Pfarrei
Frauenbund-Vorstand geht, Zweigverein bleibt

Der KDFB St. Jakob wird von Regensburg aus geführt, die Auflösung ist gescheitert.

01.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:39 Uhr
KDFB-Diözesanvorsitzende Martha Bauer und Diözesanpräses Pater Jakob Seitz verwalten nun die führungslosen Frauenbund-Damen der Pfarrei St. Jakob. −Foto: Holder Hierl

Geplant war, dass sich derFrauenbund St. Jakob am Dienstag auflöst, nachdem vor drei Wochen die Neuwahl eines Vorstands gescheitert war, so dass der Notvorstand eine Auflösungsversammlung einberief. Zu dieser Versammlung im Pfarrheim waren erneut Diözesanvorsitzende Martha Bauer aus Regensburg sowie auch Diözesanpräses Pater Jakob Seitz aus Windberg gekommen, um noch mal zu versuchen, den Zweigverein zu retten.

Doch so, wie es in der Lesung beim Gottesdienst vor der Zusammenkunft hieß, „sie waren in der Gemeinde ein Herz und eine Seele“, so präsentierten sich die Mitglieder nicht. Nein, es gab keinen Streit, aber unterschiedliche Ansichten über den Fortbestand des Zweigvereins. Vorsitzende Martina Altmann nannte eines der Probleme: die Altersstruktur der Chamer Gruppe. Von den Mitgliedern seien 29 über 80 Jahre alt, 54 über 65 Jahre. Da ist es für den Vorstand schwierig, Angebote zu unterbreiten, die von den Frauen angenommen werden.

Es braucht Frauen, die sich zum Vorstand wählen lassen

Deshalb war vor drei Wochen beschlossen worden, eine Auflösungsversammlung einzuberufen. Zu der waren nun am Dienstag 14 Mitglieder gekommen, geistlicher Beirat Pater Jim war bei den Lektoren. In ihrem letzten Bericht erwähnte Altmann, dass der Vorstand seit zwei Jahren nur kommissarisch im Amt sei, es hätten sich aber in dieser Zeit keine Anzeichen ergeben, dass irgendjemand sonst aus dem Verband die Leitung übernehmen wolle.

Zudem sei es frustrierend gewesen, wenn bei den Angeboten, etwa dem Frauenfrühstück, nur rund ein Dutzend Damen erschienen, darunter die fünf vom Vorstand, während der Seniorenkreis der Pfarrei bei Fahrten leicht einen Bus voll bekommt. „Diese Struktur zwingt uns, die Auflösung des Zweigverbands anzustreben“, resümierte Altmann.

Martha Bauer ergänzte, wenn der Zweigverband weiterbestehen solle, dann brauche es eben Mitglieder, die sich in den Vorstand wählen lassen. „Nur zu sagen, ich bin gegen eine Auflösung, bringt uns nicht weiter.“ Ein Zweigverband bestehe aus den Mitgliedern, aber auch aus einem Vorstand. Beim Frauenbund sei es aber so, dass die Frauen, die in einen Zweigverein eintreten, automatisch auch Mitglied des Diözesanverbands sind. Sollte also der Chamer Verein nicht aufgelöst werden, so blieben alle Mitglieder des Frauenbunds, würden aber vom Diözesanverband betreut. Sollte Cham als Ortsverband aufhören, so müssten die Damen beim Diözesanverband ihre Mitgliedschaft extra kündigen.

Auflösung fand keine Mehrheit

Die Protokolle der letzten Jahresversammlung lagen vor, Vorstand und Kassenwartin wurden entlastet. Dann folgte die geheime Abstimmung über die Auflösung des Zweigvereins St. Jakob. 14 KDFB-Damen waren stimmberechtigt, für eine Dreiviertelmehrheit wären elf Stimmen nötig gewesen. Trotz mehrmaligen Nachzählens gab es aber nur zehn Stimmen für eine Auflösung – und weiter keine Frauen, die sich zur Verbandsführung bereiterklärten.

Bauer erklärte, das Ortsverbandsvermögen werde nun drei Jahre beim Diözesanverband geparkt, falls sich doch ein neuer Vorstand findet. Wenn nicht, wird es der Aktion „Frauen helfen Frauen in Not“ überwiesen. Die Mitglieder könnten sich nun bis zum 30. September 2022 beim Diözesanverband abmelden, sonst blieben sie weiter Mitglied des Diözesanverbands. (chi)