Im Stadtschreiber
Kötztings Stadträte ganz versöhnlich

Die letzte Sitzung des Jahres brachte eine Gratulation der Opposition und nachdenkliche Worte.

23.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:07 Uhr
Ludwig Kern von der UWG (l.) nutzte die Gelegenheit der letzten Stadtratssitzung des Jahres, um Robert Riedl von den Freien Wählern zu seinem Einzug ab Januar in den Landtag zu gratulieren. −Foto: S. Weber

Noch eine letzte Sitzung des Stadtrates, natürlich wieder im Postsaal. Na klar, es ist ja schließlich immer noch Pandemie. Vor den Feiertagen soll sich niemand mehr mit dem Corona-Virus infizieren, und so gilt neben dem Test vorab für alle außerdem auch noch die Maskenpflicht am Platz. Wie nicht nur in diesem, sondern auch in den Vorjahren schon üblich, geht es in der Sitzung überwiegend um die Genehmigung von Bauanträgen - ebenso üblich ist die Einigkeit am Ratstisch dazu.

Selbstverständlich ist das nicht das ganze Jahr über so, und die Damen und Herren Stadträte konnten auch im vergangenen Jahr wieder über die eine oder andere Sache streiten - wobei es auch da fast immer um Bauangelegenheiten ging. Dass sich der Bürgermeister am Ende der Sitzung bei allen möglichen Mitarbeitern (und selbstverständlich auch bei der Presse) bedankt, gehört auch zum vorweihnachtlich gutem Ton.

Ein wenige nachdenklicher wird das Stadtoberhaupt aber beim Ausblick auf das kommende Jahr – zum Impfen, das gehört zu den Besonderheiten, hat zumindest noch keiner seiner Vorgänger aufgerufen. Selten wohl auch dazu, dass jeder einzelne mehr Rücksicht auf andere nehmen solle. Da passt es ganz gut dazu, dass es zum Schluss der Sitzung noch eine Wortmeldung vom Stadtrat Ludwig Kern gibt. Der Fraktionssprecher der UWG spricht für seine Kollegen auch der CSU und der WL, die quasi die Opposition im Stadtrat zu Freien Wählern, SPD/Freien Bürgern und FWZ bilden. Er gratuliert seinem Fraktionssprecher-Kollegen Robert Riedl von den Freien Wählern, weil der ab Januar als Abgeordneter im Bayerischen Landtag nachrückt. Erst einmal nur für knapp zwei Jahre - doch auch in denen wünscht ihm Kern nur die beste Hand bei allen Entscheidungen. Eine schöne Geste, die so gar nicht auf der Linie zur im Moment gefühlten Spaltung in der Gesellschaft liegt. Da freuen sich einige für jemand anderen - eigentlich traurig, dass es notwendig ist, das an dieser Stelle aufzuschreiben. Aber schlechte Nachrichten gab es genug zu schreiben in den vergangenen Monaten.

Es ist auch eine Gelegenheit, den seit Jahren unermüdlichen Nikolaus des Kötztinger Stadtrates zu erwähnen: Dr. Thomas Klyscz vergisst auch nicht die Kollegen, die über all das schreiben, was so in der Stadt passiert. Jedes Jahr ein paar Plätzchen, mal ein Nikolaus. Eine kleine Freude in jedem Jahr, über die sich doch jeder freut - nicht nur, wenn gerade „Corona ist“, sondern, weil immer ein freundliches Wort besser ist als lautes Poltern, meint wohl nicht nurEuer Stadtschreiber