Lohberg
Ein Spielhaus für die Ziegen: Tierpfleger im Bayerwald-Tierpark als Baumeister

17.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:01 Uhr
Das neue Spielhaus der Ziegen erfährt regen Zuspruch. −Foto: Fotos: Maria Frisch

Ziegen bewegen sich gerne und sind geschickte Kletterer. Besonders die jungen Zicklein im Bayerwald-Tierpark ziehen bei ihren „Turnübungen“ alle Blicke auf sich und zaubern den meisten Besuchern ein Grinsen ins Gesicht. Was also den Vierbeinern gut tut, gefällt auch dem Publikum. Deshalb zimmerten die Tierpfleger in den letzten Tagen ein Spielhaus für das Streichelgehege.

Kaum flatterten die Bänder des Richtbäumchens am Dachstuhl, belagerten auch schon die Ziegen den Holzbau, der sogar noch eine Rutschbahn erhalten soll. Spätestens wenn die munteren Vierbeiner diese nutzen, dürfte klar sein: Kleine Ziegen spielen gerne – große noch viel lieber.

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Einen absoluten Pluspunkt stellt die Tatsache dar, dass die Tierpfleger bei ihren täglichen Runden am besten merken, wo sie etwas verbessern könnten. Meistens reift dabei schon der Plan im Kopf, der dann zeitnah und mit vergleichsweise geringen Kosten umgesetzt wird. Die Gemeinde spart sich dadurch viel Geld, und es wird nichts auf die lange Bank geschoben, was dem Gesamteindruck der Freizeiteinrichtung erheblich zugute kommt. Das rege Besucheraufkommen trägt wiederum dazu bei, dass Lohbergs „Flaggschiff“ schwarze Zahlen schreibt.

Auf Liste für Nachzuchten

Neben dem fast schon fertiggestellten Spielhaus gibt es derzeit noch eine weitere Baustelle beim Rentiergehege. Einerseits zeigte der Zaun Materialermüdung, andererseits war die Gelegenheit günstig, weil sich dort nur Rentierbulle Rudolf aufhielt, nachdem er seine Partnerin Ida altersbedingt verloren hat. „Wir stehen auf verschiedenen Listen für Nachzuchten bei den Rentieren“, berichtet Claudia Schuh. Eine positive Nachricht über ein passendes weibliches Tier gab es bisher noch nicht. Also haben die Tierpfleger den „Witwer“ separiert, das heißt, für ihn ein provisorisches Ersatzgehege errichtet.

Weißes Damwild kommt

Da es Monate dauern kann, bis für ihn ein Weibchen gefunden wird, hat sich Claudia Schuh entschlossen, nach der Sanierung, die vollständig von den Tierpflegern ausgeführt wird, weißes Damwild anzusiedeln.

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„Ich freue mich schon, wenn die vier nach Abschluss der Arbeiten in Lohberg eintreffen“, ist die fachliche Leiterin froh, dass der „Umzug“ in trockenen Tüchern ist. Die Veterinärin geht davon aus, dass sich das weiße Damwild gut mit den Rentieren verträgt. Aber zuvor bekommt das Gehege noch die eine Schönheitskur. Wegen der längeren Haltbarkeit erhält die Abgrenzung einen Sockel aus Flussbausteinen, die Tierpfleger Hermann Mühlbauer errichtet. Nach der Fertigstellung samt neuer Säulen bringt das Team die Kanthölzer so an, dass das Wasser abfließt. Die Verwitterung geht somit deutlich langsamer vonstatten.

− kfl