Kunst
Verhältnis von Mensch und Maschine: Neue Ausstellung im Amberger Luftmuseum

19.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:34 Uhr
In ihren großen Installationen setzt die Künstlerin technische Geräte in einen ganz neuen Zusammenhang. −Foto: C. Szonn

Im Luftmuseum sind wieder neue Ausstellungen zu sehen. Die Schau „La Ola Tenderness“ der Berliner Künstlerin Catharina Szonn wird am Samstag um 19.30 Uhr eröffnet.

Interessierte sind willkommen. Wie das Luftmuseum mitteilt, setzt sich Szonn in ihrer künstlerischen Arbeit mit technologischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der Gegenwart auseinander. Sie stellt Maschinen als Überbleibsel des unentwegten Wirtschaftsaufschwungs dar. Ihre großen Installationen werfen Fragen zum Verhältnis von Mensch und Maschine, von Fortschritt und Vergänglichkeit auf.

Künstlerin nimmt alte Geräte aus ursprünglicher Funktionalität heraus

Die Bemühungen um Beständigkeit lassen sich laut der Mitteilung des Luftmuseums an den kurzen Verweildauern technologischer Geräte erkennen. Versprach einst der Werbeslogan einer berühmten Haarspraymarke bedingungslose Stabilität für die Frisur, so scheint sich dieses Versprechen nicht auf das Gerät übertragen zu haben: Mit Trockenhauben, die ehemals in Friseur-Salons Verwendung fanden, nimmt Szonn in „La Ola Tenderness“ überflüssig gewordene Geräte aus ihrer ursprünglichen Funktionalität heraus. Dann setzt sie diese zu einer eigenen Text- und Materialsprache in einen Dialog.

Das könnte Sie auch interessieren:Katrin Göring-Eckardt hatte Spaß beim Besuch im Amberger Luftmuseum

Zusätzlich wird an diesem Abend in der gotischen Hauskapelle die Sonderausstellung „Luftschloss – oder?“ eröffnet, die unter der Leitung von Luftlehrerin Dorli Pfeiffer konzipiert wurde. Die acht- bis neunjährigen Künstler aus der Mittwochsgruppe des Fliegenden Klassenzimmers zeigen dabei ihre Werke. Aufgrund einer „Reise“ durch eine selbstgebaute Zeitmaschine entstand die Idee, Luftschlösser beziehungsweise Architekturmodelle der Zukunft zu bauen. Die anfangs gezeichneten Skizzen dienten später als Baupläne. Die Schüler bauten aus einem reichhaltigen Angebot an Schachteln, Pappen und allerlei luftigen Werkstoffen eine Feuerwache, eine Flugschule, ein Forschungshaus, einen Sendeturm und mehr.

Interviews der Kinder sind auch in Ausstellung integriert

Dabei entwickelten die Kinder erstaunliche Gedanken zum Thema Energiegewinnung, Luftreinigung und dergleichen, so die Mitteilung weiter. Diese wurden mit Interviews festgehalten und in die Ausstellung integriert. Als Begleitprogramm zur Schau ist das Bauen von Luftschlössern mit 8000 Holzbausteinen für architekturinteressierte Kinder geplant. Die Ausstellungen können vom 23. April bis 23. Juli zu den gewohnten Öffnungszeiten besichtigt werden.