Antikriegstag in Cham
Gegen den Krieg und für den Frieden

02.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:49 Uhr
Singen für den Frieden: Mädchen aus dem Jemen, dem Irak und aus Deutschland −Foto: Schönberger

Demokratie, Frieden und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit, sondern müssen entschlossen und immer wieder verteidigt werden, in der aktuellen Weltlage mehr denn je. Seit 1957 wird am 1. September, dem Tag, an dem 1939 Nazi-Deutschland Polen überfiel und damit der Zweite Weltkrieg entfacht wurde, der Antikriegstag begangen.

Die – neue – Friedensinitiative Cham lud dazu die Bevölkerung zum umgestalteten Platz der Menschlichkeit ein. Der plötzliche Tod des langjährigen Mitorganisators Edi Hochmuth im Dezember 2020 hatte in vielen Vereinen und Verbänden eine große Lücke hinterlassen. Daher hatte der Antikriegstag 2021 in Cham ohne seine Initiative nicht stattgefunden.

Heuer begrüßte Rundings Bürgermeister Franz Kopp die über 50 Teilnehmer: „Wir erleben in einer sich veränderten Zeit wieder Krieg vor unserer Haustür.“ In ihrem Grußwort bezog sich die stellvertretende Landrätin Dr. Johanna Etti auf die Präambel des Grundgesetzes: „Vom Willen beseelt, dem Frieden der Welt zu dienen“, sei man nun betroffen und unruhig in den Herzen. Bürgermeister Martin Stoiber bekannte, der Krieg sei in den Medien Normalität geworden, doch das sollte eigentlich der Frieden sein.

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Anschließend berichteten drei ukrainische Flüchtlingsfrauen um Oksana Gorbatschowa in bewegenden Worten, wie sie den Kriegsausbruch und dessen Folgen erlebt hatten. Marian Janka, Mitglied im Kreisvorstand des von Anfang an das Kriegsende und diplomatische Verhandlungen fordernden DGB, wandte sich gegen den Rüstungswettlauf. Es gebe keinen Frieden durch Waffen. Es folgte ein Friedensgebet aus dem Gesangsbuch durch Pfarrer Roland Böhmländer, der das solidarische Miteinander betonte. Für die musikalische Begleitung sorgten die vier Mädchen Noor, Katharina, Ahad und Luzi aus dem Irak, dem Jemen und aus Deutschland von der Internationalen Grundschule („Wo die Güte und die Liebe wohnen“) sowie Florian Gruber („Zogen einst fünf wilde Schwäne“ und „Shalom Aleichem“) mit Hermann Seitz am Piano.

Das Schlusswort setzte Claudia Zimmermann für die Friedensinitiative mit dem Brandt-Zitat: „Ohne Frieden ist alles nichts.“

− cds