Ju-Jutsu
Viola Fritsche ist U21-Europameisterin

23.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:00 Uhr
Nervosität gehöre für Viola Fritsche (r.) vor jedem Kampf dazu – das hinderte sich in Frankreich allerdings nicht daran, sich nach ganz oben zu kämpfen. −Foto: Fotos: DJJV/Elsa Braun

Viola Fritsche holt derzeit einen Titel nach dem anderen: Die 18-jährige Ju-Jutsu-Kämpferin aus Kümmersbruck sicherte sich nun in Lille erneut die Europameisterschaft.

„Nervös bin ich immer noch vor jedem Kampf“, erklärt sie. Im vergangenen Jahr wurde die Kümmersbruckerin bereits Junioren-Weltmeisterin in Abu Dhabi. Mit dem Ju-Jutsu begann Fritsche vor rund zehn Jahren in der Kampfsportschule Amberg.

29 Nationen vertreten

In Lille traten insgesamt 1224 Teilnehmer aus 29 Nationen an. Pro Gewichtsklasse konnten für jede Nation zwei Kämpfer starten.Fritsche brillierte in der Gewichtsklasse 70 + ihre Altersklasse (U21) in drei Kämpfen gegen Griechenland (zwei Gegnerinnen) und Italien. In den ersten beiden Kämpfen gewann sie mit Full Ippon (technische Überlegenheit), im letzten Kampf wurde ihre griechische Gegnerin disqualifiziert. Diese Partie hätte die Kümmersbruckerin vermutlich aber auch ohne Disqualifikation für sich entschieden – drei Sekunden vor dem Ende Ende stand es bereits 17 zu 11.

Mit ihrer Wettkampferfahrung wachse auch die Kenntnis über ihre Gegnerinnen, sagt Fritsche selbst. Allerdings sei es jedes Mal etwas Neues. „Man hat ja weiter trainiert, sich weiterentwickelt und es vergehen wieder ein paar Monate bis zum neuen Wettkampf.“ Sie gehe jedes Mal mit Respekt an die Sache heran, denn ein einzelner schlechter Moment, in dem man nicht aufpasst, könne viel entscheiden. „Ich habe immer Lust drauf“, erklärt Fritsche. Sie sei ein Wettkampftyp und im Kampf selbst sei sie schneller und härter als im Training. „Ich brauche meine Nervosität, wenn ich nicht nervös bin, passt etwas nicht“, unterstreicht die 18-Jährige. „Es dauert dadurch ein bisschen, bis du dich so richtig freuen kannst und es realisierst, dass du Europameisterin bist.“ Wie in allen Leistungssportarten bedeutet die Vorbereitung auf Wettkämpfe viel Disziplin. Seit Ende Januar war die 18-Jährige daher jedes Wochenende im Trainingslager. Für die Ausübung ihres Sports betont Fritsche die Bedeutsamkeit ihres Umfeldes wie Familie und Freunde.

WM steht vor der Tür

Neben der Unterstützung hinsichtlich anfallender Fahrten, sei der Rückhalt, wenn es mal nicht so laufe, sehr wichtig. Eine Verletzung verhagelte ihr nun allerdings die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft in zwei Wochen. Nach der ärztlich verordneten Pause will Fritsche dann bei den Paris Open antreten.

In acht Wochen schreibt die Schülerin der Fachoberschule in Amberg zudem ihr Abitur. Doch bevor es nach Regensburg zum Rechtswissenschaftsstudium geht, tritt die Kümmersbruckerin erneut bei der Weltmeisterschaft an.