Freizeit
AquaFit zum besten Erlebnisbad gekürt

Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen rühmt die Anlage in Waldmünchen. Ein Grund ist deren Nähe zur Grenze.

18.09.2020 | Stand 16.09.2023, 4:41 Uhr
Hans Schmelber
Große Freude über den Preis: Bürgermeister Markus Ackermann, Schwimmmeisterin Magdalena Laubmeier und Stadtwerke-Chef Stefan Höcherl −Foto: Hans Schmelber

Damit hat wohl kaum einer gerechnet: Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen hat das AquaFit Waldmünchen mit dem Public Value Award ausgezeichnet. Mehr als 40 Bewerbungen gab es in der sechsten Runde. Im Mittelpunkt standen Aspekte wie der Gemeinwohlbeitrag des Bades sowie Gesundheit, Genuss, Wohlbefinden, Gemeinschaft, Ökologie und Wirtschaftlichkeit.

Erster Preis geht nach Waldmünchen

Bei der Kategorie „Hallen-, Kombi- und Freizeitbäder“ erhielt das Erlebnisbad AquaFit den 1. Preis. Der 2. Preis ging nach Leer und der 3. nach Freising. Ausgesucht wurden die drei Preisträger von einer zehnköpfigen Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Timo Meynhardt. Dieser ist Inhaber des Dr. Arend Oetker-Lehrstuhls für Wirtschaftspsychologie und Führung an der HHL Leipzig und Mitherausgeber des GemeinwohlAtlas Deutschland und Schweiz.

„Eine wunderbare Oase der Entspannung und Gesundheit sind die Salzgrotte und das warme Solebecken“Das Urteil der Jury

„Das AquaFit nutzt gekonnt die Lage an der Grenze zu Tschechien und verknüpft die Standortfaktoren in herausragender Weise. Es beeindruckt, wie sich das Erlebnisbad in die ländliche Gegend einfügt“, heißt es in der Begründung der Jury. Und weiter: „Das Außen und das Innen beziehen sich wechselseitig aufeinander: Der Blick in die umgebende Natur durch die breite Glasfassade harmonisiert mit der Ausstattung und der Farbgebung im Innenbereich. Hier wird das Thema Wald in Form, Material und künstlerischen Elementen aufgegriffen und gekonnt in Szene gesetzt.

Ruhehaus zum Wohlfühlen

Der naturnahe Saunagarten mit Blocksauna und behaglichem Ruhehaus lädt förmlich zum Wohlfühlen ein. Eine wunderbare Oase der Entspannung und Gesundheit sind die Salzgrotte und das warme Solebecken.“ Nicht zuletzt sei das AquaFit ein touristisches Highlight, das den Standort insgesamt bestärkt. Es macht die Erfahrung rund um das nasse Element über Grenzen hinweg zu einem außergewöhnlichen Erlebnis mit Beschilderungen in zwei Sprachen und Mitarbeitern, die auch die tschechische Sprache beherrschen.

Das sind genau die Punkte, die Schwimmmeisterin Magdalena Laubmeier bei der Bewerbung in den Vordergrund stellte. Es galt, ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, das auch den grenzüberschreitenden Nutzen einbezog.

„Das ist nicht irgendein Preis“, stellte Bürgermeister Markus Ackermann am Mittwoch im AquaFit fest. Das sei „der Preis“ in Deutschland und ein hohes Prädikat, das bestätige, „dass wir mit unserem Konzept richtig liegen. Wir sind ein kleines, aber feines Bad“, so Ackermann. Er lobte Schwimmmeisterin Laubmeier und Bademeister Wolfgang See, die im Bad auch das Zwischenmenschliche in den Vordergrund stellten.

„Große Ungläubigkeit“

„Von meiner Seite war eine große Ungläubigkeit dabei, als wir den Anruf bekommen haben“, sagte Stadtwerke-Chef Stefan Höcherl. Der Slogan von Magdalena Laubmeier, „Ein Bad in der Mitte Europas“, habe sicherlich etwas bewirkt. Einziger Wermutstropfen sei derzeit die Corona-Pandemie, die es verbiete, das Bad so zu betreiben, „wie wir uns das vorstellen“.

Der Preis sollte eigentlich in Stuttgart auf der Messe Interbad verliehen werden, doch diese wurde coronabedingt abgesagt. Und so warten die Entscheidungsträger in Waldmünchen auf die Bekanntgabe, wann und wo der „Public Value Award“ übergeben wird. Das hält die Spannung hoch und ändert nichts an der großen Freude über die Auszeichnung. (fsh)