Mobilität
Im Stundentakt von Cham nach Lam mit der Bahn? Drei Minuten fehlen noch

17.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:03 Uhr
Im Miltach am Bahnhof trafen sich die Bürgermeister mit dem Landrat und weiteren Beteiligten, um den Stand zum Stundentakt der Bahn von Cham nach Lam zu besprechen. −Foto: J. Feiler

Schon seit längeren arbeitet das Landratsamt gemeinsam mit den Bahnbetreibern an der Umsetzung eines Stundentaktes der Regentalbahn von Cham nach Lam.

Um sich über den derzeitigen Stand einen Überblick zu verschaffen, trafen sich die Bürgermeister der anliegenden Gemeinden mit Landrat Franz Löffler, MdL Gerhard Hopp und Thomas Ederer, Leiter der Mobilitätszentrale, im „Cafe Waffel“ in Miltach.

Wie Landrat Franz Löffler sagte, hat sich in der Region in Richtung Mobilität mit dem ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) vieles zum Positiven entwickelt, auch das Bewusstsein dazu hat sich verändert.

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Um den Stundentakt der Bahnlinie von Cham nach Lam zu realisieren, müssen die jeweiligen Fahrzeiten von Cham nach Bad Kötzting und von Lam nach Bad Kötzting zeitlich abgestimmt werden, damit sich die Züge in Bad Kötzting zeitgleich kreuzen können. Thomas Ederer erwähnte, dass die Aussicht, den Stundentakt zu verwirklichen, noch nie so günstig war. Aufgrund des im Jahr 2021 geänderten EKG (Eisenbahnkreuzungsgesetz) ist die Kommune aus der Kostenbeteiligung entlassen. Zudem hat der Freistaat im Betrieb beide Varianten (aktueller Fahrplan/Stundentakt) ausgeschrieben, so dass nach der Beseitigung aller noch vorhandene Schwierigkeiten sofort der Fahrbetrieb aufgenommen werden kann. Thomas Ederer ging ins Detail: Für die Umsetzung des Stundentaktes bedarf es einer Gesamtfahrzeit von Cham nach Lam unter 56 Minuten, die sich in je 26 Minuten für die Teilabschnitte Cham – Bad Kötzting und Bad Kötzting – Lam aufteilen.

Es fehlt nur noch an Kleinigkeiten

Nur so sei eine „saubere“ Kreuzung in Bad Kötzting möglich. Im Teilabschnitt von Lam nach Bad Kötzting könnten diese 26 Minuten realisiert werden, hier fehlt es nur noch an Kleinigkeiten wie in Arrach die Fahrzielanzeiger. Im Teilabschnitt von Cham nach Bad Kötzting fehlten noch gut drei Minuten. Aber auch in diesem Abschnitt gebe es positive Zwischenergebnisse. Bereits weit fortgeschritten ist die Verlegung des Radweges von Cham nach Altenstadt. Ebenso in Chamerau/ Roßbach mit der Auflassung eines Fußgängerüberweges mit einer Überbrückung der Bahnlinie. Für die Doppelüberquerung in Niederrunding liege bereits eine Planungsvereinbarung vor.

Auch in Bad Kötzting gebe es Fortschritte. So ist geplant die Zufahrt zum FC-Sportgelände über die Spielbank-Zufahrt zu verlegen und eine Lichtschrankenanlage zu installieren, ebenso soll im Steinbachtal eine neue Lichtzeichenanlage für mehr Sicherheit beitragen.

Erhebliche Zeitverluste

Offen seien Maßnahmen im Bahnabschnitt von Miltach nach Blaibach. In Blaibach geht es um bisher vier unbeschrankte Bahnübergänge innerhalb von 600 Metern, was eine sicherheitsbedingte Geschwindigkeitsbeschränkung für die Bahn auf 14 km/h nötig macht. Dies führe zu erheblichen Zeitverlusten.

In Miltach muss, so der Referent, die bestehende Lichtzeichenanlage erneuert werden. Ebenso muss noch eine Lösung für den Bahnübergang im Bereich der Rieslstraße gefunden werden.

In der anschließenden Diskussionsrunde wollte Miltachs Gemeinderatsmitglied Mario Höcherl wissen, ob am Bahnübergang Rießlstraße eine Lichtzeichenanlage verwirklicht werden könnte. Dieses sah der Referent etwas fraglich, da es bis jetzt noch keine entsprechende Verkabelung zum Stellwerk gäbe.

Einige Wünsche äußerten auch die Vertreter aus dem Lamer Winkel. So müsste für die per Bahn in Lam ankommenden Schüler und Touristen, das bisherige Angebot, ihre Fahrt per Bus in Richtung Lohberg fortzusetzen überarbeitet werden.

Der Referent resümierte: „Wir sind auf einen guten Weg und werden garantiert in den nächsten zwei Jahren noch alle derzeit offenen Fragen gemeinsam mit den Gemeinden lösen.“

− cpj