Satzung überarbeitet
Leere Grabstellen für Urnen nutzen – Lohberger Gemeinderat besichtigt Friedhof

24.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:27 Uhr
Der Gemeinderat besichtigte unter anderem die Urnenwand-Baustelle am Friedhof. −Foto: Maria Frisch

Die Änderung in der Bestattungskultur zugunsten von wesentlich mehr Urnenbegräbnissen hat die Gemeinde Lohberg als Träger des Friedhofs bereits vor fast einem Jahr dazu bewogen, den Bau einer neuen Urnenwand in Auftrag zu geben, nachdem die Fächer in der bisherigen Vorrichtung nahezu voll waren.

Im Zuge dessen und aufgrund vieler Lücken im „alten“ Friedhof nach der Auflassung von Gräbern wurde im Gemeinderat bereits im März die Erdbestattung von verrottbaren Urnen diskutiert. Am Donnerstag war der Sitzung im Rathaus ein Ortstermin auf dem Friedhof, dem auch Kirchenpfleger Josef Billig beiwohnte, zur Besichtigung der fortgeschrittenen Baustelle und der Möglichkeiten für die Erdbestattung vorgeschaltet.

Bürgermeister Franz Müller und das Gremium befanden, dass sich der Neubau der symmetrischen Urnenwand an der Südseite gut einfüge. Es entstehen 26 neue Urnenfächer. Im „alten“ Friedhof seien insgesamt 30 Grabstellen (18 Doppel- und zwölf Einzelgräber) leer. Die Volksvertreter einigten sich darauf, dass Urnen künftig sowohl in den bestehenden Gräbern, als auch in leeren Grabstellen beerdigt werden können.

Würdiger Ort: der Lohberger Friedhof

Insbesondere auf dem Land sei der Friedhof ein würdiger Ort, wo die Angehörigen der Grabpflege einen hohen Stellenwert beimessen. Wenn die Angehörigen weiter entfernt wohnen und eine regelmäßige Anreise zur Grabpflege für sie nicht in Betracht kommt, bestehe künftig die Möglichkeit, den Grabstein zu belassen, die Einfassung zu entfernen und die Grabstelle als Wiese anzupflanzen. Dann würde sie weiterstehen – vorausgesetzt die Grabgebühren werden weiter entrichtet. Die Bauhofmitarbeiter können über die Grünfläche mähen und das Areal sehe nicht durch verdorrte Rückstände verwahrlost aus. „Das ist ein Entgegenkommen unsererseits. Wir gehen davon aus, dass dies nicht oft vorkommt“, so der Bürgermeister. Es bestehe die Möglichkeit, das Grab wieder zu aktivieren. Vier bis fünf aufgelassene Grabstellen entlang des Pflasterweges werde man nicht mehr vergeben, um das Schneeräumen zu erleichtern.

An der neuen Urnenwand werde laut einhelliger Meinung unterbunden, dass sich jemand ein Fach reserviert. Nach Beendigung der Maurerarbeiten wird sich der Bauhof daran machen, einen Dachstuhl für die Urnenwand anzufertigen. Das Bauwerk erhalte letztendlich noch ein Kupferdach. „Es soll optisch mit dem Bestand zusammenpassen“, wünschte sich der Bürgermeister. Bei der Himmelsleiter verzichte man wegen des ausreichenden Platzes im alten Friedhof auf Erdurnengräber. „Wir belegen lieber die Zwischenräume“, sprach sich Müller dafür aus. Ein Einzelgrab halte normal drei Urnenplätze für eine Familie parat. Die neue Friedhofssatzung lege auch fest, dass ein Urnen-Erdgrab in den Zwischenräumen zugelassen wird.

Lohberger Gemeinderat klärt Personalfragen

Zudem gab es im Gemeinderat Personalfragen zu klären. Nachdem Kreisbrandrat Michael Stahl keinerlei Bedenken erhob und die neugewählten Kommandanten und Stellvertreter der FFW Thürnstein/Schrenkenthal, Stefan Menacher, Michael Walter und Michael Kroner, für fachlich geeignet erklärte, da sie die vorgeschriebenen Lehrgänge bereits mit Erfolg abgelegt hatten, bestätigte das Gremium die Amtsträger.

Alle fünf Jahre werden neue Schöffen an den Amts- und Landgerichten gesucht. Die Gemeinde Lohberg komme der Aufforderung nach und melde die drei Bewerber Horst Lobmeier (Pappelweg), Daniela Daniel (Eggersberg) und Werner Schlagbauer (Schusterkreuz). Die Liste wird nach der Genehmigung durch den Gemeinderat öffentlich bekannt gemacht und dann weiter gereicht. Franz Müller versetzte über den schriftlichen Antrag von Josef Lemberger in Kenntnis, eine Bürgerversammlung abzuhalten. Der Bürgermeister kündigte an, nach der nächsten Sitzung, in der der Gemeindehaushalt beschlossen wird, einen Termin festzulegen.

Im Zuge der Sanierung der Staatsstraße zum Brennes regten die Mitarbeiter des AZV eine Befahrung des Kanals mit der Kamera über die Hüttenhöhe an. Dabei wurde festgestellt, dass der Schmutzwasserkanal schadhaft ist und nun vom Straßenbauamt repariert wird. Der Aufwand erhöhe sich dadurch, dass der Kanal auf die gegenüberliegende Straßenseite verlegt werden muss, weil entlang der jetzigen Strecke die 20-KV-Leitung verläuft, die nicht abgeschaltet werden kann. Arbeitsrechtlich dürfe in diesem Bereich auch nicht gebaggert werden. Der Kanalabschnitt machte bisher wegen des Gefälles nie Probleme, wodurch sein maroder Zustand nicht auffiel. Daher sei mit einer Verzögerung der Arbeiten an der Staatsstraße insgesamt zu rechnen.

Der Bürgermeister wies außerdem darauf hin, dass der Schulbus am Morgen bis nach Oberlohberg fährt und die Kinder dann zum Lamer Bahnhof befördert. Die Kinder aus der Lamer Schule werden ebenso mit dem „Zweiachser“ bis Oberlohberg transportiert. Die Kötztinger Kinder, die in Oberlohberg zuhause sind, werden mit dem Dreiachser-Bus transferiert, der normal die Linie zum Brennes bediene. Da er vor der Sperrung nicht wenden kann, lässt er die Kinder auf der Haltestelle Rathaus aussteigen. Franz Müller will nun versuchen, dass für diese Strecke auch ein Zweiachser, der oben wenden kann, eingesetzt wird. „Wir bleiben dran. Versprechen können wir nichts“, so der Bürgermeister.

Beschwerde gegen Raser im Lohberger Gemeinderat

Gemeinderat Martin Dachs brachte erneut die Beschwerden wegen der Schnellfahrer auf der Enzianstraße vor. Es sind in der Regel Einheimische, die auf das Gaspedal drücken. Einige Bürger fordern einen kommunalen Blitzer, der von der Gemeinde zu beauftragen wäre. Im Zeitalter der sozialen Medien räumte Franz Müller einem solchen Vorgehen keinen Erfolg ein. Besagte Strecke ist eine 30er-Zone und mit „rechts vor links“ gekennzeichnet. „An die Regeln hat sich jeder zu halten. Die Gemeinde wird nie alles verhindern können.“

Eine Besserung könne am besten eintreten, wenn man die Täter direkt anspricht. Aber der Bürger will sich oft nicht in die Nesseln setzen. Bauliche Maßnahmen wurden nicht befürwortet. „Wir appellieren an die Vernunft aller, die Geschwindigkeit zu drosseln“, so der Bürgermeister.

Baugesuche im Gemeinderat Lohberg

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Genehmigtwurde ein Antrag auf Anbau einer Pferdestallung mit Paddocks auf den Flurnummern 718 und 719, Berghäusl.

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− kfl