Schnelles Internet
Glasfaserausbau: Förderbescheid über 49 Millionen Euro für den Landkreis Cham

22.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:24 Uhr
Ferdinand Schönberger
Freude über den Förderbescheid (v. li.): stellvertretender Werkleiter Köckritz, Werkleiter Schedlbauer, MdL Hopp, Minister Füracker, Landrat Löffler und Bürgermeister Multerer −Foto: Ferdinand Schönberger

Das Landkreismotto „Beste Aussichten“ passte genau zu dem Ereignis: Am Mittwoch überreichte Finanzminister Albert Füracker im Sitzungssaal des Landratsamts den Förderbescheid für die bayerische Kofinanzierung zum Glasfaserausbau in Höhe von über 49 Millionen Euro an Landrat Franz Löffler.

Dazu begrüßte dieser auch MdL Gerhard Hopp, Michael Multerer als Kreisvorsitzenden des Gemeindetags sowie Werkleiter Klaus Schedlbauer mit Stellvertreter Maximilian Köckritz. Der Landkreis plant nach dem Ausbau der Haushalte, die mit weniger als 30 Mbits versorgt sind (weiße Flecken), nun auch jene 8379 über 30 Mbits bis 100 Mbits in 37 Gemeindegebieten zu erschließen (graue Flecken).

Dafür sind weitere Investitionen in Höhe von rund 125 Millionen Euro erforderlich. Mit 40 Prozent der Kosten fördert der Freistaat einen beträchtlichen Teil dieser Investition, 50 Prozent steuert der Bund bei.

Eigenbetrieb nicht bereut

„Ich habe noch keine Minute bereut, dass sich der Landkreis an das Thema Glasfaserausbau mit einem Eigenbetrieb von mittlerweile 18 Mitarbeitern gewagt hat – ein Projekt mit Herausforderung, bei dem wir auch lernen mussten“, begann Landrat Löffler seine Rede. Es sei der richtige Weg gewesen. Aktuell sind 38 Prozent aller Anwesen angeschlossen. Im weißen Flächenförderprogramm wurden bisher Auftragsvolumina von etwa 70 Prozent vergeben; 50 Prozent seien bereits gebaut. Das Investitionsvolumen in Höhe von 225 Millionen Euro sei das größte in der Geschichte des Landkreises gewesen. Da tue es gut, wenn die Fördermittel stabil seien, die Preissteigerungen dynamisch eingepreist würden. In den beiden letzten Projektgebieten würden 2023 die Bauarbeiten starten und man werde gar ein Jahr früher als geplant fertig sein.

Doch heute gehe es um die grauen Flecken. Das bayerische Fördergeld hierfür lag bereit. Leider habe der Bund die Frage nach Förderung nicht konsequent beantwortet, doch inzwischen sei auch hier der Bescheid da. Den Ausbau nannte Löffler wichtig für die zukunftsfähige Entwicklung des Landkreises und der Region.

Cham einen Schritt voraus

Füracker stellte klar, dass der Glasfaserausbau eigentlich Aufgabe einer Gemeinde oder eines Landkreises mit der Telekommunikationswirtschaft sei. Diese führe es auch mit sehr viel Geld durch, aber dem Markt entsprechend dort, wo es sich lohne. Politisch müsste der Bund das Ganze machen, war aber seinerzeit trotz Anmahnungen nicht signifikant bereit. 2013 beschloss Bayern, zusammen mit den Kommunen flächendeckendes, schnelles Internet zu organisieren. Der erste Anruf hierzu sei vom Landrat gekommen. „Ihr Chamer wart in allen Fragen immer einen Schritt voraus, habt Rückschläge gemeistert und seid drangeblieben“, so Füracker. Bayern habe hierfür den Landkreis, der mit diesem Projekt noch beim Bund dabei sei, einschließlich heute mit einer Summe von 128,91 Millionen Euro gefördert.

Das Ziel bleibe: Gigabit für alle! Sein Dank galt den bayerischen Steuerzahler für die Unterstützung des ländlichen Raumes aus den Städten heraus und er bat die Menschen, das Angebot Glasfaseranschluss auch zu buchen: „Was wir vergraben, wird in mehrfacher Hinsicht zurückkommen – Menschen kehren zurück und bleiben, Unternehmen bleiben und entstehen.“