SPD-Mitgliederversammlung
Seit 50 Jahren Genosse: SPD Amberg ehrt Mario Kosche – und will weiter aktiv in Stadtpolitik mitmischen

07.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:10 Uhr
Der SPD-Vorstand mit Simone Böhm-Donhauser, Dieter Weiß und Birgit Fruth (v. l.) zeichnete Mario Kosche (2. v. r.) für seine langjährige Treue zur Partei aus. −Foto: Gerd Spies

„Ich war ein glühender Anhänger von Willy Brandt“, nannte Mario Kosche den Grund seines Parteieintritts in die SPD vor mehr als 50Jahren. Jetzt ehrte ihn der SPD-Stadtverband bei seiner Mitgliederversammlung für die langjährige Treue.

Als Geschenk erhielt Kosche ein Buch mit dem Titel „Man hat sich bemüht“, geschrieben von Willy Brandt. Seit dem 1. Mai 1972 ist der ehemalige Jugendpfleger bei der Stadt Amberg ein Genosse. Auch wenn es in der Vergangenheit nicht immer eine schöne Zeit in der SPD gewesen sei, wie er einräumte, blieb er der Partei treu.

Bei der SPD-Versammlung in der „Alten Kaserne“ ging es am vergangenen Donnerstag vor allem darum, die Delegierten zu wählen, nicht für die Landtags- und Bezirkstagswahl 2023, sondern für die Europawahl 2024. „Der Wahlkalender gönnt den Parteien keine wahlfreien Jahre“, meinte Dieter Weiß, der SPD-Stadtverbandsvorsitzende. Denn 2025 stehen nämlich schon wieder die Bundestagswahlen, ein Jahr später dann die Kommunalwahlen an. Als Delegierte für die Nominierungskonferenz der Europaabgeordneten wurden Birgit Fruth, Rita Weber, Stefan Oska und Elias Ley gewählt.

Bürgerspital: Hauptsache es kommt

Birgit Fruth, die SPD-Fraktionsvorsitzende im Amberger Stadtrat, nutzte die Gelegenheit, die Parteimitglieder über die aktuellen Themen im Stadtrat zu informieren. Beim Thema Bürgerspital sei man jetzt optimistisch, nachdem das Baureferat verschiedene Varianten auf der Basis der Vorschläge des gewählten Bürgerrats mit dem Fokus auf kleinteiligen Einzelhandel und mehr Wohnraum vorgestellt habe. „Hauptsache, es kommt jetzt endlich etwas dort hin“, formulierte Fruth die Meinung der SPD im Stadtrat, nachdem der Stadtrat jetzt schon seit mehr als neun Jahren um eine Lösung ringt. Die SPD-Fraktion begrüße dabei ausdrücklich, so Fruth, die Erweiterung der bereits vorhandenen Tiefgarage. „In der heutigen Zeit ist bei der Schaffung von Wohnraum ein Tiefgaragenplatz ein Muss“, erklärte Fruth.

Sehr bedauerlich sei aus Sicht der SPD der gegenwärtige Stillstand beim Neubau der Bergwirtschaft. „Es ist schon bedauerlich, dass beim kommenden Bergfest der Bauzaun immer noch da oben steht“, meinte die SPD-Politikerin. Die gegenwärtigen Planungen zur Umsetzung des Radwegekonzepts in Amberg begrüße die SPD sehr, betonte Fruth. „Man darf aber dabei die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger nicht gegeneinander ausspielen“, mahnte sie.

SPD-Urgestein kritisiert marode Radwege

Dieter Spörl, SPD-Urgestein mit 42 Jahre Erfahrung als Amberger Stadtrat, wies allerdings auf den teilweise maroden Zustand des bestehenden Radwegenetzes hin. „Manche Radwege sind in einem katastrophalen Zustand“, beklagte er. Spörl forderte die SPD-Stadtratsfraktion auch auf, das Thema Amberger Bahnhof auf die Prioritäten-Liste zu setzen. „Ich fürchte nämlich, dass ich sonst einen barrierefreien Bahnhof in Amberg nicht mehr erleben werde“, so der 83-Jährige.

− age