Versorgung
Rohrbrüche bereiten Sorgen

Der Wasserzweckverband Vils-Naab zog Jahresbilanz. Der Mobilfunkmast bei Emhof wird umgeplant.

01.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:44 Uhr
Paul Böhm
Karl Deschl gehörte von 1990 bis 2020 dem Wasserzweckverband der Vils-Naab-Gruppe als Verbandsrat an. Dafür bedankten sich Vorsitzender Peter Braun (re.) und sein Vize Josef Auer (li.) −Foto: Paul Böhm

111 Jahre sind es heuer, dass der Zweckverband zur Wasserversorgung der Vils-Naab-Gruppe besteht. Im September 1910 wurde er als Verein „Vils-Naab-Wasserversorgungsgruppe“ gegründet. Seit Februar 1999 ist der Sitz des Zweckverbandes in Emhof. Zweckverbandsvorsitzender Peter Braun hatte in den Schloss-Stadl zur Sitzung eingeladen. Wie die Verbandsräte hörten, haben die Umsatzerlöse aus dem Wasserverkauf für das Jahr 2020 knapp 281.000 Euro betragen. Die verkaufte Wassermenge betrug 188.500 Kubikmeter. 2095 Einwohner werden im Zweckverbandsgebiet mit Trinkwasser versorgt. Der Wasserpreis liegt seit 1.1.2021 bei 1,35 Euro pro Kubikmeter.

Aus der örtlichen Prüfung des Jahresabschlusses 2020 informierte der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, der Kallmünzer Bürgermeister Ulrich Brey, über den Umfang der Prüfungshandlungen. Sein Fazit: „Die Rechnungsprüfung für das Haushaltsjahr 2020 ergab keine Beanstandungen. Dies gilt insbesondere für die Buch- und Kassenführung sowie die Abwicklung des Haushaltes und der Verwaltungstätigkeit.“ Als Ergebnis ist festzustellen, dass das Wirtschaftsjahr 2020 mit einem Jahresfehlbetrag von 21.400 Euro abgeschlossen wurde.

Der Hauptgrund für den Fehlbetrag sei zum einen im Vergleich zum Vorjahr bei den deutlich gestiegenen Reparaturen von Wasserrohrbrüchen- und Instandhaltungsaufwendungen in Höhe von 22.500 Euro. Das schlechtere Betriebsergebnis ist zusätzlich auf erhöhte Abschreibungen aufgrund von abgeschlossenen Investitionen sowie den Kosten für den im Jahr 2020 erfolgten Beitritt zur „Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura“ begründet.

Erfreulich ist weiterhin die Schulden-Freiheit des Zweckverbandes. In der Bilanz waren 454.000 Euro Eigenkapital zum 31.12.2020 ausgewiesen. Die Bilanzsumme lag bei 939.400 Euro, das enthaltene Anlagevermögen belief sich auf 743.600 Euro. Die Eigenkapitalquote lag bei 48,3 Prozent. Zusammen mit dem Sonderposten für Zuschüsse kommt man auf eine Eigenkapitalquote von knapp 96 Prozent. Einstimmig beschlossen die Verbandsräte die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan für das Jahr 2022 sowie die Neufassung der Wasserabgabesatzung. Dies war wegen besonderer Regelungen bezüglich des Einsatzes und des Betriebes elektronischer Wasserzähler erforderlich geworden.

Wasserrohrbrüche machen Sorgen

Wassermeister Josef Dirmeier informierte die Verbandsräte über die aufgetretenen Wasserrohrbrüche im Versorgungsgebiet von Juni bis November 2021. „Insgesamt hat es in diesem Zeitraum elf Wasserrohrbrüche und Schadstellen gegeben“. Bemerkenswert sei gewesen, dass in der Zeit vom 27. bis zum 31. Oktober alleine vier Schäden im Wasserleitungsnetz in dieser kurzen Zeit zu verzeichnen waren, sagte Wassermeister Josef Dirmeier. Die Schadstellen waren in Neuried, Oberhof, Kaplhof, Gattershof, Emhof, Ziegelhütte, Neukirchen, Lanzenried, Siegenthan, Saaß und Frauenhof.

Wie Zweckverbandsvorsitzender Peter Braun berichtete, hatte es eine Anfrage zur Errichtung eines Mobilfunkmastes zur Versorgung von Emhof gegeben. Für einen geeigneten Standort wäre eine Fläche von etwa 250 Quadratmetern im Bereich des Wasserwerkes Emhof als geeignet eingestuft worden. Jetzt hat sich aber der Betreiber Vodafone dafür entschieden, den Mobilfunkmast bei der Kläranlage zwischen Schmidmühlen und Emhof zu errichten. Die Höhe des Masts wird zwischen 40 und 50 Meter liegen. „Damit ist der Mobilfunkmast im Bereich des Wasserwerkes unterhalb von Emhof vom Tisch“, informierte Peter Braun. Von Seiten der Verbandsräte wurde darum gebeten, künftig einmal im Jahr das Ergebnis der Prüfung der Wasserqualität zur Verfügung zu stellen. Dem wurde zugestimmt.

Verbandsräte verabschiedet

Peter Braun bedankte sich auch bei den Verbandsräten Karl Deschl, Pottenstetten und Heinrich Englhardt, Neukirchen für jeweils 30 Jahre Mitarbeit im Gremium. Von 1990 bis 2020 hatte sie Sitz und Stimme im Zweckverband. Ebenfalls ausgeschieden sind Tobias Viehauser und Andreas Weinmann (je sechs Jahre), Max Schuierer (12 Jahre), alle drei Stadt Schwandorf. Das Versorgungsgebiet: Mitgliedsgemeinden sind die Städte Burglengenfeld, Teublitz und Schwandorf, die Marktgemeinden Schmidmühlen, Rieden und Kallmünz. Einwohner im Versorgungsgebiet: 2095; Wasserzähler: 685; Rohrleitungsnetz: 95,9 Kilometer; Steuerkabel: 13 Kilometer; Brunnanlagen im Betrieb: Tiefbrunnen „Brunnen I“ Emhof mit einer Ausbautiefe von 59 Meter; Tiefbrunnen „Brunnen II“ Ausbautiefe von 141 Metern bei Vilshof: Der Hochbehälter „HB Frauenhof“ auf dem Münchshofer Berg fasst 900 Kubikmeter Wasser, der Hochbehälter „Scheckenberg“ 300 Kubikmeter Wasser. Der Sitz des Wasserzweckverbandes ist in Emhof mit Betriebsgebäude und der kompletten Aufbereitungsanlage. (abp)