Kirche
Eucharistischer Segen nach der Prozession

Fronleichnam in Chamerau war eindrucksvolles Glaubensbekenntnis. 180 Gläubige zogen mit dem Allerheiligsten durch den Ort.

04.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:33 Uhr
Hermann Schropp
Im Mittelpunkt der Fronleichnamsprozession stand die von Diakon Harald Schneider getragene Monstranz mit der geweihten Hostie. −Foto: Hermann Schropp

Drei Salutschüsse begrüßten den anbrechenden Feiertag und weckten die Bürger in Chamerau. Es ist Prangertag, wie das Fest Fronleichnam bei uns genannt wird. Der Fronleichnamstag war ein Tag wie aus dem Bilderbuch. Ein weiß-blauer Himmel überspannte das Geschehen.

Einmal mehr zu einem eindrucksvollen Glaubensbekenntnis wurde das Fronleichnamsfest in Chamerau. Auf zwei Altären im Ortsbereich verehrten die 180 Gläubigen am Donnerstag den Leib und das Blut Christi, das „gewandelte“ Brot und den Wein, in denen nach dem Glauben der Katholiken Jesus selber gegenwärtig ist.

„Hochgelobt und gebenedeit sei das allerheiligste Sakrament des Altars – von nun an bis in Ewigkeit“, hallte es am Donnerstag durch Chamerau. Die Pfarrei feierte Fronleichnam mit einem Gottesdienst und einer Prozession unter Einhaltung der bestehenden Corona-Vorgaben. Zahlreiche kirchliche und weltliche Vereine aus der Gemeinde Chamerau sowie viele Gläubige nahmen teil. Schon vor Beginn des Gottesdienstes zogen die Vereine unter den musikalischen Klängen der Blaskapelle Kerscher in die geschmückte Pfarrkirche ein. Coronabedingt durften von den Vereinen nur die Fahnenträger mit ihren Fahnen in die Pfarrkirche. Die vielen Vereinsmitglieder versammelten sich wegen des Platzangebotes coronabedingt vor der Kirche bis zur Prozession.

Die lange Fronleichnamsprozession führte bei herrlichem Sommerwetter hinter dem Kreuz mit der Blaskapelle Kerscher, den weltlichen Vereinen der Feuerwehren aus Chamerau und Staning, dem Trachtenverein, der Krieger und Reservistenkameradschaft mit ihren Uniformen und Trachten sowie den Fahnen an.

Der Katholische Frauenbund und die Marianische Männerkongregation sowie die KLJB repräsentierten die kirchlichen Vereine. Dahinter folgte das Allerheiligste, das von Diakon Harald Schneider unter dem Baldachin durch den Ort getragen wurde. Ein schönes Bild gaben die Kommunionkinder mit ihren Blumensträußen ab, die den Baldachin begleiteten. Bürgermeister Stefan Baumgartner und die Mitglieder des Gemeinderates Chamerau repräsentierten die Kommune der Pfarrei, während durch die Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung die kirchlichen Gremien vertreten waren. Abgeschlossen wurde der festliche Zug durch eine große Zahl Gläubiger.

Die Prozession führte durch die Straßen des Ortes, die sauber herausgeputzt und mit Blumen, Girlanden und Fahnen geschmückt waren. Insgesamt wurde an zwei Stationen mit festlich geschmückten Altären Halt gemacht und gebetet. Diese waren traditionsgemäß am gemeindlichen Bauhof in der Chamer Straße und in der Kötztinger Straße gegenüber vom Wieser aufgebaut und festlich geschmückt.

Zum Abschluss versammelte man sich nochmals vor der Pfarrkirche, wo Pfarrvikar Lawrence Emmareddy allen den eucharistischen Segen erteilte. Der Pfarrvikar sprach viele „Vergelt’s Gott“ den zahlreichen Mitwirkenden aus, die zum Gelingen des „Prangertages“ beitrugen. Gott sei in Gestalt von Brot und Wein dauerhaft in seinem Volk gegenwärtig. Es sei eingeladen, dieses Angebot anzunehmen und „mit Gott auf dem Weg zu sein“. Die Blaskapelle Kerscher gestaltete die gesamte Feier musikalisch mit. Das Mitnehmen von Birkenzweigen für den Herrgottswinkel war wiederum eine liebgewordene Tradition.