Festspielsommer
Heiße Probenphase auf dem Ludwigsberg in Bad Kötzting

28.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:16 Uhr
Der Asch‘nmo wird im Moment auf dem Ludwigsberg geprobt – die Uraufführung ist bereits am Samstag. −Foto: Verena Brandl

Die Sonne scheint, es herrschen sommerlich heiße Temperaturen von 35 Grad und Schatten ist auf der Freilichtbühne auf dem Ludwigsberg oft Mangelware – trotzdem probt ein Haufen „Wahnsinniger“, wie sich die Spieler der Waldfestspiele Bad Kötzting gern selbst bezeichnen, munter weiter, denn die Premiere ihres neuen Stücks steht unmittelbar bevor.

Am 30. Juli ist es so weit: „Da Asch’nmo“ wird in Bad Kötzting uraufgeführt. Doch bis dahin ist noch eine Menge zu tun und so gehen die Proben, der Bühnenbau sowie das Kostüm- und Maskenbild jetzt in die wortwörtlich heiße Phase.

Mit neuem Regisseur

Überall auf, unter, über, hinter und neben der Bühne auf dem Ludwigsberg wird gerade unter Hochdruck letzte Hand angelegt. Alle beteiligten Gewerke – also Kostüm, Maske, Bühnenbau, Licht- und Tontechnik, Verkauf sowie die Spieler selbst – legen nochmal einen Zahn zu, damit bis zum 30. Juli alles perfekt ist.

Nach der zweijährigen Corona-Zwangspause sollen die Waldfestspiele schließlich wieder zu altem Glanz finden, so der Anspruch des Vereins, der die Zuschauer bei den acht Aufführungen von der Premiere bis zum 13. August erneut in die Welt des Theaters entführen will.

Was die Spieler dieses Jahr zusätzlich anspornt, alles zu geben, ist ihr neuer Regisseur Sascha Edenhofer, der mit viel Elan frischen Wind in die Gruppe ehrenamtlicher Schauspieler hineinbringt.

In enger Zusammenarbeit mit den Spielern arbeitet er zurzeit am Feinschliff der einzelnen Szenen und ist sich dabei auch nie zu schade, selbst einzuspringen und Dinge vorzumachen, wie zum Beispiel das richtige Huckepacktragen oder Selfie-Machen auf der Bühne, denn auch das will gelernt sein.

In Zusammenarbeit mit Regie-Kollegin und FSG-Eigengewächs Barbara Schöneberger hat er den Klassiker „Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär“ des österreichischen Autors Ferdinand Raimund ins Bairische übersetzt und an die moderne Zeit angeglichen.

„Wir werden unsere Zuschauer an vielen Stellen sicher überraschen“, lächelt Edenhofer zufrieden, denn das Stück von 1826 bekommt durch seine und Schönebergers Handschrift einen modernen Touch und kann sogar mit einem eigens geschriebenen Rap aufwarten, womit vor allem auch das junge Publikum angesprochen werden soll. Doch auch Fans des Originals kommen bei „Da Asch’nmo“ in vielen sentimentalen, nachdenklichen, aber auch lustigen Szenen mit dem originalgetreuen österreichischen „Schmäh“ auf ihre Kosten.

„Wir wollten ein Stück für alle Altersgruppen schaffen“, so Edenhofers und Schönebergers Vision.

Um diesem Anspruch standzuhalten, werden daher gerade Überstunden im Akkord gemacht – geprobt wird, so oft es geht. Der Ehrgeiz in den einzelnen Abteilungen ist dieses Jahr größer denn je – aber auch der Druck. „Wir sind irgendwo alle noch im Findungsprozess und verwerfen auch immer wieder Dinge, um zum perfekten Ergebnis zu kommen“, berichtet Maskenbildnerin Corinna Eichinger, die zusammen mit Tina Wess, Katja Kraus und Eva Lorenz dieses Jahr spontan die Abteilung Maske und Frisur übernommen hat. Auch für sie sei es dieses Jahr eine Premiere, so Eichinger, aber sie bekämen das schon hin.

Diesem Optimismus schlossen sich auch die Kostümbildnerinnen Antje Adamson und Heidi Höller an, die am Wochenende extra angereist waren, um an den vielen verschiedenen Kostümen noch letzte Hand anzulegen. „So viele Kostüme und Kostümwechsel hatten wir bisher bei noch keiner Ludwigsberg-Produktion“, weiß Adamson, die die FSG von Beginn an begleitet. „Da dürfen sich die Zuschauer auch auf einiges freuen“, meint sie lächelnd. Vom bunten Schmetterling über gechillte Teenager zu schrillen Vögeln sowie furchteinflößenden Bösewichten bieten die diesjährigen Kostüme ein breites Repertoire.

Aufwändig wie nie zuvor

„Und auch das Bühnenbild ist so aufwendig wie nie zuvor“, so Hauptverantwortlicher und kreativer Kopf des Bauteams Franz Bachl, der gerade die letzten Bühnenbauarbeiten koordiniert.

Viel könne er zwar noch nicht verraten, aber es wird auch von seiner Seite aus so einige Überraschungen für die Zuschauer geben, denn Schauspieler sowie Bühnenteile werden wie durch Zauberhand auftauchen oder verschwinden. Und bei einem sind sich die Spieler ganz sicher: „Das Bühnenbild wird sein Bestes tun, um die Zuschauer zu erstaunen und für einen Abend aus ihrem Alltag herauszureißen.“

Wer sich nun den Bad Kötztinger „Asch’nmo“ nicht entgehen lassen will, kann sich immer noch Karten für eine der acht Aufführungen vom 30. Juli bis 13. August sichern, Infos und Karten gibt es auf der Homepage der Waldfestspiele und bei der Touristinfo der Stadt Bad Kötzting.

Die Aufführungen

Termine:Premiere: Samstag, 30. Juli; Dienstag, 2. August; Freitag, 5. August; Samstag, 6. August; Sonntag, 7. August; Dienstag, 9. August; Freitag, 12. August; Samstag, 13. August;

Zeiten:Beginn der Aufführungen ist jeweils um 20.30 Uhr, Einlass ist immer ab 19 Uhr (Speisen- und Getränke-Verkauf).

Kartenpreise:19 Euro für Erwachsene, 17 Euro für Schüler/Studenten, zehn Euro zahlen jugendliche Zuschauer bis 16 Jahre.

Vorverkauf:Über ok-ticket.de oder im Kur- und Gästeservice der Stadt Bad Kötzting

− wf