Neue Försterinnen
Barbara Keil und Jule Ganz verstärken Forstverwaltung Waldmünchen

16.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:09 Uhr
Beste Wünsche zum Berufseinstieg: Forstdirektor und Bereichsleiter Arthur Bauer (Mitte), sein Stellvertreter Bernhard Ostermayr (links) und Personalrat Jürgen Köbler begrüßten Barbara Keil (links) und Jule Ganz in der Forstverwaltung. Tenor: „Wir freuen uns, dass Sie da sind.“ −Foto: Schoplocher

Arthur Bauer ist die Freude anzusehen: Nicht nur, dass der Forstdirektor das zuletzt verwaiste Revier Bad Kötzting wieder besetzt bekommt. Nein, das Ministerium hat auch seinen lang gehegten Wunsch nach einer Unterstützungskraft erfüllt.

Barbara Keil und Jule Ganz haben nicht nur ihren Beruf, sondern auch sonst einiges gemeinsam. Beide sind 25 Jahre alt, ihre Familien haben ihnen die Liebe zum Wald mitgegeben. Keil vor allem der Papa, bei Jule Ganz war es die Oma, die sie schon als kleines Kind mitgenommen hat. „Da hab‘ ich gemerkt, was der Wald für ein schöner Platz ist.“ Irgendwann sei dann der Gedanke gereift, ihm das berufliche Leben zu widmen.

Die junge Frau war als Revierunterstützung am Amt Coburg/Kulmbach tätig und hat sich ganz bewusst in den Landkreis Cham beworben. Nah an Freunden und Familien in Landshut. „Ich möchte hier meinen Lebensmittelpunkt aufbauen“, sagt sie. Auch Barbara Keil wollte ans hiesige Amt, das sie schon aus ihrer Zeit als Anwärterin kannte. Damals hat sie viel Zeit im Revier von Florian Fischer in Neukirchen beim Heiligen Blut verbracht. Dass sie nun bis Ende Juni das Nachbarrevier Bad Kötzting leiten wird, sieht sie als Glücksfall.

„Unguter Zustand“ mit verwaistem Revier

Der ist es auch für Arthur Bauer. Es sei ein „unguter Zustand“ gewesen, dass der Raum Kötzting seit Mitte September keinen direkten Ansprechpartner hatte. Die Waldbesitzer hätten viel Verständnis gezeigt, merkte er dankbar an. Nun aber „ist es unser Bestreben, Alles schnellstmöglichst wieder rund laufen zu lassen.“ Vor allem: spontane Beratung anzubieten, wenn sie nötig ist.

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Weil es Barbara Keil gar nicht gelingen könne, das Liegengebliebene bis zur Rückkehr von Stammförster Hans Geiger aufzuarbeiten, geht der Bereichsleiter Forsten davon aus, dass die junge Kollegin länger von Grafenwiesen aus agieren wird. Für zusätzliche Einsätze wird der Borkenkäfer sorgen, sagt der Fachmann mit Sorgenfalten auf der Stirn voraus. „Wenn wir da nachlassen, fangen wir es nicht mehr ein“, wird er deutlich. Allerdings könnte es wie in den Jahren zuvor nur darum gehen, die Schäden in Zaum zu halten, „so gut es eben geht“.

Fünf WBVen brauchen Ansprechpartner

FünfWaldbesitzervereinigungen im Landkreis Cham, für die fünf Förster als deren Berater 20 Prozent ihrer Arbeitszeit aufbringen müssen – was in Anbetracht der anderen Aufgaben im Prinzip nicht leistbar ist. „5 x 0.2 macht eine Stelle“, rechnet Bauer vor. Lange habe er Entlastung gefordert.

Sein Stellvertreter BernhardOstermayrstimmt ihm zu: Die personelle Unterstützung sei extrem wertvoll, weil die Kernaufgaben in den Revieren immer mehr würden.

Jule Ganz würde als Sachbearbeiterin Revierunterstützung – so die offizielle Stellenbezeichnung – „da eingesetzt, wo es brennt“, umreißt Arthur Bauer die Aufgabe der Landshuterin. Wie auch die Organisation der Waldjugendspiele maßgeblich in ihren Händen liegen werde. „Und an Wege- und Fördermaßnahmen fällt sicher auch einiges an.“

Ein Gewinn sind die Försterinnen neben ihrem spürbaren Enthusiasmus auch in anderer Hinsicht, haben sie doch interessante berufliche Stationen vorzuweisen. So verspricht sich der Forstdirektor gerade von Jule Ganz‘ Zeit in vom Borkenkäfer arg geplagten Oberfranken wertvolle Hinweise. Ihre Kollegin wiederum bringt Erfahrungen aus dem Walderlebniszentrum Regensburg mit (ein).

Folglich überrascht die gute Stimmung nicht. Es ist noch einmal Arthur Bauer, der zusammenfasst: „Wir sind wirklich froh, dass wir Sie da haben.“ Ob es einen schöneren Einstieg ins Berufsleben gibt?