Besuch
Das Bier, das gut fürs Klima ist

Familie Plößl gab Politikern Einblicke in ihre Rhaner Brauerei.

25.06.2021 | Stand 25.06.2021, 11:40 Uhr
Intensiver Austausch zu verschiedensten Themen: Stephanie, Max und Dr. Alois Plößl mit Landrat Franz Löffler und Martina Engelhardt-Kopf −Foto: Petra Schoplocher/Petra Schoplocher

210 000 Liter Heizöl. Das ist die Menge, die die Brauerei Rhan im Jahr spart, seit sie vor zwölf Jahren eine Biomasse-Heizanlage in Betrieb genommen hat. Damit nicht genug: „Mittlerweile sind wir fast CO2-neutral“, kann Dr. Alois Plößl stolz verkünden. Warum die chemische Summenformel bei dem Unternehmer aber nicht nur Freude, sondern auch Frust auslöst, hat er am Mittwochnachmittag – neben vielem anderen – Landrat Franz Löffler und Martina Engelhardt-Kopf erklärt.

Eigentlich sollte Corona nur Randthema sein, erklärte der Brauereichef. Weil die Pandemie seiner Meinung nach aber die Gastro-Landschaft nachhaltig verändern wird, müsse seine „kleine“ Brauerei in die Fläche gehen. In Anbetracht der jetzt schon weiteren Strecken, die die Bierfahrer im Vergleich zu ihren Kollegen in Ballungsräumen zurücklegen müssen, „ein echter Wettbewerbsnachteil“. Das sieht Franz Löffler genauso, der Plößls Forderung nach regionalen Steuerentlastungen nur unterstützen könne. In ländlichen Gebieten bringe die Pendlerpauschale keine Entlastung für die gestiegene CO2-Besteuerung, so Löffler, der ergänzte, dass sich der Weg des Produkts in seiner Bepreisung niederschlagen müsse. So würde Regionalität gefördert. Er lobte Plößl für sein Engagement in den vergangenen Monaten, in denen er auch in seiner Eigenschaft als IHK-Vizepräsident und Chamer Gremiumsvorsitzender gefragt war. „Wir haben wirklich viele Themen gewälzt“, verdeutlichte der Landrat und nannte exemplarisch die Regelungen für tschechische Pendler. Neben dem mittlerweile auch innen bestens isolierten Heizwerk durften die CSU-Politiker einen Blick in die Abfüllhalle werfen, wo mit der (obwohl modernen) Flaschenspülmaschine ein weiterer „Energiefresser“ steht – Brauen ist per se sehr energieintensiv. Umso beeindruckender fanden die Gäste das Bemühen der Familie Plößl, die zudem die Hackschnitzel ganz bewusst aus dem nur drei Kilometer entfernten Sinzendorf bezieht.

Max Plößl durfte das neue naturtrübe Radler „Zitronen Rhaner“ vorstellen, das mehr und mehr „im Kommen“ ist. Martina Engelhardt-Kopf sah in der Leidenschaft und dem Können des Juniors eine beste Grundlage für die Zukunft des Familienbetriebs. Die Bundestagskandidatin freute sich über die Informationen aus erster Hand. „Wir wollen schließlich wissen, was wir und was Sie brauchen, damit wir hier gut leben können.“ (ps)