Ruhestand
„Eine stets strahlende Rektorin“

Grundschule in die Zukunft geführt: Beste Beurteilung für die scheidende Schulleiterin Berta Seyferth.

01.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:32 Uhr
Holder Hierl
Schulrat Karl Utz verlas die In-den-Ruhestand-Versetzungsurkunde, nachdem er Berta Seyferth zuvor mit treffenden Bemerkungen gewürdigt hatte. −Foto: Holder Hierl

„So eine Verabschiedung kann man sich als Lehrer nur wünschen“, fand Schulrat Karl Utz. So würdigte er die liebevollen Darbietungen der Schulgemeinschaft bei der Verabschiedung der Leiterin der Grundschule Chammünster am Mittwoch. Die Rektorin an einer kleinen Grundschule habe einschönes Leben könne man fast glauben, wenn man die immer positiv gestimmte, freundliche Berta Seyferth sehe.

Dabei habe sie schwerwiegende Aufgaben erledigen müssen, wie Organisationsabläufe, Personal- oder Rechtsfragen entscheiden, die Haushaltsmittel einteilen, die Digitalisierung vorantreiben, Schulentwicklung und Bildungsplan umsetzen, die Sanierung von Schule und Schulturnhalle managen und „Nebenjobs“, wie Hausmeister, Krankenpfleger oder Sekretärin, erledigen. Trotz dieses Fulltimejobs sei sie eine stets strahlende Rektorin gewesen, „bei der – bildlich gesprochen – die Sonne nicht untergeht – auch, was die Arbeitszeit betrifft“.

Utz zeichnete den beruflichen Werdegang Seyferths nach, beginnend mit einem von ihr verfassten Lebenslauf zu einer Bewerbung. Da wurde ersichtlich, dass sie von der Gerhardinger-Realschule ans Gymnasium wechselte, nach dem Studium fürs Lehramt in Regensburg im Vorbereitungsdienst in Schwandorf, Bad Kötzting und Runding eingesetzt war, dann ihr Zweites Staatsexamen als Viertbeste in Bayern gemacht hat, zunächst nach Schwaben versetzt wurde, aber von der Regierung der Oberpfalz zurückgewonnen wurde. Hier tat sie an der Grundschule Cham Dienst, zwei Jahre davon als Mobile Reserve. 1987 wurde sie Beamtin auf Lebenszeit, war dann bis 2003 an der Grund- und Teilhauptschule in Wilting, es folgten wieder zwei Jahre Mobile Reserve, bevor sie Konrektorin an der Grundschule Waffenbrunn-Willmering wurde, ehe sie 2007 als Rektorin an ihre Heimatschule Chammünster wechselte.

Seyferth zeichne „das Gespür für das Sinnvolle und Machbare“ aus. Sie setze sich für „ihre Schule“ ein, führe diese in eine gute Zukunft, charakterisierte sie der Schulrat. Utz übergab Seyferth die amtliche Ruhestandsversetzung und ein geschichtliches Buch, danach auch an Lehrerin Elisabeth Kühnert, deren kompetenten Unterricht er würdigte.

Bürgermeister Martin Stoiber erwähnte, dass er Berta Seyferth immer als kompetente und freundliche Vertreterin ihrer Schule kennengelernt habe. Als Sachaufwandsträger der Minstacher Schule könne er sagen, dass diese gut ausgestattet sei, auch mit Luftreinigungsgeräten. Stadtrat Stefan Schönberger, für die Erziehungseinrichtungen zuständig, setzte Seyferth in eine Reihe prominenter „Ausscheider“ in diesem Jahr.

„I hab auf jeden Fall gewusst, dass ihr a tolle Abschiedsfeier machen werd’s. Aber dass soooo schee wird, des hab i net erwartet“, freute sich die Schulleiterin sichtlich. Sie wisse ja, dass die Lehrerinnen ein tolles Team sind, aber dass sie nach ihrem krankheitsbedingten früheren Ausscheiden die Schule so gut weiterführten, habe sie nicht zu hoffen gewagt. Besonders ihrer Stellvertreterin Daniela Smola wolle sie dafür danken.

Und sie erzählte noch aus ihrem Leben, als sie selber noch Schülerin war in Runding und wie ihr Lehrer dann wollte, dass sie nach Cham auf die Realschule geht. Die Eltern sollten das entscheiden, doch das machte sie dann selber. „Es führen alle Wege zu einem Ziel, man muss nur um seine Stärken wissen“, ermunterte sie die Schüler. Diese seien immer gut drauf, machten viel Schmarrn, Fazit also: „Es is immer schee mit eich.“ Sie ließ die Schüler sich selber einen tollen Applaus geben, „haut’s richtig nei!“ Auch dem Elternbeirat dankte sie. (chi)