Wirtschaft
db-Matik ist mittendrin in Industrie 4.0

Die Rodinger Firma beschäftigt 70 Mitarbeiter. Kunden aus der Elektroindustrie sind in aller Welt. Bald wird erweitert.

13.06.2018 | Stand 16.09.2023, 6:07 Uhr
Thomas Mühlbauer

Drei sogenannte unbegleitete Jugendliche aus Somalia absolvieren derzeit ihre Ausbildung bei der Firma, Hier ist einer von ihnen zusammen mit den Firmenchefs Martin Brahmer (l.) und Christian Daschner (2. v. l.) sowie Ausbildungsleiter Johann Lanzl (r.).Foto: rtn

Die Stadt Roding zählt mittlerweile im Raum Ostbayern zu einem der größten Wirtschaftsstandorte. Dass in der Stadt an der Regenreib’n, genauer gesagt im Industriegebiet Sanddickicht, die Industrie 4.0 zuhause ist, dafür ist auch die Firma db-Matik GmbH ein Beweis. Das Kerngebiet der Firma ist in der Elektroindustrie, wobei man Produktionselemente liefert, unter anderem „Elektronik auf Folie“. Hier zählt das Rodinger Unternehmen zu den Weltmarktführern. Die zweite Sparte, in der man zuhause ist, ist die Automatisierungstechnik für große Autozulieferer. Mit den entsprechenden Maschinen in der Produktionshalle wird hier die Industrie 4.0 gelebt.

Firmenursprung ist in München

2003 ist das Unternehmen ursprünglich in der Nähe von München gegründet worden. Doch schon bald verschlug es die beiden Gründer – Christian Daschner (der das „d“ im Firmennamen mitgebracht hat) und seinen Schulfreund Martin Brahmer (von ihm kommt das „b“) – wieder zurück in die Heimat, genauer gesagt nach Haid bei Pitzling. Hier baute man in einem Wohnhaus das Unternehmen immer weiter aus, ehe man an die Kapazitätsgrenzen stieß und man 2010 den Neubau im Industriegebiet Sanddickicht verwirklichte. Doch leicht hat man sich die Entscheidung für Roding nicht gemacht, denn vorher, so die Unternehmer, hat man sich auch im Rest des Landkreises nach Standorten umgeschaut. Doch am Ende fiel die Wahl auf Roding. Und der Standort hat sich in den vergangenen Jahren für das Unternehmen als Glücksfall erwiesen. Christian Daschner sagt: „Das Netzwerk hier ist sehr gut, wir haben hier den,Hotspot‘ im Maschinenbausektor und die Wege, auch in Richtung Zerspanung, sind sehr kurz.“ Wichtig für das Unternehmen ist auch die Nähe zu Regensburg, wobei der Unternehmenschef einen Aspekt nicht verhehlen will: „Die Straßen könnten noch besser werden.“

Wie gut es derzeit beim Unternehmen läuft, verdeutlicht auch der Blick in die Zukunft. So liegen die Pläne für die Erweiterung schon in der Schublade. Zu den derzeit 2500 Quadratmetern Büro- und Produktionsfläche sollen direkt neben dem bestehenden Gelände noch einmal 4000 Quadratmeter reine Hallenfläche entstehen. „Wir hoffen, dass wir den Spatenstich in diesem Herbst vollziehen können und wir im Frühjahr 2019 die Fertigstellung feiern können“, gibt Daschner einen Einblick in die Zukunftspläne des Unternehmens. Mit der neuen Halle soll auch die Mitarbeiterkapazität entsprechend aufgestockt werden. Derzeit sind 70 Mitarbeiter beschäftigt. Aufstocken möchte man die Zahl der Mitarbeiter vor allem in den Bereichen Industriemechaniker, Mechatroniker und in der Softwareabteilung. Fragt man Christian Daschner, wo denn die Kunden von db-Matik derzeit herkommen, huscht dem Firmenchef ein Lächeln übers Gesicht, ehe er sagt: „Die sitzen über den ganzen Globus verteilt, denn wir sind ein weltweit agierendes Unternehmen.“ Zu den Kunden zählen Forschungsinstitute bis hin zu großen Elektronikzulieferern. Um am Puls der Zeit zu bleiben, tauscht man sich regelmäßig mit den Kunden aus und hält auch Ausschau nach den neuesten Trends. Denn in der schnelllebigen Zeit, gerade bei der Industrie 4.0, ist es auch wichtig, so Daschner, dass die Maschinen entsprechend mitwachsen. Oftmals sei man den Mitbewerbern in den letzten Jahren oft einen Schritt voraus gewesen. Mit dem Know-how, dass man sich angeeignet hat, habe man sich mittlerweile ein großes Vertrauen, rund um den Erdball bei den Kunden aufbauen können.

„Mit vollem Elan dabei“

Doch auch der Firma db-Matik macht nach Aussage der Firmengründer ein Problem zu schaffen – der Fachkräftemangel. So hat man sich dazu entschieden, einmal einen ganz neuen Weg einzuschlagen. Zusammen mit der Vhs in Cham, hat man ein gemeinsames Projekt mit „unbegleiteten Jugendlichen“ auf die Beine gestellt. Von sechs angebotenen Ausbildungsplätzen hat man drei Jugendliche aus Somalia – Nasri Abdilahi, Ali Adam Ali und Mohamed Aden Munin – seit September 2017 in die Ausbildung übernommen. „Das läuft sehr gut, sie sind mit vollem Elan dabei und stets hoch motiviert. Und ich bin überzeugt, sie werden ihre Ausbildung mit Erfolg abschließen“, freut sich Christian Daschner über das gelungene Projekt.

Mit Blick in die Zukunft sieht der Unternehmer das Ende der Fahnenstange für die Firma noch nicht erreicht: „Unser Umsatz wächst pro Jahr um circa 20 Prozent, da gilt es auch darauf zu schauen, dass der Rest – wie Produktion und Bürofläche – kontinuierlich mitwachsen kann.“

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