Menschen
Eiserne Hochzeit im Hause Schönfelder

Seit 65 Jahren gehen Irene und Walter gemeinsam durch dick und dünn. Bürgermeister und Seniorenbeiratsvorsitzende gratulierten.

30.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:14 Uhr
Johann Fischer
Bürgermeister Markus Hofmann und Seniorenbeiratsvorsitzende Erna Schneider beglückwünschten Walter und Irene Schönfelder (Mitte) zu ihrem seltenen Ehejubiläum. −Foto: Johann Fischer

Das seltene Fest der eisernen Hochzeit haben am Mittwoch Walter und Irene Schönfelder gefeiert. Die beiden können es selber kaum glauben, dass sie nun schon 65 Jahre Seite an Seite verbringen. Zu dem besonderen Ehejubiläum wurden auch Bürgermeister Markus Hofmann und Seniorenbeiratsvorsitzende Erna Schneider vorstellig, um ihnen zu gratulieren.

Hofmann überreichte dem Jubelpaar einen Präsentkorb samt Urkunde sowie ein Glückwunschschreiben vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und vom Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder.

Kennengelernt hatten sich Irene und Walter 1954 in Haida. Beide waren dort im Gesangsverein und lernten sich bei den wöchentlichen Proben näher kennen. 1956 wurden sie in Haida standesamtlich und kirchlich getraut. 1965 übersiedelten sie in die Bundesrepublik. 1971 bezogen sie mit ihrem 1960 geborenen Sohn Hans eine Wohnung am Hauser Mühlberg. Bald hatten sie sich in der neuen Heimat integriert, und so sind beide auch seit 1985 Mitglied des Hauser Schützenvereins Almenrausch. Inzwischen gehören zwei Enkelsöhne, Thomas und Florian, mit zur Familie.

Irene Schönfelder, geborene Kühnel, erblickte 1936 in Steinschönau (Nordböhmen) als Tochter der Eheleute August und Erna Kühnel das Licht der Welt. Sie hat eine 13 Jahre jüngere Schwester namens Edith, die in Berlin lebt. Ihr Vater fiel im Zweiten Weltkrieg 1942 auf der Krim. In Steinschönau lernte sie den Beruf der Friseurin. Nach der damals vorgeschriebenen einjährigen Ausbildung erwarb sie den Gesellenbrief, merkte aber, dass der Beruf nicht so recht ihren persönlichen Wünschen entsprach.

So wechselte Irene Schönfelder in eine Kronleuchterfabrik in Steinschönau und arbeitete dort in der Produktion und später als Verkäuferin in Haida. Als ihre Familie nach Haus umgezogen war, fand sie zunächst bei der damaligen Triumph International-Niederlassung in Kötzting eine Anstellung. Ab 1977 bis zur Pensionierung arbeitete sie aufgrund ihrer in der Schule erworbenen Tschechischkenntnisse als Dolmetscherin in der Grenzstadt Furth im Wald.

Walter Schönfelder wurde 1935 ebenfalls in Haida geboren. Nach der Volksschule und der dortigen Bürgerschule absolvierte er eine dreijährige Ausbildung zum Glasmaler in einem staatlichen Betrieb in Nordböhmen. Aufgrund seiner perfekten Tschechischkenntnisse, die er sich in der tschechischen Schule angeeignet hatte, fand er Mai 1971 eine Anstellung als Horchfunker bei der Luftwaffeneinheit des ehemaligen Fernmeldesektors F in Kötzting.

Seit 1993 ist er Rentner. Walter Schönfelder gestaltet sein Leben immer noch recht aktiv, er malt auch sehr gerne. Seiner Kreativität verdankt er es auch, dass er Schützenscheiben, die für ihn bzw. seine Frau beim Schützenverein Haus zu besonderen Anlässen ausgeschossen werden, selber herstellen kann. Zudem war er noch bis vor vier Jahren im Sommer zusammen mit seiner Frau Irene jedes Jahr stets mit seinem Wohnwagen in Italien unterwegs. (ksm)