Rotes Kreuz
Ein Ankerpunkt für psychisch Kranke

Simone Kern von der Landesgeschäftsstelle besuchte das Haus am Klosterberg in Cham. Corona beeinträchtigte die Arbeit.

15.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:07 Uhr
Karl Pfeilschifter
Markus Rappl und Simone Kern tauschten im Beisein von Manfred Aschenbrenner und Theo Zellner (v. l.)Erfahrungen und Informationen über die Arbeit des Hauses am Klosterberg aus. −Foto: Karl Pfeilschifter

Besuch aus der Landesgeschäftsstelle des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) erhielt die Sozialpsychiatrische Einrichtung des BRK-Kreisverbands, das Haus am Klosterberg. Die Leiterin der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie, Abteilung Soziale Arbeit, Bereich Pflege und Soziales, Simone Kern, kam auf Einladung des BRK-Präsidenten Theo Zellner nach Cham, um sich vor Ort zu informieren.

Nach einem Erfahrungsaustausch mit dem Leiter der Einrichtung, Markus Rappl, kamen am Nachmittag Präsident Zellner und Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner dazu, um sich über aktuelle Themen zu informieren. Zellner betonte die Wichtigkeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes beim Kreisverband und stellte das Haus am Klosterberg als optimale Umgebung für die Betreuung psychisch kranker Menschen heraus.

Seit 20 Jahren Anlaufstelle

Das schöne alte Klostergebäude in der kleinen, ruhigen Parkanlage mitten in der Stadt, die Nachbarschaft zur Landkreismusikschule: So finde in einem Gebäudeteil die musische Bildung von Kindern und Jugendlichen und in einem anderen Teil die Unterstützung für psychisch belastete und kranke Menschen statt. „Das Haus am Klosterberg ist ein wichtiger Ankerpunkt geworden. Welche Bedeutung etwas hat, merkt man oft erst, wenn es nicht mehr da ist!“, sagte der BRK-Präsident.

Markus Rappl erinnerte daran, dass es die Einrichtung seit über 20 Jahren gebe. Wegen der Pandemie seien 2020 die Feierlichkeiten leider ausgefallen. Für viele psychisch beeinträchtigte und kranke Menschen sei das Haus ein wichtiger Anlaufpunkt, der maßgeblich zur Bewältigung der Erkrankung und zur Gesundung beitragen könne. Viele Menschen, oft bis 150, besuchen laut Rappl die tagesstrukturierenden Angebote des Tageszentrums mit Arbeits- und Beschäftigungstherapie, Bewegungsangeboten, kognitiven Trainings und vielem mehr. Immer mehr werde zudem die Einzelberatung der Fachberater des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Anspruch genommen. Längerfristig erkrankte Mitbürger könnten mit Hilfe des betreuten Einzelwohnens intensivere Unterstützung erfahren, um wiederkehrende Klinikaufenthalte oder eine Heimunterbringung zu vermeiden.

Referatsleiter Rappl verwies darauf, dass während des Lockdowns in der Pandemie „alles erst mal anders“ war: So hätten die meisten Gruppenangebote nicht mehr stattfinden können. Der Kontakt sei aber telefonisch gehalten worden. Zudem sei regelmäßig ein Newsletter verschickt worden. Damit viele, die gerne das Mittagessen im Tageszentrum eingenommen haben, weiter mit gesundem und abwechslungsreichem Essen versorgt werden konnten, habe man auf „Essen to go“ umgestellt.

Auch die Beratung am Sozialpsychiatrischen Dienst sei überwiegend telefonisch erfolgt. Die Kliniksprechtage und Außensprechtage im Landkreis hätten eingestellt werden müssen. „Viele Besucher der Einrichtung haben das schmerzlich vermisst“, erklärte Rappl und zeigte sich froh, dass derzeit wieder einigermaßen Normalität einkehre.

Kompetente Ansprechpartnerin

Dankbar zeigte sich der Leiter des Hauses gegenüber dem Bezirk Oberpfalz dafür, „dass die Förderung der Einrichtung auch während der Lockdowns fortgesetzt wurde, obwohl viele Aufgaben nicht stattfinden konnten“.

Simone Kern nannte er eine kompetente und engagierte Referentin für die Sozialpsychiatrie in der Landesgeschäftsstelle. Sie stehe in vielen Belangen als Ansprechpartnerin schnell und unkompliziert zur Verfügung. „Wir an der Basis würden den Überblick über alle rechtlichen, sozialpolitischen und finanziellen Aspekte verlieren, die mit unseren Aufgaben zu tun haben!“, betonte Rappl und verwies darauf, dass eine Vertretung der örtlichen Interessen in der Spitzengremienarbeit für die Basis gar nicht möglich wäre.

Voll des Lobes war BRK-Präsident Theo Zellner über die Einrichtung in der Kreisstadt, welche ihre bedeutenden Aufgaben bestens erfülle. Mit einem Präsent bedankte er sich bei Simone Kern für den Besuch in Cham. Diese zeigte sich von der Arbeit in Cham in einem angenehmen Ambiente beeindruckt und sagte auch weiterhin ihre Unterstützung zu. (cft)