Noch wenige Exemplare
Schmidmühlener Heimatkalender ist heiß begehrt

05.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:16 Uhr
Josef Popp
Ein Bild der Brunnlettstraße in Schmidmühlen ist auf dem November-Blatt zu sehen. Viel gibt es darüber zu erzählen. −Foto: Josef Popp

Viele Kalender mit der Jahreszahl 2023 haben die alten abgelöst. In vielen Wohnungen, von Hamburg bis München, hängt nun auch der Schmidmühlener Heimatkalender 2023, von dem nur noch wenige Exemplare vorrätig sind.

Es überrascht nicht. Die Vormerkungen ließen es schon ahnen: Die Nachfrage nach dem Heimatkalender 2023 wird groß sein. Und dies hat sich in den letzten Wochen bestätigt.

Dies zeigt das große Interesse in Schmidmühlen an der Heimatgeschichte, insbesondere haben auch viele junge Menschen sich den Kalender gekauft. Es sind nun gut und gerne fast 20 Jahre her, als der Gartenbau- und Ortsverschönerungsverein Schmidmühlen mit seinem damaligen, mittlerweile verstorbenen Vorsitzenden Hans Rubenbauer, beim Marktfest eine Bildersammlung von historischen Aufnahmen ausstellte.

Nicht im Archiv verstauben

Es war damals schon das Anliegen der Heimatkundler, dass diese Bilder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und nicht in einem Archiv verstauben. Fotos aus dem Archiv des Marktes, von Barbara Graf und aus dem heimatkundlichen Nachlass von Michael Koller, füllen den Heimatkalender 2023. Die älteste Aufnahme ist ein Motiv des Kreuzbergfelsens – eine echte Rarität.

Interessant: Auf der Rückseite der Karte steht der Auftraggeber, der Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein, und dies im Jahr 1910. Offensichtlich war der Fremdenverkehr vor mehr als 100 Jahren bereits eine feste Größe in Schmidmühlen, sodass man sich entschied, eine Ansichtskarte anzufertigen. Wie es mit dem Verein weiterging, hierzu geben aktuell die Archive nichts her. Seit dem zweiten Weltkrieg gibt es einen Fremdenverkehrsverein (jetzt Kulturverein) und einen Gartenbau- und Ortsverschönerungsverein.

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Jedes Bild erzählt eine Epoche der Heimatgeschichte und erzählt auch Geschichten. So das Novemberbild aus dem Bestand von Michael Koller. Es lässt sich nicht mehr genau datieren, dürfte aus den 1950er Jahren stammen. Es zeigt die Brunnlettstraße, geschottert und nicht asphaltiert. Der Lastwagen eines gewissen Günther Letto ist zu sehen, er fuhr für die Firma Ernst Wanschura.

Es zeigt aber auch die ehemalige Schreinerei Johann Eckmeder („Schwendnerschreiner“) mit einer langen Geschichte, die wohl bereits vor der Jahrhundertwende begann. Im nicht sichtbaren Haupthaus gab es auch eine Bäckerei und ein Wirtshaus. Ferner sieht man die alte Schmiede der Familie Kotzbauer und ansatzweise das ehemalige Gasthaus Lehmeier.

Wichtige Geschäftsstraße

Doch was man diesem Straßenabschnitt nicht ansieht, es gab noch mehrere wichtige Geschäfte, so die Schneiderei Leuthner, ein Lebensmittelgeschäft, weiter drei Schreinereien sowie vier Schuster wohnten und arbeiten in der Straße, ebenso der Dorfhirte bis in die 1930er Jahre. Die Brunnlettstraße war auch die Verbindungsstraße nach Hohenburg.

Mittlerweile ist dies alles Geschichte und nichts erinnert an diese, außer dem Foto im Heimatkalender. Der Kauf des Kalenders rentiert sich allemal, sind es doch „Erinnerungen an eine noch nicht ganz vergessene Zeit“.

Weitere Informationen zum Heimatkalender

Verfügbarkeit:Der Heimatkalender 2023 ist noch begrenzt vorrätig in der Apotheke Alte Post und in der Gemeindeverwaltung.

Preis:Er kostet sieben Euro. Der Reinerlös wird für die Jugendarbeit verwendet.