Bilanz
FFW Schorndorf trotzt Corona

Die Aktiven haben im abgelaufenen Jahr ehrenamtlich 1971 Einsatzstunden geleistet, und auch der Nachwuchs war aktiv.

13.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:43 Uhr
Trotz Pandemie hat die Schorndorfer Stützpunktwehr auch 2021 Tag und Nacht fast 2000 Stunden an ehrenamtlichem Engagement für den Dienst am Nächsten geleistet. −Foto: csa

Zum zweiten Mal in Folge musste die Schorndorfer Stützpunktwehr die traditionelle Jahreshauptversammlung am Dreikönigstag pandemiebedingt absagen. Von den verantwortlichen Funktionsträgern dennoch gewissenhaft erstellt wurden die jeweiligen Berichte für das abgelaufene Jahr 2021. Fast 2000 Stunden sind ehrenamtlich geleistet worden.

Vorsitzender Christian Deml bedauert, dass das gesellschaftliche Miteinander durch die Corona-Situation wie schon 2020 erneut zu kurz gekommen ist. Umso mehr zu begrüßen sei das Engagement der Aktiven im Bereich der Einsätze sowie der Aus- und Fortbildungen, auch teils unter nicht einfachen Pandemie-Bedingungen. „Ich danke allen für ihr Engagement, das Bestmögliche aus der erschwerten Situation zu machen bzw. zu ermöglichen“, so Deml. Es bleibe zu hoffen, dass ab dem Frühjahr wieder die geplanten Aktivitäten in die Tat umgesetzt werden können.

Aktuell 441 Mitglieder

Mit Margarethe Köhler, Max Maier und Max Ruhland waren drei Todesfälle zu verzeichnen. 15 neue Mitglieder wurden aufgenommen, im Erwachsenenbereich Martin Bauer, Peter Schmidt, Christian Platzer, Elisabeth Platzer, Sebastian Schinabeck, Andreas Schnagl und Daniela Bernhardt. Ältestes Mitglied ist Josef Seigner (94 Jahre) aus Schorndorf, jüngstes Maximilian Feldbauer (sechs Jahre) aus Unteraigen. Bei zwei Austritten zählte die Wehr zum Jahresultimo 441 Personen (zehn mehr als 2020), darunter zehn Ehrenmitglieder, 70 Mitglieder über 65 Jahre, 115 Damen, 16 Jugendliche (12 bis 17 Jahre) und 25 Kinder (6 bis 11 Jahre).

Gesellschaftlich war das Vereinsleben durch Corona stark eingeschränkt: Vereinsball und Weihnachtsfeier entfielen. Eine tolle Resonanz fand die Märchen-Wanderung für Familien. Ein Höhepunkt war der Ehrenabend, bei dem 55 Frauen und -männer für langjährige Vereinstreue ausgezeichnet wurden. An der Fronleichnamsprozession nahm nur der Fahnenträger teil, der Volkstrauertag war auf die SuKK beschränkt. Den Geburtstagsjubilaren wurde telefonisch gratuliert. Den aktiven Mitgliedspaaren Andrea Gruber/Andreas Winterl bzw. Theresa/Thomas Laumer wurde anlässlich der kirchlichen Trauung ein Ehrenspalier gebildet. Im Auftrag des Kreisfeuerwehrverbands wurde die Altkleidersammlung durchgeführt.

Der Dank der Vorstandschaft gilt allen Mitgliedern für die Treue und den Zusammenhalt in der schwierigen Corona-Zeit, der Gemeinde für die großartige Unterstützung auch bei Materialbeschaffungen, den Feuerwehr-Führungskräften im Landkreis, den Vereinswirtsleuten Maria und Josef Baumgartner, den Feuerwehrdamen insbesondere für die Reinigung des Gerätehauses sowie allen Geld- bzw. Sachspendern, Gönnern und Förderern. Die Kasse wurde 2021 von den Revisoren ordnungsgemäß und ohne jegliche Beanstandungen geprüft.

Gemeindeoberhaupt Max Schmaderer zeigt sich vom umfassenden und informativ gestalteten Jahresbericht 2021 beeindruckt: „Allein dafür steckt schon ein gewaltiges Pensum an Arbeit dahinter.“ Trotz Corona sei die Stützpunktfeuerwehr stets verlässlich im Dienst der guten Sache unterwegs gewesen, „damit ihr anderen helfen könnt, wenn Bedarf dafür gegeben ist.“ Gerade in diesen schwierigen Zeiten sei dies mehr denn je vonnöten, „ihr habt euch auch in dieser heraufordernden Situation nicht davon abhalten lassen, mit Feuereifer bei der Sache zu bleiben und Ausbildung, Wartung der Gerätschaften und vor allem Einsätze zu absolvieren.“

Schade sei, dass die gesellschaftlichen Aktivitäten, die für das Vereins- und das Gemeindeleben immer willkommene Anlässe des Zusammenkommens und der Kameradschaftspflege sind, aktuell nicht stattfinden durften. „Lasst euch nicht abbringen von eurem Elan und eurer Begeisterung“, so Schmaderers Wunsch. Hoffentlich gehe es bald wieder aufwärts.

Zum feuerwehrtechnischen Dienst: Waren 2019 von den aktiv Dienstleistenden noch 3000 Stunden an ehrenamtlichen Einsatz erbracht worden, so waren es im ersten Corona-Jahr 2020 schon fast 1000 weniger (2078 Stunden). 2021 lag die Anzahl nochmals gut 100 Stunden darunter (in der Summe 1971). Letztes Jahr wurden 23 Einsätze verzeichnet und damit gut doppelt so viele wie 2020 (11). Sieben Mal (Vorjahr dreimal) musste zu Bränden ausgerückt werden, u. a. in Knöbling und in Stegbach, aber auch außerhalb der Kommune. Hinzu kamen 14 technische Hilfeleistungen, ein Fehlalarm und eine Sicherheitswache.

Viel Zeit wurde mit rund 533 Stunden in die Aus- und Weiterbildung gesteckt. Eine Gruppe legte die Leistungsprüfung im Löscheinsatz ab. Am Gruppenführer-Lehrgang hat Matthias Habler in Geretsried teilgenommen. Den Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger haben Maria Rasche, Andreas Schnagl und Florian Kopp absolviert. Hinzukamen 434 Stunden für Funk-, Einzel-, Atemschutz- oder Gemeinschaftsübungen. In die Handy-Alarmierung sind 50 Aktive eingebunden, wer hier zusätzlich Interesse hat, kann sich beim Kommandanten Otto Rädlinger melden. Insgesamt kann die Wehr auf eine schlagfertige Truppe von 69 Aktiven bauen, davon 56 männlich, 13 weiblich. Die Anzahl der Atemschutzgeräteträger liegt bei 21.

Zuwachs für Nachwuchsgruppen

Deutlich eingeschränkt zeigte sich wegen Corona auch die Nachwuchsarbeit mit Jugendleiter Stefan Fischer an der Spitze. In Cham am ASV-Platz wurde mit Erfolg die Deutsche Jugendleistungsspange abgenommen. Der Jugendwissenstest erfolgte für Neulinge in Präsenz, für die anderen von Zuhause aus. Neu in die Jugendfeuerwehr aufgenommen wurden Tobias Spießl und Sebastian Engl, von der Kinderfeuerwehr sind fünf Mädchen und Jungen in die Jugend übergetreten.

Die im Herbst 2019 ins Leben gerufene Kinderfeuerwehr namens Schlauchbande durfte sich über sechs Neuzugänge (Lotte Bauer, Elias Kienberger, Veit Engl, Jonas Rädlinger, Emma Marie Taschka und Maximilian Feldbauer) freuen. Zum Osterfest wurden von den Kindern daheim Videos gedreht und Osternester gebastelt. Im August brachte sich die Kinderfeuerwehr mit einem Aktionsnachmittag in das Ferienprogramm der SSV-Hauptjugend ein. Zu Halloween verteilten die Betreuer Katharina Piendl, Jasmin Fischer, Otto Rädlinger, Michael Engl und Daniel Ellmann an die Kinder jeweils einen Kürbis zum Aushöhlen und Schnitzen im „Homeoffice“. (csa)