Tradition
Beim Nikolausbesuch gilt die 2G-Regelung

Auch in Corona-Zeiten sind fünf Nikolaus-Paare in Roding unterwegs, gehen aber auf Nummer sicher.

12.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:13 Uhr
Die Nikolausfreunde Roding besuchen auch in diesem Jahr die Kinder. −Foto: Jakob Moro

Auch dieses Jahr soll der heilige Nikolaus so wie seit über 50 Jahren zu den Kindern kommen. Das ist die feste Absicht der Nikolausfreunde, die sich dieser Tage trafen und eine Lösung in der Pandemie-Zeit suchten. Beim Nikolausbesuch gilt die 2G-Regel (geimpft, genesen) für den Nikolaus und den Knecht Ruprecht, ebenso für die Eltern, Großeltern und sonstigen Teilnehmer, die beim Besuch des Nikolaus anwesend sind.

Sowohl der Nikolaus als auch die Anwesenden zeigen sich gegenseitig vor Eintritt ins Haus den entsprechenden 2G-Nachweis. Davon ausgenommen sind Kinder bis zwölf Jahre, da diese in der Schule regelmäßig getestet werden.

Alles andere läuft wie in den Vorjahren ab: Geschenke und Taten der Kinder auf einen Zettel schreiben und übergeben. Gegangen wird am Sonntag, 5. Dezember, ab 15 Uhr zu den Kindern, die sich bis dahin bei der Nikolauszentrale, den Reidls, gemeldet haben.

Seit 50 Jahren hat das Nikolausgehen in Roding Tradition, vermutlich schon länger. In der Gegend gehört der Nikolausbesuch bei Familien mit Kindern zum guten alten Brauch. Der Rodinger Nikolaus kommt als würdig gekleideter Bischof und immer mit seinem Knecht Ruprecht. Auf einen Santa Klaus oder Weihnachtsmann mit Bommelmütze wartet man in Roding vergeblich.

Die Rodinger Nikolausfreunde sind kein Verein, eher eine Vereinigung Gleichgesinnter, die Freude am unverfälschten bayerischen Brauchtum haben. Die „Brauchzeit“ des Nikolaus hat sich im Kommerzzeitalter allgemein auf die ganze Adventszeit ausgeweitet – nicht so in Roding, hier nur am Vorabend zu St. Nikolaus. Die Nikolausfreunde halten nichts von dem, was die „Geschäftemacherei“ in den letzten Jahrzehnten aus dem Brauch gemacht hat. Sie wollen den Grundgedanken des Heiligen bei ihren Besuchen aufrechterhalten, daher legen sie Wert auf ein entsprechendes Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit. Erziehungsaufgaben können und wollen sie den Eltern und der Gesellschaft nicht abnehmen.

Den Eltern, die sie einladen, legen sie ans Herz, möglichst bei den traditionellen Geschenken wie Äpfel, Nüsse und wenig Süßes zu bleiben. Es ist ja noch nicht Weihnachten. Sie halten nichts von Geschenken vor der Weihnachtszeit. Die Kinder sollen sich auf Weihnachten freuen.

Aber nicht nur die Kinder freuen sich auf den Nikolaustag. „Es ist schön, in glänzende Kinderaugen zu sehen“, so Tobias Reidl von den Nikolausfreunden. Der heilige Nikolaus, der Knecht, die Fahrer und Organisatoren arbeiten ehrenamtlich.

Natürlich freuen sie sich über Spenden, die zur Finanzierung ihres Aufwands, unter anderem für die kostbaren Kleider, verwendet werden. Die Rodinger Nikolausfreunde wollen nicht erschrecken, erzählen meistens bei der Stippvisite eine Geschichte, sehen im „goldenen Buch“ nach, was da so alles notiert wurde, wie es den Kindern das ganze Jahr über ergangen ist, und was sie so alles angerichtet haben. Durch ihren Besuch möchten die Nikolausfreunde den Kindern eine Freude bereiten und einen alten Brauch fortführen. (rjm)