Geschichte
Erste Auflage ist schon fast vergriffen

1000 Stück des zweisprachigen Gemeinschaftswerks „Vorsicht Grenze! – Pozor Hranice!“ wurden noch einmal nachgedruckt.

23.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:16 Uhr
Harald Eiban
Bei Denisa Drahonská vom Verein für Kultur und Entwicklung „Chodsko Ziije!“ (links) und der Autorin Kristýna Pinkrová herrscht große Freude über die eingetroffene zweite Auflage der Bücher. −Foto: fhe

Obwohl die Städte Furth im Wald und Domažlice das Gemeinschaftswerk „Vorsicht Grenze! – Pozor Hranice!“ aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht einmal gemeinsam offiziell vorstellen konnten, verkauft sich das Buch überaus erfolgreich. Die erste Auflage mit 1000 Stück ist schon bald vergriffen. Die Autorin, die Historikerin Kristýna Pinkrová vom Chodenmuseum in Domažlice, und Denisa Drahonská vom Verein für Kultur und Entwicklung „Chodsko Ziije!“ (Chodenland lebt!) reagierten rechtzeitig auf die große Nachfrage. Die zweite Auflage mit 1000 Stück ist schon im Chodenmuseum eingetroffen. Das zweisprachige Werk, bei dem Domažlice und Furth im Wald hervorragend zusammengearbeitet haben, war noch vor Heilig Abend mit einer Auflage von 1000 Stück gedruckt worden. Am 23. Dezember hätte man die Bücher bereits in Domažlice abholen können. Doch die zu diesem Zeitpunkt fortgeschrittene Pandemie in Tschechien hatte dies nicht mehr erlaubt.

Ein Handbuch der Geschichte

Auf 294 Seiten erfährt der Leser in diesem Handbuch der Geschichte der Grenzregionen Domažlice und Cham in zehn Kapiteln alles über die gemeinsame Geschichte, angefangen von der Urzeit bis zur Gegenwart. Das Werk, für das die Historikerin Kristýna Pinkrová vom Chodenmuseum und Ladislav Ptácek verantwortlich zeichnen, ist wirklich einmalig. Bei dieser Publikation hat sich insbesondere auch der ehemalige Stadtarchivar Werner Perlinger mit seinem Fachwissen mit eingebracht. Bei diesem Buch handelt es sich übrigens um das vierte Werk der Vereinigung „Chodsko žije!“ („Chodenland lebt!“) und es kostet 15 Euro.

Es ist zweifelsohne bemerkenswert, dass die Geschichte der beiden Regionen erstmals in einem gemeinsamen zweisprachigen Buch aufgearbeitet wurde. In dem Vorwort heißt es: „Wir sind Nachbarn und zwischen uns ist die Grenze. Ihr Verlauf zwischen dem heutigen Domažlice auf der tschechischen Seite und dem Landkreis Cham auf der bayerischen Seite veränderte sich kaum. Was sich allerdings änderte, ist ihre Bedeutung. Die Grenze soll unsere Freiheit schützen, aber manchmal wirkte sie eher einschränkend. In guten Zeiten störte sie uns nicht auf dem Weg zur Arbeit, zu Freunden, zum Einkaufen oder zu weltlichen bzw. religiösen Feiern. In schlechten Zeiten verhinderte sie unsere Kontakte und viele Menschen starben beim Versuch, sie zu überwinden. Die Grenze war Zeuge von manchem Unrecht. Es liegt nur an uns, ob sie die Nachbarn künftig trennen oder verbinden wird.“

Ein absoluter Renner

Obwohl das Buch bislang noch nicht in den Buchhandel gebracht werden konnte, erwies es sich als absoluter Renner und so gingen diese Werke buchstäblich von Anfang weg wie die warmen Semmeln. Vorgestellt werden konnte das Buch auch Mitte März bei einer Online-Veranstaltung des Centrums Bavaria Bohemia in Schönsee, was ebenfalls nochmals einen kräftigen Schub bei den Verkaufszahlen gab. Alleine Karl Reitmeier hat schon rund 400 Bücher an die Frau beziehungsweise den Mann gebracht. Anfragen dafür kamen bei ihm nach Veröffentlichungen in den Tageszeitungen und in der Sudetendeutschen Zeitung sowie über Facebook aus dem gesamten Bundesgebiet, ja sogar aus Tschechien. Und die Resonanz fiel überwiegend sehr positiv und anerkennend aus und so gab es viele lobende Rezensionen. Wir haben darüber berichtet.

Wegen der großen Nachfrage mussten inzwischen bereits Bücher von der Druckerei in Prag nachbestellt werden, die mittlerweile schon in Domažlice eingetroffen sind. Und dies war bereits rund drei Monate nach dem Erscheinen des Buches notwendig, was beweist, dass man mit diesem Buch wahrlich einen Volltreffer gelandet hat. Die zweite Auflage umfasst übrigens erneut 1000 Bücher. (fhe)