Umzug
Bad Kötzting: Bei der Waldbesitzervereinigung beginnt eine neue Ära

14.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:02 Uhr

Florian Weigl (sitzend) und Max Lankes (r.) führen in der neuen Geschäftsstelle mit Unterstützung von Lea Attenberger die Geschäfte der von Reinhold Sauer (2. v. r.), Daniel Früchtl (li.) und Stefan Graf (2.v.l.) geleiteten Waldbesitzervereinigung Bad Kötzting.

Der Wald, seine Pflege und Nutzung sind ihr Metier: Die Waldbesitzervereinigung Bad Kötzting unter Führung von Reinhold Sauer ist Ende des Jahres 2022 mit ihrer Geschäftsstelle von Rimbach in die Lamer Straße 14 (ehemaliges Möbelhaus Kurz) in Bad Kötzting umgezogen und stellt sich nach dem Ausscheiden des bisherigen Geschäftsführers Georg Mühlbauer neu auf.

Florian Weigl und Max Lankes organisieren als gleichberechtigte Geschäftsführer künftig den Geschäftsbetrieb. Aktuell werden sie von Praktikantin Lea Attenberger aus Wolfersdorf unterstützt.

Gesunden Wald erhalten

„Das Hauptziel ist über die vergangenen Jahrzehnte gleich geblieben: Ein stabiler, gesunder, zuwachskräftiger Wald und zufriedene Mitglieder“, sagt WBV-Vorsitzender Reinhold Sauer. Die WBV ist nach dem Umzug in den 1. Stock des früheren Möbelhauses für die Anforderungen des Holzhandels und der Dienstleistungen für aktuell über 1500 Mitglieder bestens gerüstet. Florian Weigl formuliert ein Hauptziel, das alle Waldwirtschafter haben sollten: Einer massenhaften Verbreitung des Borkenkäfers, der in anderen Bundesländern und im Nachbarland Tschechien riesige Waldflächen vernichtet hat, gilt es mit allen Mitteln entgegenzutreten.

Markt längst international

Trotz Klimaerwärmung stehen nach Ansicht der beiden Geschäftsführer die Chancen für Waldbesitzer nicht schlecht. Die Stammholzpreise für Fichte, Tanne und Kiefer stehen aktuell auf einem hohen Niveau und die Sägewerke haben trotz hoher Energiepreise großen „Holzhunger“. Der Markt ist längst international, wissen die beiden Geschäftsführer. Neben bayerischen Sägewerken interessieren sich auch Betriebe aus Österreich für Holz von der WBV. Außerdem stellen Angebote aus China und den USA, die ganze Schiffsladungen in Containern übernehmen würden, eine Alternative dar. „Unser Ziel ist, für die Mitglieder der WBV das Beste herauszuholen“, sagt Florian Weigl. Auf keinen Fall soll zum Beispiel noch einmal Käferholz zu Schandpreisen - um die 35 Euro pro Festmeter - verkauft werden. Zum Service der WBV gehören deshalb neben dem Holzhandel auch die Beratung von Waldbesitzern, das Auszeichnen von Bäumen für eine Fällung, die Vermittlung von Forstwirten, die Einschlag und Rückearbeiten ausführen, und ähnliche Dienstleistungen. Gefordert ist die WBV vor allem von der „Erbengeneration“, die teilweise zu Waldbesitz kommt, ohne selbst eine Bewirtschaftung übernehmen zu können. Rund 14 000 Hektar Waldfläche, im Besitz von über 1500 Mitgliedern, betreut die WBV aktuell. Die Nachfrage nach Waldpflegeverträgen steigt. In Garagen nahe der neuen Geschäftsstelle konnte Lagerraum für Zubehör zur Waldpflege, wie Markierungsfarbe oder Drahthosen für Pflanzenschutz , angemietet werden. Größere Wildschutzzäune und Pfosten können bei Walter Pielmeier in Wölkersdorf eingelagert werden. Betriebsstoffe wie Sägekettenöl oder Motorsägenbenzin sollen in Zukunft über Sammelbestellungen für Mitglieder organisiert werden.

− kad