Im April kommen Container
Die Wasserwacht in Waldmünchen feiert ihren 60. – Anfänge am Perlsee

15.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:39 Uhr

Eine Rettungsübung am zugefrorenen Blauberger See 2013

In diesem Jahr feiert die Wasserwacht Waldmünchen ihr 60-jähriges Bestehen. Am Samstag, 13. Mai, feiern die Mitglieder gemeinsam den Geburtstag mit Ehrengästen in der TV-Halle. Heute will die Ortsgruppe in der Chronik zurückblicken.

Das Schwimmen hat in Waldmünchen eine lange Tradition. Obwohl Anfang der 1930er Jahre das Freibad am Waffenschleifweg gebaut wurde, gab es noch keine Rettungsorganisation. Erste Ansätze dazu gab es zwischen 1950 und 1953, als der Polizist Schamberger als Rettungsmedaillenträger junge Leute zu Rettungsschwimmern ausbildete. 1962 wurde das Hochwasserbecken in der „Sparlesau“ errichtet, um die Überschwemmungen im Schwarzachtal in den Griff zu bekommen.

Badestrand Perlsee gebaut in Waldmünchen für Tourismus gebaut

Für den Tourismus wurde der Badestrand Perlsee gebaut. Nach mehreren Versammlungen, in der auch die Frage DLRG oder Wasserwacht gestellt wurde, fiel die Entscheidung für das Rote Kreuz und damit für die Wasserwacht. Am 23. November 1963 fand mit 52 Mitgliedern die Gründungsversammlung im Gasthaus Schmidbräu statt. Anfangs hatte man am See nur untergeordnete Räume für den Wachdienst und die Unterbringung der Gerätschaften.

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Die Vorstandschaft um Siegfried Wagner stellte im Jahre 1994 eine Anfrage an den damaligen Bürgermeister Dieter Aumüller und den Stadtrat, die 25 m² großen Räumlichkeiten zu vergrößern. Nach der Bewilligung erhielten sie 118,60 m² im Bereich des Sanitärgebäudes. Die Arbeiten vom Dach bis zum Innenausbau führten die Mitglieder mit 1209 Stunden selbst aus. 2003 wurde die Terrasse neu gebaut und 2008 der Terrassenbelag erneuert.

Da die Räume in die Jahre gekommen sind, wurde der Wachraum in 1200 ehrenamtlichen Stunden saniert. Leider wurde das neu renovierte Domizil am Neujahrstag 2020 durch einen Brand zerstört. Aktuell wird die neue Wachstation aufgebaut. Ende April sollen die dafür vorgesehenen Container angeliefert werden.

2002 Schnelleinsatzgruppe gegründet

Im Jahre 2002 wurde unter der Leitung von Sepp Schober die SEG (Schnelleinsatzgruppe) gegründet. Regelmäßig nehmen die Mitglieder an Übungen teil. 2009 gab es eine Übung mit Rot-Kreuz-Bereitschaft, Kreiswasserwacht und Polizei auf dem Silbersee. Es wurde im Vorfeld ein Kanu im See versenkt, welches gefunden werden sollte. Eine gemeinsame Eisrettungsübung gab es 2013 am Blauberger See. 2018 nahm man an der größten Katastrophenschutzübung Ostbayerns Roter Eber teil.

Auch während der Pandemie wurden die Übungen mit einem strengen Hygienekonzept durchgeführt. Mitglieder der SEG sind bei Vermisstensuchen dabei. Beim Hochwasser in Roding und Bad Kötzting im Sommer 2002 sowie im Juni 2013 in Osterhofen waren die Wasserwachtler vor Ort, um zu helfen. Auch bei der Segelregatta des Segelclubs sind sie für die Absicherung zuständig. Die BRK-Bereitschaft unterstützt man seit einigen Jahren beim Neujahrsspringen in Garmisch.

Das Vorstandschaftsteam bei der Gründung der Wasserwacht war 1. Vorsitzender Rainer Wirz, 2. Vorsitzender Ludwig Liegl, technischer Leiter Franz Reimer junior, Gerätewart Karl Busch, Schriftführer Eduard Oltznauer, Wachgruppenleiter Maria Sturm und Max Windmeißer. Als Wasserwacht-Arzt fungierte Fritz Nürnberger, der die Ausbildung der Erste-Hilfe-Kurse übernahm.

In den vergangenen 60 Jahren waren es acht Vorsitzende, die die Ortsgruppe leiteten: von 1963 bis 1969 Rainer Wirz, der 1979 zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, von 1969 bis 1979 Franz Lüftner; 1979 bis 1983 Herwig Lüftner, 1983 bis 1985 Klaus-Peter „Teddy“ Hiob, 1985 bis 1993 Franz Lüftner; 1993 bis 2001 Siegfried Wagner, 2001 bis 2005 Sepp Schober, 2005 bis 2017 Siegfried Wagner, 2017 bis 2019 Martin Kolbeck. Seit 2019 leitet Andreas Dietl die Ortsgruppe.

− wfs