Seit knapp einem Jahr werden durchschnittlich 40 Senioren in der Seniorentagesstätte St. Dominikus im Kloster Strahlfeld betreut. 2020 wurde sie gesegnet. Kürzlich lud das Betreuungsteam zum Tag der offenen Tür ein.
Viele Interessierte besuchten die Einrichtung. Bis zu zwanzig Senioren können dort täglich betreut werden. Aktuell halten sich coronabedingt zwischen zehn und 14 Personen auf. Die ganzheitliche Betreuung ist ein wichtiger Baustein und soll für ein zweites Zuhause sorgen, so Brigitte Bohmann, die Leiterin der Einrichtung. „Die Besucher sollen jeden Tag gerne und freiwillig kommen. Es ist schön, zu sehen, wie sich die Tagesgäste unterhalten, gemeinsam etwas bewegen und wie in einer Familie aufeinander achten und füreinander da sind“, so Bohmann.
„Segen für alle Beteiligten“
Priorin Sr. Geraldine erklärte, dass man im Kloster froh über die Umsetzung des Projektes sei, „die Tagesstätte ist Segen für alle Beteiligten“. Die meisten Menschen wollten ihren letzten Lebensabschnitt am liebsten zu Hause verbringen. Das ist oft schwierig, da die Angehörigen nicht immer genügend Freiraum hätten. Da bietet sich eine Tagesstätte als Zwischenlösung an. „Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre, sondern den Jahren mehr Leben zu geben“: Unter diesem Leitwort steht die Einrichtung.
Die Pflegedienstleitung hat Brigitte Bohmann inne. Ihr zur Seite steht Anita Steindl, Fachkrankenschwester im gemeinnützigen Verein „Hospiz daheim“. Mit dieser Kooperation ist es möglich, den Angehörigen zur Seite zu stehen. Eine weitere Kooperation besteht mit dem Kinderhaus Neubäu. Die Kinder besuchen die Senioren. Ebenso ist man dankbar, dass auch mit der Pfarrei eine enge Zusammenarbeit besteht. So kommt Pfarrer Siegmund Kastner einmal wöchentlich, um Gottesdienst zu feiern, oder Gemeindereferentin Beate Schmaderer zum Wortgottesdienst.
Die Gottesdienste finden an verschiedenen Tagen statt, so dass jeder Tagesgast die Möglichkeit hat, mit dabei zu sein. Es wird in der Tagesstätte für alles gesorgt, für Körper, Geist und Seele. Hier ist auch anzumerken, dass die Tagesgäste von der Klosterküche schwärmen und sich kulinarisch verwöhnen lassen mit einem reichhaltigen Frühstücksbüfett und einem abwechslungsreichen Speiseplan und Kaffeetisch. Die Dominikanerinnen verpflichten sich in ihrem Leitbild unter anderem zum „Dienst am Menschen in Zusammenarbeit mit anderen“. Gemeinsam wollen sie denjenigen, die Hilfe brauchen, „einen Lebensraum schaffen, der ihnen helfen soll, in ihrem Leben Sinn, Heilung und Ganzheit zu finden“. „Begegnen, betreuen, fürsorgen“, das ist die Philosophie des Kloster-Angebots für die Tagesstätte.
Strukturierter Tagesablauf
Brigitte Bohmann und Anita Steindl sind ein Bindeglied zwischen Tagesgast und Angehörigen. Ein strukturierter Tagesablauf steht im Mittelpunkt: Von 8 bis 10 Uhr ist gemeinsames Frühstück, dann gibt es das Morgengebet, wird Zeitung (vor)gelesen, von 10.15 Uhr bis Mittag steht eine Beschäftigung auf dem Plan, von 11.30 bis 12.30 ist Mittagessen, anschließend Mittagsruhe und Selbstbeschäftigung bis 14 Uhr, dann eine Stunde Beschäftigung, eine Kaffeerunde schließt sich an, bis 17 Uhr ist wieder Beschäftigung (Gedächtnistraining, Sitzgymnastik, Singen, Beten, Gesellschaftsspiele, Basteln, Geschichten erzählen, kochen) vorgesehen. Auch die MAKS-Therapie wird angewendet. Generell gilt, dass jeder Interessierte die Tagesstätte besuchen kann. Bei Vorliegen eines Pflegegrades übernimmt die Pflegeversicherung je nach Häufigkeit der Besuche die Kosten ganz oder teilweise. Wichtig zu wissen ist ebenso, dass es eine Extra-Sachleistung „Tagesstätte“ gibt, je nach Pflegegrad ohne Abzug des Pflegegeldes für die Angehörigen. Info unter Tel. (09461) 9112400, 0162-8010938 oder br.bohmann@kloster-strahlfeld.de. (rjm)