Neubauprojekt
Richtfest für Dreifachturnhalle gefeiert

Das Millionen-Projekt in Sulzbach-Rosenberg wächst. Der Generalsanierung der Realschule geht in die nächste Phase.

02.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:45 Uhr
Zimmerermeister Jörg Pfeiffer (links) sprach den Richtspruch im dichten Schneetreiben, beobachtet von Landrat Richard Reisinger (Zweiter von links) und am Bau beteiligten Firmen. −Foto: Joachim Gebhardt

Dichtes Schneetreiben sorgte dafür, dass die Richtkrone zunächst kaum erkennbar war. Doch dann schwebte sie am Kranausleger über den Gästen auf der Baustelle der neuen Dreifach-Turnhalle: Das an reinen Baukosten 7,7 Millionen Euro teure Projekt komplettiert die Generalsanierung der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg. Wie das Landratsamt Amberg-Sulzbach in seiner Pressemitteilung schreibt, ist noch nicht klar, ob das komplette Dach noch vor Weihnachten installiert werden kann. Die riesigen Holzelemente sind jedenfalls schon eingefügt in den Betonkörper der neuen Halle. Und gearbeitet werde, solange es irgendwie geht. Landrat Richard Reisinger freute sich trotz des nassen Schneewetters über das Richtfest. „Wir machen bewusst keine Events in diesen schweren Zeiten“, betonte der Landkreis-Chef, aber das Richtfest für dieses Projekt, eingebettet in die 30 Millionen Euro teure Generalsanierung, sollte dann doch wenigstens ansatzweise stattfinden.

Reisinger erinnerte an den Abbruch der bestehenden Sporthalle von März bis Juni dieses Jahres als Beginn des zweiten Bauabschnitts, nach der erfolgreichen Sanierung des Schulgebäudes. Die Turnhalle soll dann im Winter 2022/23 fertiggestellt sein. Im kommenden Frühjahr sollen die Containergebäude im Norden des Areals abgezogen und in die Dieselstraße unweit des Sonderpädagogischen Förderzentrums und der Berufsfachschule umgesetzt werden, so dass an der Berufsschule mit der nächsten Großbaustelle begonnen werden kann und ebenfalls Klassenräume ausgelagert werden können. Abschluss des zweiten Bauabschnitts und der Realschul-Generalsanierung, mit Gesamtkosten im Bauabschnitt 2 von rund zehn Millionen Euro und insgesamt rund 30 Millionen Euro, ist die Erneuerung der Freisportanlagen.

Die Kreistagsentscheidung „Ersatzneubau statt Sanierung“ stellte Thomas Raithel vom Landkreis-Gebäudemanagement noch einmal kurz dar. Die Statik der Dachbinder der alten, 50 Jahre alten Halle war unterdimensioniert, diese hätten ersetzt werden müssen, die Verankerungen der Betonfertigteile der Fassade waren ungenügend, eine neue Fassade hätte nicht darauf montiert werden können. Der Aufbau des Sportbodens sei so dünn gewesen, dass bei einer Sanierung keine Dämmung möglich gewesen wäre. „Die Einsparungen bei einer Sanierung wären so gering ausgefallen, dass sie zu den statischen Risiken nicht im Verhältnis lagen, und selbst dann hätte eine Sanierung kein gleichwertiges Ergebnis erbracht!“

Über die Einhaltung der geplanten Bautermine könne allerdings coronabedingt noch keine endgültige Zusicherung getroffen werden - zu viele Faktoren spielten hier eine Rolle. Die neue Halle mit Zuschauergalerie, so freute sich Landrat Richard Reisinger, biete zusätzlich eine Versammlungsstätte für 400 Personen, sie sei direkt am oberen Pausenhof angeschlossen und aus Stahlbeton-Fertigteilen errichtet als KfW-Standard-Effizienzhaus samt moderner Gebäudetechnik mit Lüftungsanlage: „Barrierefrei vom Pausenhof und auch aus der Realschule direkt zugänglich.“

Realschuldirektor Martin Zimmermann freute sich gemeinsam mit Konrektor Markus Hochholzer und Markus Binder über den weiteren wesentlichen Baufortschritt und erinnerte daran, dass der Sportunterricht teils völlig zum Erliegen gekommen sei in den Corona-Zeiten. Die Realschule habe aber „Asyl“ in den Turnhallen anderer Schulen in Sulzbach-Rosenberg erhalten und werde sich dafür auch revanchieren, wenn diese in Zukunft zur Sanierung anstünden. Er hoffte auf eine gute Fortsetzung des „Schule-Bau-Agreements“, das vor allem auch dank Thomas Raithel perfekt funktioniere. Raithel seinerseits dankte den bisher am Bau beteiligten Firmen Pfeiffer aus Remptendorf (Zimmerer), Scharnagl aus Weiden (Baumeister), Gerüstbau Seyfert aus Gornau, den Dachdeckern von Schulte & Falk und den Fensterbauern der Firma Vollmuth aus Sulzbach-Rosenberg sowie den Architekten Coplan AG und den Statikern vom Ingenieurbüro Reitmeier, Regensburg.