Bayern
Filmkultur für einen „Zwickl“

Das Schwandorfer Dokumentarfilmfestival kommt am Sonntag mit drei Filmen nach Bad Kötzting.

26.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:24 Uhr
Eine Szene aus „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ −Foto: Madlene Schleicher

„Zwickl“, so nannte man im bayerischen Dialekt früher die Zwei-Mark-Münze. Beim Schwandorfer Dokumentarfilmfestival Zwickl ist der Begriff öfter in Gebrauch. Denn jeder Besucher zahlt pro Film nur zwei Euro, also einen „Zwickl“. Als Wanderkino ist das Zwickl-Dokumentarfilmfestival nicht an einen festen Spielort und einen festen Zeitpunkt gebunden. Nach der Live-Online-Eröffnung der Dokumentarfilmtage am 1. Oktober begibt sich das Festival auf eine Roadshow und macht am Sonntag, 3. Oktober, Halt in Bad Kötzting. Der Oberpfälzer Kulturbund holt das Zwickl im Zuge der Oberpfälzer Kulturtage nach Bad Kötzting. Im Balkenzimmer im Hotel „Zur Post“ werden um 11 Uhr („80 000 Schnitzel“), um 16.30 Uhr („Aufzeichnungen aus der Unterwelt“) und um 19 Uhr („Where’s the beer and when we geht paid?“) drei außergewöhnliche Dokumentarfilme gezeigt.

Fortgesetzt werden die Oberpfälzer Kulturtage vom 23. bis 25. Juni 2023, wenn der Oberpfälzer Kulturbund gemeinsam mit der Stadt Bad Kötzting weitere Veranstaltungen plant. In unterschiedlichsten Programmpunkten werden an diesen Tagen die Kultur der Stadt und der gesamten Oberpfalz gefeiert und präsentiert.

Nach einem Frühschoppen um 9.30 Uhr geht’s mit den Filmen los, der Eintritt kostet zwei Euro (= ein Zwickl), Kartenreservierung per Mail an info@oberpfaelzer-kulturbund.de.

In „80 000 Schnitzel“ (Hannah Schweier, Deutschland 2020, 105 Min.) kämpfen zwei Frauen aus zwei Generationen und unterschiedlichen Welten in der Oberpfalz um den Fortbestand des Familienhofes. Die Gast- und Landwirtin Berta (83) hat den Weiler Steinlohe im Landkreis Cham, kaum verlassen. Tagein und Tag aus stand die sie in der Küche ihrer Wirtschaft, in der sie für ihre Gäste schon Tausende von Schnitzel gebraten hat. Dem verschuldeten Hof droht das Aus. Da steht plötzlich ihre Enkelin Monika (33) vor der Tür und entscheidet sich trotz Abitur, jahrelanger Auslandsaufenthalte und erfolgreichem Studium, ihr modernes Leben in Berlin hinter sich zu lassen, um den Familienbesitz zu erhalten. Ein Jahr geben sie sich für diesen Versuch (Trailer https://www.youtube.com/watch?v=OArAYP7E2Qs).

In „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ (Tizza Covi & Rainer Frimmel, Österreich 2020, 115 Min., OmeU, schwarz-weiß) erzählen die Protagonisten vom Wiener Unterweltleben der 1960er Jahre.