Können Blumen eigentlich böse sein? Durchaus – würde die Schriftstellerin Klaudia Blasl aus Österreich behaupten, aus deren Buch den Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Chammünster bei einer interaktiven Lesung in der Baumschule Pohl vorgelesen wurde. Die Gartler waren der Einladung der Familie Pohl in Zifling-Bierl gefolgt, welche sich mit diesem Programm für die Unterstützung der Mitglieder bei „Cham blüht auf“ bedankte.
Die Mitarbeiterin Katharina Gleixner las beim Rundgang mörderische Kurzgeschichten aus dem Buch „Böse Blumen“, denen gemeinsam war, dass die Todesursache stets auf Pflanzengifte zurückgeführt werden konnten. So biss etwa ein ungeliebter Ehemann ins sprichwörtlich gewordene Gras, nachdem er mit einer überhöhten Dosis Oxalsäure in einem grünen Smoothie vergiftet worden war. In einem anderen Text legte die Autorin einen Streit zwischen zwei Zimmernachbarinnen eines Seniorenheims ganz pragmatisch bei, indem eine Mitbewohnerin die andere durch zermahlene Wurzelteile von Alpenveilchen im morgendlichen Kaffee schleichend vergiftete.
„Etwa 80 Prozent aller Pflanzen bzw. deren Teile sind nämlich für den menschlichen Verzehr grundsätzlich ungeeignet“, informierte Gleixner. Weithin bekannt sei, dass Pflanzen wie Seidelbast, Pfaffenhütchen, Eisenhut oder Eibisch giftig sind. Aber auch Apfelkerne könnten den Körper vergiften, allerdings müsste man für diese Wirkung schon eine große Tasse voll zu sich nehmen. Es komme eben, wie so häufig, auch auf die Menge an. „Safran kann Speisen wunderbar verfeinern, aber bei einem Genuss von über 15 Gramm dieses teuren Gewürzes bekommt man einen Lachanfall und stirbt schließlich“, so die Gärtnerin.
OGV-Vorsitzende Erika Babl bedankte sich bei der Gärtnerin für die kurzweilige Gestaltung des Programms und überreichte ihr ein „garantiert giftfreies Geschenk“ in Form von Süßigkeiten. (czf)