Militärs, so der Tenor. Aber auch für das Heeresmusikkorps aus Veitshochheim (Leitung Oberstabsfeldwebel Michael Heinlein), das für den musikalischen Rahmen steht, sei es ein feierlicher militärischer Akt, bei dem am Ende immer der Bataillonsmarsch „Von der Thann“ , die Bayernhymne und die Deutsche Nationalhymne den würdigen Abschluss bilden.

Eine teils weite Anreise

Auch für die Angehörigen dürfte das Gelöbnis einen Einschnitt in ihr Leben bedeuten: Sie waren bei dem öffentlichen Gelöbnis vor dem im offenen Karree angetretenen Bataillon ebenfalls dabei. Die Mutter des Rekruten Patrick Paulus reiste beispielsweise 392 Kilometer aus Dichtelbach (Rheinland-Pfalz) an.

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Kameradschaft und gegenseitige Unterstützung hätten die Kameraden gelernt und gelebt. „Dieses Gelöbnis ist mehr als ein formaler Akt, mehr als eine Wortformel, und es soll mehr sein als eine banale Erinnerung an einen Februartag im Jahr 2023“, schrieb Kommandeur Martin Hillebrand allen ins Stammbuch. „Es ist ein ganz wesentlicher Schritt in Ihrem militärischen und auch privaten Leben“, sagte der Bataillonskommandeur, verbunden mit dem ausdrücklichen Hinweis: „Sie bekennen sich im Dienst der Gemeinschaft unseres Landes, im Notfall ihr eigenes Leben einzusetzen. Dieser Tatsache sollten sich alle hier Angetretenen bewusst sein.“

Vernachlässigung der Bundeswehr nicht mehr tragbar

Wenn der Grundwehrdienst vorbei sei, könnten sich die Rekruten als bestens ausgebildet betrachten. „Kriegstauglich sein – ob als einzelner Soldat, als kleine Kampfgemeinschaft oder als Verband – ist die Summe aus vielen Bausteinen. Erste handwerkliche Fähigkeiten haben Sie im Rahmen ihrer Grundausbildung erlernt“, sagte der Bataillonskommandeur.

Darüber waren sich auch die vielen Gäste bewusst, allen voran der Bundestagsabgeordnete Nils Gründer (FDP), Standortbürgermeister Roland Strehl sowie der stellvertretende Landrat Stefan Braun. „Der Blick in die Ukraine macht mir Tag für Tag deutlich, wie wichtig eine moderne und einsatzfähige Bundeswehr für uns in Deutschland ist. Endlich haben wir angefangen, wieder in unsere Bundeswehr zu investieren“, sagte Nils Gründer. Die Zeit der jahrelangen Vernachlässigung müsse vorbei sein, gleichzeitig sei mehr Akzeptanz für die Bundeswehr nötig.

Bürgermeister Roland Strehl war sich gewiss: „Ganz sicher wird und muss Ihnen die militärische Ausbildung, die Sie hier erhalten haben, lange in Erinnerung bleiben. Dieses Know-how wird Ihnen helfen, die Aufträge, die Sie als Soldaten dieser Armee erhalten, sicher erfüllen zu können. Von Herzen alles Gute und allzeit das notwendige Soldatenglück“, wünschte Strehl.

Der Frieden ist zerbrechlich

Stefan Braun als Vertreter des Landrats ergänzte: „Sie sind geboren und groß geworden in der längsten Friedensperiode, die Deutschland in seiner jüngeren Geschichte erlebt hat. Sie haben aber auch erleben müssen, wie zerbrechlich der Frieden ist.“ Er spielte auf die nach seinen Worten „dramatisch veränderte politische Lage in Europa“ an, die ganz neue Anforderungen für die Soldaten in der Bundeswehr bringe.