Erich Christl zu Grabe getragen

Groß war die Zahl der Trauergäste, die am Donnerstag von Erich Christl (83) für immer Abschied nahmen .

28.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:23 Uhr
Alexander Ziereis
Erich Christl (†) −Foto: Dieter Graßl

Groß war die Zahl der Trauergäste, die am Donnerstag von Erich Christl (83) für immer Abschied nahmen . Monsignore Augustin Sperl, der das Requiem zelebrierte, zitierte das Lied „Geboren, um zu leben“ von der Gruppe Unheilig, ehe er auf das Leben des Verstorbenen zurückblickte. Erich Christl wurde 1938 als zehntes von elf Kindern der Eheleute Maria und Franz Christl geboren. Nach der Volksschule in Miltach lernte er bei der Firma Schönberger in Chamerau das Maurerhandwerk; später war er als Mauerpolier auswärts tätig. 1971 heiratete er Ella Schlaghaufer.

Drei Kinder gingen aus der Ehe hervor. In jungen Jahren war Erich Christl Fußballspieler beim FC Miltach, und auch im Blaibacher Vereinsleben brachte er sich ein. Christl war als hilfsbereiter und geselliger Mensch und treuer Kirchgänger bekannt, der sein handwerkliches Können auch bei Arbeiten am Pfarrhof einbrachte, so Pfarrer Sperl weiter.

Einen schweren Schicksalsschlag musste das Ehepaar Christl 2019 verkraften, als Sohn Robert bei einem Lawinenunglück in den Oberammergauer Alpen ums Leben kam. Seit dieser Zeit, so Pfarrer Sperl, ließen Lebenskraft und Lebensmut von Erich Christl spürbar nach. Trost und Freude brachten der 50. Hochzeitstag und die Taufe eines Enkelkindes 2021. Nach einer schweren Operation Ende des Jahres ging es im kurzzeitig besser. Doch am Samstag starb Erich Christl im Zwieseler Krankenhaus.

„Geboren, um zu leben“: Pfarrer Sperl griff das Lied noch einmal auf. Für einen Christen bedeute der Tod keinesfalls das Ende, sondern den Beginn eines neuen Lebens. Durch die Auferstehung habe Jesus Christus den Tod überwunden und allen, die an ihn glauben, das ewige Leben geschenkt, „sodass wir gewiss glauben dürfen: Gestorben, um zu leben“, so der Geistliche abschließend.

Noch in der Pfarrkirche nahmen zahlreiche Vereine Abschied von Erich Christl. Für den Wald-Verein dankte Josef Höpfl dem Verstorbenen für 41 Jahre Mitgliedschaft in der Sektion Blaibach. Für die Feuerwehr Blaibach, wo Christl 65 Jahre lang treues Mitglied war, nahm Vorsitzender Heinrich Krieger Abschied. Der FC Miltach, so Vorstand Norbert Neumeier, zeichnete Erich Christl 2019 für 65 Jahre Mitgliedschaft aus. Neumeier charakterisierte ihn als fairen und guten Fußballer in der ersten Mannschaft, der bis zuletzt dem Verein verbunden war.

Blaibachs Schützenmeisterin Evi Graßl beschrieb den Verstorbenen als „keinen Mann der lauten Töne, doch Erich Christl war stets da, wenn man ihn brauchte“. Seit 1980 war er dem Verein treu und stand ihm mit Rat und Tat zur Seite. Sowohl sportlich als auch gesellschaftlich erfreute sich Erich Christl großer Beliebtheit und Wertschätzung und erreichte 2004 die Königswürde. Für sein Engagement wurde er vom Verein, vom Schützengau Kötzting und vom BSSB vielfach ausgezeichnet, zuletzt im Jahr 2015 mit der Sebastianus-Nadel und 2020 für 40-jährige Mitgliedschaft. (khu)