Wirtschaft
Fastenmarkt in Furth lockte viele Gäste an

Langjährige Fieranten wissen ihre Stammkunden zu schätzen. Geschäfte hatten geöffnet und präsentierten ihre Angebote.

29.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:11 Uhr
Seit einem Vierteljahrhundert ist der Stand von „Süßwaren Streck“ aus Gleißenberg fester Bestandteil beim Further Jahrmarkt. Noch nicht ganz solange ist Dominik Vogl (re.) aus Grabitz Stammgast. −Foto: Johann Gruber

Der Fastenmarkt am Sonntag war der erste der drei noch verbliebenen Jahrmärkte auf dem Further Stadtplatz. Auch viele Geschäfte in der Grenzstadt hatten geöffnet und lockten mit attraktiven Angeboten und dem neusten Sortiment. Die über den ganzen Stadtplatz verteilten Stände boten wieder viele Gelegenheiten, in dem breiten, buntgefächerten Sortiment zu stöbern.

Klassiker wie mehrere Rosswurst- und Süßwarenstände sowie ein vielseitiges Angebot an Spielwaren, Bekleidungen, Stoffen, Hüten, Kurzwaren und anderes mehr sowie das schöne Wetter lockten an diesem Tag auch viele Familien mit Kindern zum Stadtplatz. Nach dem Shoppen nutzten viele die Möglichkeit, sich in einem der Restaurants oder Cafés kulinarisch verwöhnen zu lassen.

Auch wenn die Lücken auf dem Stadtplatz nicht zu übersehen waren, war es doch erstaunlich, wie viele Fieranten den Further Jahrmärkten schon seit Jahrzehnten die Treue halten. So ist Josef Streck aus Gleißenberg mit seinem Süßwarenstand schon seit einem Vierteljahrhundert fester Bestandteil der Fierantenschar.

Seit 1984 ist der Platz vor dem ehemaligen Amtsgericht der Stammplatz von Johann Liebl aus Viechtach. Liebl hatte damals den Stand mit dem Angebot von Hosen, Hüten und Berufsbekleidung von seinem Vorgänger abgelöst und ist seitdem hauptberuflich fahrender Händler mit einem der größten Stände am Stadtplatz. „Hut Liebl“ steht auf seiner Visitenkarte, und entsprechend belegen denn auch Freizeit-, Cowboy-, Stroh- und Trachtenhüte sowie Mützen und Baseball-Caps viel Platz an seinem Stand. „Die Menschen haben sich eigentlich nicht groß verändert“, meinte Liebl auf die Frage zu Unterschieden zu früher. Deshalb mache er seinen Job mit viel Kundenkontakt nach wie vor gerne: „Wenn das nicht so wäre, hätte ich längst aufgehört.“

Ordnungsamtsleiter Toni Lauerer freute sich, dass immer noch so viele Fieranten die Further Jahrmärkte fest in ihren Terminkalender einplanen. Er bedauerte, dass zum Beispiel drei der großen Zwölf-Meter-Stände derzeit leer blieben und große Lücken hinterließen. Aber nicht, weil es den Ausstellern in der Drachenstichstadt nicht mehr tauge, sondern weil sich nach ihrem Eintritt in den Ruhestand keine Nachfolger für ihre Jahrmarktstände fanden. Besitzer einiger kleinerer Stände hätten nach den vielen coronabedingten Absagen in den letzten beiden Jahren ganz aufgegeben.

In diesem Jahr finden in Furth im Wald nur noch zwei Jahrmärkte statt: am 8. Mai und am 13. November der „Kalter Kirta Markt“. Anstelle des traditionellen „Birn Kirta“ im September sollte ab 2020, vom Stadtmarketingverein organisiert, ein verkaufsoffener Sonntag, verbunden zum Beispiel mit einem Bürgerfest mit Musik, Tanz und Vorführungen oder anderen Aktionen, auf dem gesamten Stadtplatz stattfinden. Corona machte diesem Vorhaben, die dem Einzelhandelsstandort Furth dienlich sein soll, in den letzten beiden Jahren einen Strich durch die Rechnung. Ein Termin im September steht derzeit noch nicht fest. (fer)